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Do, 15:00 Uhr
19.09.2024
Schulgartenprojekt wird fortgesetzt

Reiche Ernte bei Pestalozzi

Im Mai hatten wir schon einmal aus dem Schulgarten des Förderzentrums Pestalozzi in Nordhausen berichtet. Über das Jahr haben die Schülerinnen und Schüler in ihrer „Ackerdemie“ nicht nur viel gelernt sondern auch einiges ernten können. Bevor die Beete für den Winter abgedeckt werden, gab es gestern noch einmal Besuch…

Im Schulgarten an der Pestalozzi Schule fiel die Ernte in diesem Jahr üppig aus (Foto: agl) Im Schulgarten an der Pestalozzi Schule fiel die Ernte in diesem Jahr üppig aus (Foto: agl)


Ein gutes „Gurkenjahr“ hat man gehabt, hieß es gestern am Förderzentrum Pestalozzi beim Einholen der letzten Erntefrüchte. Auch Tomaten und Zuchini, Kartoffeln, Fenchel, Kohlrabi, Zwiebeln, Rote Beete, Mais, Erdbeeren und jede Menge Kräuter gab der Boden über die letzten Monate bereitwillig.

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Die Vielfalt im Schulgarten hat man auch dem Verein „Acker“ zu verdanken, der er sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kinder von heute wieder näher an die Natur heranzubringen. Selbstverständlich ist das nicht mehr, Thüringen ist das letzte Bundesland, in dem der Schulgarten für die Grundschüler noch im Lehrplan steht und auch das wird sich ändern, wenn das Fach mit Heimat- und Sachkunde zusammengelegt wird.

Engagierte Junggärtner - 12 Beete haben die Kinder über das Jahr gehegt und gepflegt (Foto: agl) Engagierte Junggärtner - 12 Beete haben die Kinder über das Jahr gehegt und gepflegt (Foto: agl)


Der Verein unterstützt mit seiner „Gemüseackerdemie“ Schulen dabei, sich auch jenseits des Lehrplans wieder selber die Hände schmutzig zu machen, zu säen, zu pflegen und zu ernten. „Gerade da wo es keine Schulgärten mehr gibt kann man nicht mal eben so einen Acker anlegen. Kurz den alten Bolzplatz umgraben wird nicht reichen. Ein ordentlicher Gemüsegarten braucht ein Konzept und für den Unterricht ist auch eine didaktische Ausarbeitung nötig“, sagt „Acker-Coach“ Anja Holland. Die Lehrmaterialien sind so angelegt, dass sie auch von jüngeren Schülerinnen und Schülern, die noch nicht lesen können, verstanden werden. Der Verein sorgt für Pflanzpläne, Saatgut und Unterstützung von Fachleuten.

Am Förderzentrum haben sich Lehrerin Kerstin Zimmer und Gärtnerin Judith Srocke dieser Aufgabe angenommen und mit ihren Schützlingen 12 Beete angelegt. Über sieben Jahre hinweg wird die Schule durch die „Gemüseackerdemie“ begleitet, wobei Beet und Acker über die Jahre zum Selbstläufer werden sollen, die Zusammenarbeit ist deswegen vor allem in den ersten Jahren intensiv.

Als Hauptfinanzierer hat man die AOK Plus mit im Boot, deren Nordhäuser Vertretung sich auch am Förderzentrum einbringt und dafür gestern eine eigene, kleine Auszeichnung erhielt.

Unterstützt wird das Projekt von der AOK Plus, v.l.: Lehrerin Kerstin Zimmer, Elisabeth Refert von der AOK, "Acker-Coach" Anja Holland und Schulleiter Jörg Lorenz (Foto: agl) Unterstützt wird das Projekt von der AOK Plus, v.l.: Lehrerin Kerstin Zimmer, Elisabeth Refert von der AOK, "Acker-Coach" Anja Holland und Schulleiter Jörg Lorenz (Foto: agl)


Für die Krankenkasse ist das Engagement im Schulgarten ein Gewinn, mehr als ein Drittel der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler esse zu Hause mehr Gemüse und knapp die Hälfte spricht in der Familie mehr über das Thema Ernährung, sagt die Statistik. Zudem würden bei 37 Prozent häufiger Lebensmittel eingekauft, die gerade Saison haben. Zusammen mit dem Nordhäuser Förderzentrum kamen in diesem Jahr 20 neue Schulen dazu. Seit 2018 hat die AOK PLUS damit bereits an 91 Schulen in Sachsen und Thüringen das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie gefördert – das entspricht etwa 15.000 Kindern bis zum vergangenen Jahr.

Der Schulgarten am Geiersberg kann also auch in der nächsten Saison „beackert“ werden. Die reiche Ernte landet derweil nicht irgendwo, sondern häufig im Hauswirtschaftsunterricht der größeren Klassen oder auf den Tellern des Schülercafés. Mit Jungpflanzen die man auf dem Markt am Rathaus verkauft hat konnte man ein paar Euro zusätzlich verdienen, die wieder in den Schulgarten fließen und eine getrocknete Kräutermischung ergibt ein schönes, kleines Weihnachtsgeschenk für die Eltern. Auch die jüngste Ernte ist schon verplant: nächste Woche steht Kartoffel-Bohnensuppe auf dem Speiseplan.
Angelo Glashagel
Ernte bei der "Gemüseackerdemie" des Förderzentrums Pestalozzi (Foto: agl)
Ernte bei der "Gemüseackerdemie" des Förderzentrums Pestalozzi (Foto: agl)
Ernte bei der "Gemüseackerdemie" des Förderzentrums Pestalozzi (Foto: agl)
Ernte bei der "Gemüseackerdemie" des Förderzentrums Pestalozzi (Foto: agl)
Ernte bei der "Gemüseackerdemie" des Förderzentrums Pestalozzi (Foto: agl)
Autor: red

Kommentare
Lautaro
19.09.2024, 18.05 Uhr
Bitte weiter !
Wenn ich an meinen alten Vater denke, welcher immer die größten Gurken und Tomaten in seiner Nachbarschaft hatte......und wie glücklich er sie geerntet hatte. Das sollte digital Natives vielleicht etwas zum Denken geben !
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