Di, 14:39 Uhr
10.09.2024
Gedenkfeierlichkeiten des 80. Jahrestags der Befreiung
Nordhäuser Oberbürgermeister in Antwerpen
Oberbürgermeister Kai Buchmann nahm am vergangenen Wochenende als Vertreter der Stadt Nordhausen an den Gedenkfeierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung der Stadt Antwerpen von der deutschen Besatzung teil...
Er wurde von Sebastian Hammer, stellvertretender Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau- Dora und Oberbürgermeisterin a.D. Barbara Rinke, die vor 20 Jahren den Gedenkfeierlichkeiten in Antwerpen beiwohnte, begleitet.
Am Samstagvormittag fand die Gedenkfeier zum 1. V-Bomben-Anschlag am Gedenkstein neben dem Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen statt. In seiner Gedenkrede erinnerte Oberbürgermeister Buchmann daran, dass die Stadt im September 1944 befreit wurde, jedoch wegen ihrer strategischen Bedeutung als Hafenstadt, unter dem dauerhaften Beschuss durch die Deutschen mit V1 und V2- Waffen leiden musste.
Antwerpen befreit - und doch war die Freiheit nicht selbstverständlich, denn jeden Tag herrschte Angst vor Bomben- und Raketenangriffen der Deutschen. Ich kann das Leid kaum ermessen, das die Menschen an diesem Ort und an so vielen Orten erfahren mussten. Und ich kann nicht ungeschehen machen, was das nationalsozialistische Deutschland damals Ihrer Stadt, den Menschen in Antwerpen, in Belgien, in Europa und weltweit angetan hat. Wir stehen hier zusammen an einem Gedenkort für den Einschlag der ersten Rakete in der Stadt Antwerpen. Hunderte sollten folgen. Ein Großteil dieser Raketen wurde in unterirdischen Stollenanlagen vor den Toren der Stadt Nordhausen und unter unmenschlichen Bedingungen gefertigt. Daher ist der Ort des ersten Einschlags der V2 ein Ort des Gedenkens, des Erinnerns, des Verarbeitens. Für uns Deutsche ist es ein Ort der Verantwortung, aber auch der Freundschaft. 80 Jahre nach der Befreiung Antwerpens werden wir Deutsche von Ihnen als Freunde empfangen. Neben Nordhausens Oberbürgermeister erinnerten ebenfalls Baron Philip Heylen, ehemaliger Vize-Bürgermeister Antwerpens und Komitee zur Erinnerung an die V2-Angriffe, Bart De Wever, Oberbürgermeister von Antwerpen und Sebastian Hammer an die Kriegszeit, die Zerstörungen, die die deutschen Waffen anrichteten und an die Verantwortung an das Gedenken.
Am Samstagnachmittag feierte die Stadt Antwerpen den 80. Jahrestag der Befreiung mit einer historischen Fahrzeugparade durch die Innenstadt. Am Abend fand vor der historischen Kulisse des Rathauses auf dem Grote Markt der Freiheitsball mit Musik und Tanz für die Bürgerinnen und Bürger statt.
Am Sonntag besichtigte die Delegation das Antwerpener Museum für Stadtgeschichte, MAS - Museum aan de Stroom. Hier wird die Zeit des 2. Weltkrieges eindrücklich und auf einer ganzen Ebene des Museums aufgearbeitet.
Im Anschluss daran fand am Nachmittag die zentrale Gedenkfeier der Stadt Antwerpen am derzeit im Bau befindlichen Namendenkmal. Mit dem Namenprojekt möchte die Stadt Antwerpen dem Zweiten Weltkrieg einen Platz in der Gegenwart schaffen und das Gedenken an diese Zeit an künftige Generationen weitergeben. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Namen der Todesopfer, die in Antwerpen lebten oder starben. Die historische Recherche nach den Namen der Antwerpener Opfer des Zweiten Weltkriegs wird vom FelixArchief - Stadtarchiv Antwerpen durchgeführt. Die Studie verwendet Quellensätze aus verschiedenen Archiven und läuft bis 2023.
Im Anschluss überreichte Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann eine Zeichnung der Nordhäuser Künstlerin Ute Zyrus an Bart De Wever, Oberbürgermister der Stadt Antwerpen, verbunden mit der Einladung zu den Gedenkfeierlichkeiten des 80. Jahrestags der Befreiung des KZ-Mittelbau-Doras sowie der feierlichen Wiedereinweihung des Ehrenfriedhofs.
Antwerpen und Nordhausen verbindet ein gemeinsames Schicksal der Zerstörung durch unzählige Bomben. Über die Hälfte der verschossenen 3 200 Raketen, V1 und V2, ging auf das bereits im September 1944 befreite Antwerpen nieder und richtete große Schäden an. Unvergessen ist das grausame Schicksal der Häftlinge im KZ- Mittelbau-Dora, Nordhausen, beim Bau dieser V-Waffen.
Autor: red
Oberbürgermeister Kai Buchmann und Barbara Rinke zu Besuch in Antwerpen (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)
Er wurde von Sebastian Hammer, stellvertretender Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau- Dora und Oberbürgermeisterin a.D. Barbara Rinke, die vor 20 Jahren den Gedenkfeierlichkeiten in Antwerpen beiwohnte, begleitet.
Am Samstagvormittag fand die Gedenkfeier zum 1. V-Bomben-Anschlag am Gedenkstein neben dem Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen statt. In seiner Gedenkrede erinnerte Oberbürgermeister Buchmann daran, dass die Stadt im September 1944 befreit wurde, jedoch wegen ihrer strategischen Bedeutung als Hafenstadt, unter dem dauerhaften Beschuss durch die Deutschen mit V1 und V2- Waffen leiden musste.
Antwerpen befreit - und doch war die Freiheit nicht selbstverständlich, denn jeden Tag herrschte Angst vor Bomben- und Raketenangriffen der Deutschen. Ich kann das Leid kaum ermessen, das die Menschen an diesem Ort und an so vielen Orten erfahren mussten. Und ich kann nicht ungeschehen machen, was das nationalsozialistische Deutschland damals Ihrer Stadt, den Menschen in Antwerpen, in Belgien, in Europa und weltweit angetan hat. Wir stehen hier zusammen an einem Gedenkort für den Einschlag der ersten Rakete in der Stadt Antwerpen. Hunderte sollten folgen. Ein Großteil dieser Raketen wurde in unterirdischen Stollenanlagen vor den Toren der Stadt Nordhausen und unter unmenschlichen Bedingungen gefertigt. Daher ist der Ort des ersten Einschlags der V2 ein Ort des Gedenkens, des Erinnerns, des Verarbeitens. Für uns Deutsche ist es ein Ort der Verantwortung, aber auch der Freundschaft. 80 Jahre nach der Befreiung Antwerpens werden wir Deutsche von Ihnen als Freunde empfangen. Neben Nordhausens Oberbürgermeister erinnerten ebenfalls Baron Philip Heylen, ehemaliger Vize-Bürgermeister Antwerpens und Komitee zur Erinnerung an die V2-Angriffe, Bart De Wever, Oberbürgermeister von Antwerpen und Sebastian Hammer an die Kriegszeit, die Zerstörungen, die die deutschen Waffen anrichteten und an die Verantwortung an das Gedenken.
Am Samstagnachmittag feierte die Stadt Antwerpen den 80. Jahrestag der Befreiung mit einer historischen Fahrzeugparade durch die Innenstadt. Am Abend fand vor der historischen Kulisse des Rathauses auf dem Grote Markt der Freiheitsball mit Musik und Tanz für die Bürgerinnen und Bürger statt.
Am Sonntag besichtigte die Delegation das Antwerpener Museum für Stadtgeschichte, MAS - Museum aan de Stroom. Hier wird die Zeit des 2. Weltkrieges eindrücklich und auf einer ganzen Ebene des Museums aufgearbeitet.
Im Anschluss daran fand am Nachmittag die zentrale Gedenkfeier der Stadt Antwerpen am derzeit im Bau befindlichen Namendenkmal. Mit dem Namenprojekt möchte die Stadt Antwerpen dem Zweiten Weltkrieg einen Platz in der Gegenwart schaffen und das Gedenken an diese Zeit an künftige Generationen weitergeben. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Namen der Todesopfer, die in Antwerpen lebten oder starben. Die historische Recherche nach den Namen der Antwerpener Opfer des Zweiten Weltkriegs wird vom FelixArchief - Stadtarchiv Antwerpen durchgeführt. Die Studie verwendet Quellensätze aus verschiedenen Archiven und läuft bis 2023.
Im Anschluss überreichte Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann eine Zeichnung der Nordhäuser Künstlerin Ute Zyrus an Bart De Wever, Oberbürgermister der Stadt Antwerpen, verbunden mit der Einladung zu den Gedenkfeierlichkeiten des 80. Jahrestags der Befreiung des KZ-Mittelbau-Doras sowie der feierlichen Wiedereinweihung des Ehrenfriedhofs.
Antwerpen und Nordhausen verbindet ein gemeinsames Schicksal der Zerstörung durch unzählige Bomben. Über die Hälfte der verschossenen 3 200 Raketen, V1 und V2, ging auf das bereits im September 1944 befreite Antwerpen nieder und richtete große Schäden an. Unvergessen ist das grausame Schicksal der Häftlinge im KZ- Mittelbau-Dora, Nordhausen, beim Bau dieser V-Waffen.
Kommentare
qwertz
10.09.2024, 14.55 Uhr
Man stelle sich einmal vor…
…was jetzt gewesen wäre , wenn ein Oberbürgermeister der AFD zu so einem Termin gefahren wäre. Katastrophal!
Und ob Frau Rinke und Herr Hammer da mitgefahren wären, bezweifle ich auch mal ganz stark.
Nordhausen hätte sich wohl blamiert.
Womöglich wäre wohl gar niemand eingeladen worden
So ist‘s viel schöner!
Und ob Frau Rinke und Herr Hammer da mitgefahren wären, bezweifle ich auch mal ganz stark.
Nordhausen hätte sich wohl blamiert.
Womöglich wäre wohl gar niemand eingeladen worden
So ist‘s viel schöner!
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Zirkusdirektor
10.09.2024, 15.38 Uhr
Das Parteibuch ist doch egal
... fast eigentlich. Gerade in der Kommunalpolitik. Ein kurzer Blick in ein Internetlexikon verrät, daß Antwerpens Bürgermeister einer rechtskonservativen Partei angehört. Man attestiert obendrein sogar noch "europskeptisch" und "nationalistisch". Ein OB der AfD hätte da sicher mehr Gemeinsamkeiten gefunden als ein Ex-Grüner.
Aber man kann sich die Welt ja viel schöner machen!
Aber man kann sich die Welt ja viel schöner machen!
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diskobolos
10.09.2024, 17.09 Uhr
Rechtskonservativ
heißt in Belgien aber nicht, dass man Sympathien für das Dritte Reich hätte. Das ist der Unterschied zur AFD und der Grund dafür, dass Parteien dieser Richtung im EP nicht mit der AFD in einer Fratkion sein wollen . . .
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Christian Staifen
10.09.2024, 20.43 Uhr
Warum?
Warum hätte denn kein Oberbürgermeister von der AFD dort hinfahren können?
So ein Stuss!
Solche Kommentare zeigen ihr ach so demokratisches Denken!
Bravo!
So ein Stuss!
Solche Kommentare zeigen ihr ach so demokratisches Denken!
Bravo!
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diskobolos
10.09.2024, 21.27 Uhr
Ein AFD-OB
wäre nicht nur ein Bürgermeister, sondern auch ein Vertreter seiner Partei. Das nimmt man im Ausland sehr wohl wahr. Der Jahrestag der Befreiung von der deutschen Besatzung wäre wohl der falsche Anlass für sein Auftreten in Antwerpen.
Ihnen ist schon bekannt, dass selbst den sehr weit rechts stehenden Frauen Le Pen (F) und Meloni (I) die AFD zu extrem ist? Schreiben Sie noch mal was von Stuss . . .
Ihnen ist schon bekannt, dass selbst den sehr weit rechts stehenden Frauen Le Pen (F) und Meloni (I) die AFD zu extrem ist? Schreiben Sie noch mal was von Stuss . . .
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P.Burkhardt
10.09.2024, 21.38 Uhr
mal ganz nebenbei bemerkt...
...war für die Belgier das Dritte Reich garantiert nicht nur ein Vogelschiss in der (deutschen) Geschichte ... und somit ein AFD-Vertreter wohl eher unwillkommen...
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Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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