Fr, 11:11 Uhr
12.04.2024
nnz nachgehakt
Gedenken vergessen?
Am 10 und 11. April 1945 wurde das damalige Konzentrationslager Mittelbau-Dora befreit. Dem Ereignis wird seitdem regelmäßig gedacht, auch ein nnz-Leser machte sich gestern auf den Weg, den Opfern seine Ehre zu erweisen und zeigte sich verwundert ob des Mangels an Gedenken vor Ort. Die nnz hat nachgehakt...
Am ehemaligen Krematorium angekommen sei er doch recht entsetzt gewesen, schreibt uns Herr B., weder die Mahn- und Gedenkstätte, noch das Dora-Komitee sowie der Oberbürgermeister, der Landrat, die Stadt und der Kreis Nordhausen und auch keine der demokratischen Parteien in und um Nordhausen hätten sich offenbar dieses denkwürdigen Tages erinnert. Noch nie zuvor habe er sich für Nordhausen und seine Politiker so sehr geschämt, schreibt Herr B.
Hat man das Gedenken in Dora in diesem Jahr also tatsächlich vergessen? Nein, natürlich nicht. Tatsächlich finden die zentralen Gedenkveranstaltungen sowohl in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora wie auch in der Gedenkstätte Buchenwald seit Jahren nicht zwingend am eigentlichen Tag der Befreiung statt, sagt Andreas Froese, Leiter der Nordhäuser Gedenkstätte der nnz. "Es ist vorgekommen, das wir der Befreiung am 11. April gedacht haben, in der Regel passiert das aber um den 11. herum und hängt von einigen Faktoren ab. Der Wochentag spielt eine Rolle, wir achten auf den Shabat und das Pessach-Fest und wir stimmen uns mit Buchenwald ab", so der Historiker. Ein Blick zurück auf den Terminkalender der nnz bestätigt die Aussage, im vergangen Jahr etwa kam man erst am 17. April zusammen, in 2022 war es tatsächlich auf den Tag der 11. April.
Zurück in die Gegenwart: in der Gedenkstätte bei Weimar wird man die zentrale Gedenkveranstaltung in diesem Jahr auch erst am kommenden Sonntag durchführen, in Nordhausen kommt man in großer Runde dann am darauffolgenden Montag, den 15. April, um 11 Uhr zusammen, um den Opfern des Nationalsozialismus und des Konzentrationslagers vor den Toren der Stadt zu gedenken.
Angelo Glashagel
Autor: redAm ehemaligen Krematorium angekommen sei er doch recht entsetzt gewesen, schreibt uns Herr B., weder die Mahn- und Gedenkstätte, noch das Dora-Komitee sowie der Oberbürgermeister, der Landrat, die Stadt und der Kreis Nordhausen und auch keine der demokratischen Parteien in und um Nordhausen hätten sich offenbar dieses denkwürdigen Tages erinnert. Noch nie zuvor habe er sich für Nordhausen und seine Politiker so sehr geschämt, schreibt Herr B.
Hat man das Gedenken in Dora in diesem Jahr also tatsächlich vergessen? Nein, natürlich nicht. Tatsächlich finden die zentralen Gedenkveranstaltungen sowohl in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora wie auch in der Gedenkstätte Buchenwald seit Jahren nicht zwingend am eigentlichen Tag der Befreiung statt, sagt Andreas Froese, Leiter der Nordhäuser Gedenkstätte der nnz. "Es ist vorgekommen, das wir der Befreiung am 11. April gedacht haben, in der Regel passiert das aber um den 11. herum und hängt von einigen Faktoren ab. Der Wochentag spielt eine Rolle, wir achten auf den Shabat und das Pessach-Fest und wir stimmen uns mit Buchenwald ab", so der Historiker. Ein Blick zurück auf den Terminkalender der nnz bestätigt die Aussage, im vergangen Jahr etwa kam man erst am 17. April zusammen, in 2022 war es tatsächlich auf den Tag der 11. April.
Zurück in die Gegenwart: in der Gedenkstätte bei Weimar wird man die zentrale Gedenkveranstaltung in diesem Jahr auch erst am kommenden Sonntag durchführen, in Nordhausen kommt man in großer Runde dann am darauffolgenden Montag, den 15. April, um 11 Uhr zusammen, um den Opfern des Nationalsozialismus und des Konzentrationslagers vor den Toren der Stadt zu gedenken.
Angelo Glashagel
Kommentare
Bifiwurst
12.04.2024, 17.24 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Naja, wenn Sie es doch schon vorher wussten, sperre ich den Beitrag doch sehr gerne.
P. Kortschagin
13.04.2024, 20.40 Uhr
Man soll die Gedenktage begehen wie sie fallen.
"wir achten auf den Shabat und das Pessach-Fest", so der Leiter der Nordhäuser Gedenkstätte. Das ist verwunderlich, Die heutige "Erinnerungskultur" behandelt das Gedenken an die Opfer des Faschismus in zunehmender Tendenz mit dem Fokus auf den Holocoust. Der Massenmord an den europäischen Juden ist das abscheulichste Verbrechen in der Geschichte des Imperialismus - keine Frage, jedoch war dieser Massenmord erst möglich, nachdem im faschistischen Deutschland der politische Gegner beseitigt war. In eben genau solchen KZ's, Zuchthäusern oder Hinrichtungsstätten. Nachdem die letzten Augenzeugen der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald, angeführt durch das internationale Lagerkomitee für immer verstummt sind, wird diese relativiert oder gar verleugnet. Dann kommt es wohl nach Ansicht der heutigen Gedenkstättenleitung auch so genau auf den exakten Termin nicht an. Für jene, die am 11.04.1945 die Freiheit und ihr Leben zurückgewannen war das sicher nicht so belanglos! Naja, die Genossen der Ortsgruppe der MLPD jedenfalls haben sich an den Gedenktag gehalten und den Kämpfern gegen Faschismus und Krieg und den Opfern des deutschen Faschismus ihre Ehre erwiesen.
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