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Sa, 18:28 Uhr
01.10.2022
Erster Spatenstich für neues Tourismuskonzept

Der erste Streich im Hexenreich

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase, in der unter anderem bau- und naturschutzrechtliche Genehmigungen geklärt und die notwendigen Fachplanungen weiter vorangetrieben wurden, erfolgte heute der offizielle Baustart für das touristische Großprojekt „Harzer Hexenreich“ in Rothesütte. Für die nnz war Cornelia Wilhelm dabei...

Einweihung mit Hexenbesen (Foto: C. Wilhelm) Einweihung mit Hexenbesen (Foto: C. Wilhelm)
Auf dem Gelände der ehemaligen Grenzkaserne baut die Service Gesellschaft Nordhausen im Auftrag des Landkreises eine neue Touristen-Attraktion.

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Entstehen soll hier ein barrierefreier, mit einem Lift versehener 55 Meter hoher Aussichtsturm und eine Kinder-Wald-Erlebnisspielwelt. Zwei Rutschen sollen sich über die Länge des Turmes spiralenförmig nach unten winden. "Erlebnisorientierte“ Wanderwege um den Turm herum sollen das Konzept vervollständigen. "Der größte Hexenbesen der Welt" soll es sein.

Im Erdgeschoss des Bauwerkes wird eine interaktive, erlebnisorientierte Ausstellung entstehen, die die Geschichte aufgreifen und die Gäste animieren soll, weiter in die Welt der Hexen und Magie einzutauchen und selbst zu „zaubern“. Nicht zuletzt soll diese multimediale Ausstellung eine attraktive ganzjährige, wetterunabhängige Nutzung des Harzer Hexenreichs ermöglichen.

Parallel hierzu lässt das Projektteam "Harzer Hexenreich" eine eigene Geschichte schreiben und illustrieren, die die Entstehung des größten Hexenbesens in Rothesütte erzählt.

Heute ehrte Wolfgang Tiefensee (SPD) vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, das Projekt mit einem Besuch und sprach Worte zur Förderung, die er selbst mit in die Wege geleitet habe. Insgesamt zehn Millionen Euro Netto soll das Investitionsvolumen nun betragen. „Hierzu gehört nicht nur der Turm, sondern auch das Gelände um den Turm herum sowie entsprechende Parkmöglichkeiten“, erklärte Landrat Matthias Jendricke (SPD) die Kostensteigerung um knapp vier Millionen. Die derzeit vorhandenen Parkplätze genügten dem erwarteten Besucheransturm bei Weitem nicht. Materialpreise seien ebenfalls gestiegen.

Planungen zufolge lagen die Investitionen für die Außenanlagen im vergangenen Jahr bei rund 235.000 Euro - wir berichteten. Dabei sollte das Thüringer Umweltministerium 212.000 Euro beisteuern. Die ursprünglichen Gesamtkosten für das Projekt lagen bei 6,2 Millionen, von denen 90 Prozent förderfähig sind. Das Projekt läuft über ein Tourismusprogramm des Landes und soll „die Hexe angemessen würdigen“, wie Tiefensee das Projekt heute bezeichnend in Worte fasste.

Henry Pasenow (CDU), Bürgermeister von Ellrich, sprach einige Worte. Uwe Pförtner, Ortschef von Rothesütte, zeigte sich gegenüber einem stärkeren Zulauf an Touristen für seinen Ort nicht abgewandt, weiß aber auch darum, dass die Ruhe, die so mancher in der Abgelegenheit der kleinen Idylle derzeit noch zu finden glaubt, mit der neuen Attraktion verschwunden sein wird. Auch der Geschäftsführer der Service-Gesellschaft, Gunnar Reuter, kam zu Wort. Die Planer erläuterten im Rahmen einer kleinen Gesprächsrunde ihr Vorhaben.

Aus purem Harzer Holz errichtete die Nordhäuser Firma Waresa das rustikale Gebäude, in dem heute die Veranstaltung stattfand und das knapp 60 Gästen Platz bieten soll. Für die Verpflegung der Gäste sorgte das Café Central aus Nordhausen.

Das Projekt soll der Tourismusförderung dienen und den Harz mit seinen Traditionen noch besser vermarkten. Das Konzept für die Fördervoranfrage stammt aus der Feder von Jessica Piper, die sich im Tourismusverband engagiert. Die Eröffnung ist für Walpurgis 2024 geplant.
Cornelia Wilhelm
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Baustart für den größten Hexenbesen Deutschlands (oder der Welt) (Foto: C. Wilhelm)
Autor: cw

Kommentare
Leser X
02.10.2022, 08.57 Uhr
Gaudimax
Man kann sicher über die Sinnhaftigkeit einer solchen Location streiten. Warum soll das kleine Mittelgebirge Harz eigentlich voller Hängebrücken und Rutschen sein? Eine bessere Wanderinfrastruktur wäre mir ehrlich gesagt lieber. So aber werden Event-Immobilien geschaffen, die man nahezu bewegungslos erreicht. Wieder ein Beitrag zu mehr Adipositas in der Gesellschaft.
wyski
02.10.2022, 13.48 Uhr
Sofortiger baustopp !!!
Das Projekt brauch kein Mensch in Rothesütte !!!
Reine Geldverschwendung.
Es gibt genug Wanderwege.
Capone
02.10.2022, 17.31 Uhr
Vollkommen aus der Zeit gefallen
In einem Herbst, in dem viele Familien noch nicht wissen wie der Lebensunterhalt bestritten werden soll, in dem viele Betriebe wegen Mangels an Arbeitskräften und Material, wegen der fraglichenVersorgung mit Energie, technischen Gasen und fortschreitender Inflation in höchster Sorge sind, errichtet der Landkreis Nordhausen einen Aussichtsturm mit Spielplatz für 10 Millionen Euro. Zu sehen ist rundum der vom Borkenkäfer zerstörte Wald, für dessen Neuanlage der Freistaat Thüringen kein Geld hat.
Während deutschlandweit eine sechsstellige Zahl an Mitarbeitern in Gastronomie, Tourismus und Hotellerie fehlt, fördert Genosse Tiefensee ein Basisprojekt zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus. Das Thüringer Wirtschaftsministerium, dem er vorsteht, ist übrigens das Gleiche, das in der Goldenen Aue das Industriegebiet für 30 Millionen Euro entwickelt hat. Dort bestellt mittlerweile der Landwirt wieder seine Fläche. Die Kluft zwischen denen, die das Geld verdienen müssen und denen, die es gedankenlos breitstreuen wird offensichtlich immer größer.
Pitagyros
03.10.2022, 14.42 Uhr
Stückwerk
Ein vernünftiger Unternehmer würde in der derzeitigen Situation mit Macht versuchen, die begonnenen Projekte fertig zu stellen. Dann würde er nach einem Kassensturz -bei verfügbaren Mitteln- nach festgelegter Reihenfolge die notwendigen Investitionen anfassen. Das ist das Gegenteil von dem, was in unserem Kreis passiert. Gemacht wird was gefördert wird. Ein Bedarf ist dabei nachrangig.
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