eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 15:03 Uhr
06.12.2022
Handwerkskammer und Handelskammer stellen Forderungen

Regionalforum zu Wegen aus der Energiekrise

Die wirtschaftliche Situation in vielen Thüringer Unternehmen ist besorgniserregend. Grund sind die extrem gestiegenen Energie- und Einkaufspreise, Materialmangel, stockende Lieferketten und eine Inflation von mehr als zehn Prozent...

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee war Gast beim „Regionalforum Energiekrise" der IHK Erfurt und HWK Erfurt und stand den Unternehmerinnen und Unternehmern Rede und Antwort. (Foto: HWK Erfurt) Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee war Gast beim „Regionalforum Energiekrise" der IHK Erfurt und HWK Erfurt und stand den Unternehmerinnen und Unternehmern Rede und Antwort. (Foto: HWK Erfurt)

Die derzeitigen Krisenfolgen drängen viele Unternehmen aus Handwerk, Industrie und Handel an den Rand ihrer Existenz. Gerade den energieintensiven Unternehmen bleiben kaum mehr Spielräume, um wirtschaftlich rentabel ihren Betrieb zu führen.

Vor diesem Hintergrund hatten am 5. Dezember die Handwerkskammer Erfurt und die Industrie- und Handelskammer Erfurt zu einem Energieforum eingeladen. Zu Gast im Berufsbildungszentrum der HWK Erfurt in Bindersleben war Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. In einem offenen Dialog stand er den Unternehmerinnen und Unternehmern Rede und Antwort.

Für Dieter Bauhaus, Präsident der IHK Erfurt, sind die Erhöhung der Versorgungssicherheit und die Stabilisierung weiterer Preisschwankungen vordergründig bei der mittelfristigen Bewältigung der Energiekrise. „Der kommende Winter wird zur Nagelprobe und das nächste Jahr für viele Unternehmen noch schwieriger“, befürchtet Bauhaus. Daher brauchen die Unternehmen Unterstützung etwa beim eigenen Energieumbau, mehr Tempo bei der Energiewende und weniger bürokratische Belastungen.

Anzeige symplr
Der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein, begrüßte die Zusammenkunft für einen konstruktiven Austausch zum Wohle der Thüringer Wirtschaft. „Die Diskussion bot unseren Handwerkern die Gelegenheit, Ihre Sorgen und Probleme zu teilen, um so gemeinsam Lösungen für diese schwierige Zeit zu finden und das gegenseitige Verständnis zwischen Politik und Wirtschaft zu fördern“, betonte er beim Energieforum.

Zukunftsängste und Perspektivlosigkeit aus erster Hand geschildert
Fachkräftemangel, Bürokratie, Abgabenlast: zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Einladung, um ihre ganz persönliche Situation darzustellen. Die angesprochenen Themen waren vielschichtig und gingen weit über die Energiekrise hinaus.

Olaf Eckardt, Metallbauer aus Apolda, ist ratlos. Er hatte zum Jahresende seinen Rahmenvertrag für die Stromversorgung gekündigt, der sich auf 99.000 Kilowattstunden jährlich belief. Das neue Angebot des Energieversorgers umfasse mit 100.000 kWh nur eine Kilowattstunde mehr, erhöhe sich aber um ganze 50.000 Euro. In den letzten zwei Jahren hätte er sich mit alternativen Energieträgern beschäftigt, müsse hierfür jedoch eine Menge an zusätzlichen Auflagen erfüllen. Hier fehle es vor allem an festen Ansprechpartnern. „Wir kommen nicht weiter. Egal was wir tun, wir werden ausgebremst“, so der Metallbauer.

Einzelunternehmer Peter Ludwig, Fliesen-, Platten-, und Mosaikleger aus Blankenhain, machte darauf aufmerksam, dass die Themen weit über die Energiekrise hinausgehen. „Wir haben weitreichendere Schieflagen, die man nicht kurzfristig mit Förderprogrammen mindern kann: eine unkalkulierbare Energieversorgung, Nachwuchsprobleme und eine hohe Abgabenlast“, unterstrich er drei aktuellen Forderungen der HWK Erfurt. Der Wirtschaftsminister schloss sich dieser Meinung an und sprach sich vor allem für eine bessere Berufsorientierung aus. Das beste Beispiel für bereits gelungene Maßnahmen sei das Handwerkergymnasium der HWK Erfurt.

Rocco Funke aus Hundehagen hat sich mit einer neuen Unternehmenskultur einen Vorteil auf dem heiß umkämpften Fachkräftemarkt geschaffen. Der kleine Spezialbetrieb für Leckageortung und Ingenieurdienstleistungen für Gebäudediagnostik hat die 32-Stunden- Woche eingeführt. Um die flexible Arbeitszeitgestaltung umsetzen zu können, wurde die Unternehmenskultur revolutioniert – durch die Digitalisierung aller Geschäftsprozesse und die Stärkung der mentalen Gesundheit aller Mitarbeiter. Er sensibilisierte, dass jeder Unternehmer in Krisenzeiten auch selbst für die Optimierung seines Betriebes verantwortlich sei. „Mit unserem Konzept „Wertschöpfung durch Wertschätzung“ konnten wir unseren Umsatz sogar um 50 Prozent steigern – und damit die gestiegenen Energiekosten kompensieren“, erklärte er den Teilnehmern.

In der konstruktiven Diskussion ging Wirtschaftsminister Tiefensee auf viele Sorgen und Probleme ein und gab Antworten. Demnach sei der Freistaat Thüringen bei der Unterstützung des Mittelstands deutlich weiter als der Bund. Dabei setze Thüringen auf drei Säulen: Zuschüsse für existenzgefährdete Unternehmen, Kredite sowie mittelfristig auf eine bessere Aufstellung der Unternehmen in Sachen Energieeffizienz.
Autor: red

Kommentare
Bürger 0815
06.12.2022, 16.16 Uhr
Danke an die letzten Bundesregierungen,
das wir den Mist der letzten Jahre diesen Winter zum Wärmen nehmen können.
Herr Schröder
06.12.2022, 18.05 Uhr
Nein Bürger 0815
Diese Energie Krise ist nicht auf die letzte Bundesregierung zurück zu schieben. Diese Krise ist eine Folge des von der USA und der NATO provozierten Krieges in der Ukraine.
Deutschland und Europa waren energiepolitisch mit Russland als Partner auf einem guten Weg. Nordstream 2 hätte Europa auf lange Zeit mit preiswertem und sicherem Erdgas versorgt. Das hat den USA nicht gepasst weil sie dadurch ihr drekiges Fracking Gas in Europa nicht losgeworden wären. Deshalb ist Krieg in der Ukraine. Deshalb haben die USA die Pipelines zerstört. Und deshalb ist die USA plötzlich der größte Flüssiggas Exporteur der Welt. Das trifft auch für künftige Waffenexporte nach dem Krieg zu. Die wahren Schuldigen sind die USA samt den deutschen Grünen als Gehilfen der Amerikaner.
Immer schön zu Ende denken!
grobschmied56
06.12.2022, 18.25 Uhr
Die unheilige Allianz aus Grünen und Merkelatur ...
... (auch grün, nur mit fadenscheinig schwarzem Mäntlein) - sie wirkt nach! Dank des beliebtesten deutschen Politikers - Frauenschwarm, Wuschelkopf, Märchenonkel kommen wir nun sogar in eine verschärfte Phase. Die macht eigentlich gut sichtbar, was die ganze tolle DEUTSCHE ENERGIEWENDE wert ist.
NIX. NIENTE. NITSCHEWO. NOTHING.
Gut, daß es den pöhsen Putin gibt!
Man müßte ihn sonst glatt erfinden.
Was dem inzwischen alles angelastet wird - sagenhaft! Energiekrise war gestern.
Inzwischen muß er auch für Wintereinbruch, Inflation, Nagelpilz, Vogelgrippe, Achselschweiß, Fachkräftemangel, Impfdurchbruch und Klima - Kleber herhalten.
(nach Belieben zu ergänzen)
So mancher deutsche Polit-Darsteller, der sonst kaum wüßte, wie er seine Inkompetenz verbergen oder entschuldigen soll, schließt ihn inzwischen sicher in sein Gute - Nacht - Gebet ein.
Heiliger Sankt Wladimir!
Geschenk des Himmels -
Wir danken Dir!
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr