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Do, 13:17 Uhr
06.10.2022
Ein Blick in die Statistik

Inflationsrate kratzt an der 10-Prozent-Marke

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,9 Prozent. Die Jahresteuerungsrate (Inflationsrate) erhöhte sich von 8,0 Prozent im August auf 9,9 Prozent...

Im Vergleich zum Monat August stieg der Verbraucherpreisindex um durchschnittlich 1,8Prozent und erreichte einen Indexstand von 121,8 (Basis 2015=100).

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Aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten wurden von der Bundesregierung finanzielle Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger und für die Wirtschaft beschlossen. Das 2. Entlastungspaket enthielt Maßnahmen, die einen Einfluss auf die Verbraucherpreisentwicklung hatten. Zum 1. Juni wurde für den Zeitraum Juni bis August 2022 die Energiesteuer für Kraftstoffe (Tankrabatt) gesenkt und es wurde ein 9-Euro-Ticket für die Benutzung im Regional- und Nahverkehr eingeführt. Zum 1. September 2022 liefen diese Maßnahmen aus und die Verbraucherpreise stiegen sprunghaft an.

Neben den Preisen für Energieprodukte (+41,2 Prozent) stiegen auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+19,3 Prozent) im Jahresvergleich überdurchschnittlich an. Die stärksten Anstiege bei den Energieprodukten verzeichneten leichtes Heizöl (+110,3 Prozent), Gas einschließlich Betriebskosten (+65,3 Prozent), Fernwärme (+64,9 Prozent) sowie feste Brennstoffe (+53,7 Prozent). Die Preise für Kraftstoffe erhöhten sich gegenüber dem September 2021 um 30,4 Prozent.

Bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken lagen die Preise für Speisefette und Speise- öle (+53,8Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+31,1Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+20,4 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+18,8 Prozent) deutlich über dem Vorjahresniveau.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im September um durchschnittlich 1,8 Prozent. Durch das Auslaufen des 9-Euro-Tickets sowie die Einführung neuer Tarife im Verkehrsverbund stiegen die Preise in der kombinierten Personenbeförderung um 185,3 Prozent sowie im Nahverkehr um 100,5 Prozent gegenüber dem Monat August. Die Kraftstoffe verteuerten sich im Monatsvergleich um 13,2 Prozent. Die Gaspreise, einschließlich Betriebskosten, stiegen erneut und er- höhten sich im September um 6,5 Prozent. Leichtes Heizöl legte um 4,8 Prozent gegenüber dem Vor- monat zu.
Autor: red

Kommentare
Leser X
06.10.2022, 14.29 Uhr
Dabei gibt es folgendes zu bedenken:
In diese Inflationsrate sind die explodierenden Energiekosten wegen der Kriegsbeteiligung Deutschlands erst zu einem Teil eingepreist. Uns steht ein wahrhaft glorioser Winter bevor.

Um das zu kaschieren, pumpt die Regierung hunderte Milliarden in den Markt, ohne sich auch nur im Ansatz um eine Lösung auf internationalem Parkett zu bemühen. Sie verstärkt damit nur die inflationstreibenden Faktoren und führt dieses Land sehenden Auges in den Ruin. Sie wissen, was sie tun, und tun es trotzdem.
Marino50
06.10.2022, 16.37 Uhr
Leser X
Kann Ihnen nur zustimmen. Und da ist noch Luft nach oben.
Selbst wenn der Krieg irgendwann vorbei sein sollte, wird sich die Inflation fortsetzen. Das wird im kommenden Jahr noch höher werden als 10 Prozent. Was muss denn geschehen, damit die Inflationsrate zurück geht. Die Gas-, Oel-, Benzin- und Lebensmittelpreise müssten wieder in die alten Bahnen zurück. Aber das wird nicht geschehen. Es ist ja auch nur eine einseitige Inflation.
Sonst müssten wir ja auch 10 Prozent mehr Geld bekommen und nicht nur ein Häppchen aus einem Paket.
DonaldT
06.10.2022, 16.37 Uhr
Inflationsrate kratzt an der 10-Prozent-Marke
Seltsam, die preise steigen teilweise um bis 100Prozent, aber die Inflation liegt unter 10Prozent?

Wer will da wen verscheißern?
P.Burkhardt
06.10.2022, 19.05 Uhr
Naja... Milliarden...
Ein großer Teil der "in den Markt gepumpten Milliarden" wird in Deutschland nicht nachfragewirksam, weil er zur Beschaffung benötigter Energie im Ausland verwendet wird... somit kann das Geld die Inflation im Land nicht anheizen...

Die aktuelle Steuersenkung sollte temporär die Verbraucherpreise eher senken und somit die Inflation dämpfen. Funktionieren kann das jedoch nur (meine bescheidene Meinung) in Verbindung mit einem Gas- oder Energiepreisdeckel für Endkunden, da ansonsten die Steuersenkung (wie bei Benzin und Diesel im Sommer) nur zu einer Margenausweitung bei den Importeuren führt. Aber, was weiß ich schon...
Kama99
06.10.2022, 19.09 Uhr
10Prozent, ja jede ...
Woche auf etliche Artikel obendrauf. Wer soll das noch glauben das es nur 10Prozent sind.
Fienchen
06.10.2022, 19.24 Uhr
Ich habe heute
in der Marktpassage gesehen wie ruhig es in allen Geschäften war. Alle sind vorsichtig mit dem Geld ausgeben aus Angst vor der kommenden Zeit.
henry12
06.10.2022, 20.12 Uhr
Inflationsrate
Da könnte man auch sagen, das wir zu 90,1 Prozent keine Inflation haben.
Lasst uns das jetzt mal so richtig schön positiv sehen.
Gas nur zu 65,3 Prozent im Plus ? Kann mir bitte jemand ins Ohr flüstern, wer
der Anbieter ist ?
grobschmied56
06.10.2022, 21.18 Uhr
Woanders gelesen ...
... ein Rückschlag - Zufall
- zwei Rückschläge - dummer Zufall, oder auch schicksalhafte Fügung
- drei Rückschläge (oder mehr?) - man denke über FEINDEINWIRKUNG ernsthaft nach.
Psychoanalytiker
07.10.2022, 10.08 Uhr
Ich glaube auch nicht an diese offizielle Inflationsrate
Alleine wenn ich die im Artikel genannten Produktarten so ansehe (Energie + 41,2 Nahrungsmittel und Getränke + 19,3 u.s.w.) stimmt schon etwas nicht.

Alleine die von mir gerne und/oder notwendiger Weise gekauften Lebensmittel sind seit Kriegsbeginn um mindestens 40 Prozent gestiegen. Nur wenn man Angebotspreise mit ehemaligen Normalpreisen vergleicht, also trickst, kommen so in etwa 20 Prozent raus. Aber selbst bei Butter sind Angebote weit über den Preisen vom Vorjahresniveau. Der nächste Trick der Hersteller: Weniger Füllmenge, das fällt nicht auf den ersten Blick auf. Mein Lieblingskäse weist 25 Prozent weniger Inhalt auf, dafür ist er auch noch teurer geworden, alles in allem kostet er jetzt rund 33 Prozent mehr. Statt beispielsweise wieder einmal bestimmten Kommentatoren (z B. DonaldT ...) aus Prinzip "Daumen-runter" zu geben, sollten so einige Fans aktueller Politik und aktueller "Statistik-Verarsche" mal die Verpackungsinhalte vergleichen und/oder einfach mal nachrechnen.

Da gibt es einen uralten Witz, der heute scheinbar zur Wahrheit wird: Ein Blumenhändler wird von einem Journalisten gefragt, wo von er so lebt. Seine Antwort: Ich kaufe in Holland eine Rose für eine Mark und verkaufe sie dann für 5 Mark. Und von den 4 Prozent Gewinn lebe ich.

So, oder so ähnlich kommt mir die aktuelle Berechnung der Inflationsrate vor. Wenn man den offiziellen "Warenkorb" berechnet, mögen bestimmte Werte ja sogar stimmen. Meine persönliche Inflationsrate ist höher, so etwa 40 Prozent, und da sind keine Luxusgüter einbezogen.

Also nachrechnen und nicht pauschal den offiziellen Bekundungen unserer Medien vertrauen. Wir "Otto Normalverbraucher" werden hingehalten, mit noch geschlossenen Rettungsschirmen beruhigt und einfach gesagt: "aktuell statistisch verarscht" ... .
diskobolos
07.10.2022, 12.50 Uhr
Inflationsrate, ein schwieriges Thema
Eine objektive Inflationsrate gibt es eigentlich gar nicht. Unter anderem schon deshalb, weil sich ändernde Preise auch die Kaufgewohnheiten verändern: Werden zum Beispiel Äpfel teurer, werden sie weniger gekauft. Dafür vielleicht mehr Birnen oder Orangen. Und natürlich kauft jeder auch andere Produkte als sein Nachbar.

Subjektiv fallen uns natürlich Produkte, die deutlich teurer geworden sind, viel mehr auf als solche, deren Preis sich nicht geändert hat.

Ein weiterer Grund dafür, dass die subjektiv empfundene Inflation größer ist als die gemessene ist, dass wir sie an Lebensmitteln festmachen, die wir regelmäßig kaufen. Wie sieht es bei Mieten, Bekleidung, Schuhen, Elektronik und Dienstleistungen aus? Da weiß man eher weniger.
A-H-S
07.10.2022, 17.31 Uhr
Inflation und Erzeugerpreise und Gerhard Schröder
@ P.Burkhardt (Zitat):"Ein großer Teil der "in den Markt gepumpten Milliarden" wird in Deutschland nicht nachfragewirksam, weil er zur Beschaffung benötigter Energie im Ausland verwendet wird... somit kann das Geld die Inflation im Land nicht anheizen"

-> Das ist niedlich. Sie sollten zwingend an Ihrer Theorie arbeiten. Vielleicht mal unter der Rubrik angebotsgetriebene Inflation oder auch kostenseitige Inflation oder auch Kosteninflation nachlesen...

@ diskobolos (Zitat): "Inflationsrate, ein schwieriges Thema - Eine objektive Inflationsrate gibt es eigentlich gar nicht."
-> Das ist erstmal korrekt. Aber genau deshalb gibt es doch den statistischen Einkaufswagen, der dann irgendwie alle erfasst. Wir können ja nicht sagen, weil die Thematik schwierig ist und teilweise subjektiv können wir sie nicht erfassen.
-> Weil man eben mit Löhnen und Energie in zwei Kategorien die Kosten nach oben treibt, die letztendlich alle treffen, explodieren gerade die Erzeugerpreise. Also das, was für den Wohlstand in Deutschland verantwortlich ist (war). Genau da hat Kanzler Schröder damals angesetzt und den Aufschwung eingeleitet, den Merkel dann am Ende verfrühstückt hat und den die Ampel jetzt komplett einreißt (bewußt und gewollt, Zauberwort "degrowth" = gewollte Verarmung).

PS: Habt Ihr gemerkt, ich habe gerade einen von der SPD gelobt. Wirtschaftlich hat Oil-Gerhard nämlich alleine mehr Know-How, als die gesamte Ampel zusammen.
Vogelfänger
07.10.2022, 17.58 Uhr
Der heißt Gas-Gerd
Da haben Sie wohl recht AHS, dass der Gas - Gerd etwas vom Wirtschaften versteht. Vor allem vom Wirtschaften russischer Millionen in die eigene Tasche. Es überrascht deshalb nicht, dass Russlandreisende und Russlandfreunde den loben.

P.Burkhardt hat recht. Zur Inflation sei noch gesagt, das randgenähte immer höher,weiter, schneller musste schief gehen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat es nur befeuert. Es ist auch kein ausschliesslich deutsches Problem. Ganz Europa ist betroffen und in vielen Nachbarstaaten sieht es schlimmer aus, zum Beispiel in Polen.
Die deutsche Wirtschaft muss die richtigen Schlüsse ziehen und tut das wohl auch. Erste Lieferketten werden verändert.
diskobolos
08.10.2022, 00.09 Uhr
Haben Sie meinen Beitrag verstanden A-H-S
Die Sache mit dem statistischen Einkaufskorb habe ich natürlich als bekannt vorausgesetzt. Dass dieser aufgrund der Preisveränderung, die auch das Kaufverhalten ändern, aber ständig angepasst werden müsste, habe ich versucht zu erklären. Und warum z. B. Psychoanalytiker die veröffentlichten Zahlen nicht glauben möchte.

Für die Entwicklung der Inflation gibt es viele Ursachen, nicht zuletzt die hemmungslose Schuldenmacherei der Regierungen und die Realitätsverweigerung der EZB in den letzten 10 Jahren. Dass Sie die Löhne als Ursache anführen, weist Sie als Vertreter der Unternehmerseite aus. Die Einführung des Billiglohnsektors in D durch Schröder hat Ihnen da sicher gefallen. Die Betroffenen hat das in die Armut geschickt.

Ich stimme mit Ihnen überein, dass die Inflation uns noch lange begleiten wird. Meines Erachtens wird es viel Kampf kosten, dass es nicht nur zu Lasten der Werktätigen geht.
P.Burkhardt
26.10.2022, 17.58 Uhr
Interessant...
Was A-H-S meint ist die Lohn-Preis-Spirale... also die tatsächliche Geldentwertung. So gesehen ist es gegenwärtig falsch von Inflation zu sprechen... wir haben eine Teuerung. Das ist auch nur normal, da die Einkommensseite bei abhängiger Beschäftigung (also das, wovor unser A-H-S als Arbeitgeber offenbar Angst hat) erst mit einem Timelag reagiert. Es verteuern sich Rohstoffe und Vorprodukte, während die Kosten für den Faktor Arbeit (außer Mindestlohn) noch relativ konstant bleiben. Es ist offensichtlich, wenn man sich die Bilanzen der weltweit agierenden Unternehmen anschaut... Auftragslage intakt, Rohstoffpreise werden an die Verbraucher weitergegeben ->Teuerung.
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