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Mi, 07:57 Uhr
15.02.2017
Der Abriss von Altendorf 30

Schon wieder ein „in Memoriam“ für ein Baudenkmal

1990 war die Erwartung groß, dass stadtprägende Bauwerke nun endlich erhalten werden können. Üppig war ihre Anzahl in der Stadt am Südharzrand ja sowieso nicht mehr. Zum bevorstehenden Abriss, über den wir gestern berichteten, Anmerkungen von Heidelore Kneffel...

Altendorf 30 (Foto: H. Kneffel) Altendorf 30 (Foto: H. Kneffel)

Aber, listet man die historisch Aufmerksamkeit erzeugenden Bauten auf, die seither das Stadtbild verlassen mussten?, kommt eine stattliche Anzahl zusammen. Es ist hier nicht der Platz, sie alle aufzulisten, aber darüber gibt es ja sicherlich Auskunft in der städtischen Verwaltung.

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Im Jahr 2013 gab das Südharzer Fachwerkzentrum Nordhausen mit Sitz im Altendorf 48 ein „Nordhäuser Journal“ heraus zu dem Thema „Unbequeme Denkmale? Was ist in Nordhausen Wert, erhalten zu werden und weshalb?“ Vor allem Markus Veit beschreibt darin, wieso das Gebäude Altendorf 30, Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, für die Baugeschichte Nordhausens beispielgebend war und die unterschiedlichen Bewohner des Hauses Bürgergeschichten für Nordhausen symbolisieren.

Auf diese Publikation wurde in den Medien aufmerksam gemacht. Man wünschte sich, dass sich in der Stadtverwaltung und im Stadtrat zahlreiche Personen als Käufer einstellen würden, denn hier ging es ja um „ihre“ Stadt. Ganz offensichtlich hat der Inhalt nicht überzeugt, obwohl er mit Herzblut gekonnt darlegt und zeigt, wie Historie sich in Baudenkmalen einmalig spiegelt.

Hermann Hesse wird zitiert mit : … „als welch vitaler Verlust, als welch trauriger Krankheitsherd sich die Zerstörung der historischen Stätten erweisen wird.“ Schönheit und Tradition gehen verloren, das Leben in den Gemeinden wird beschnitten.

Vor mir liegt ein Schreiben aus dem Jahr 2005 von der Ziegler Film GmbH& Co.KG an die Bewohner des Altendorfes, der Rosengasse, Am Alten Tor, der Schärfgasse, dass es am 4. Juli in der Zeit zwischen 7.00 Uhr und 22.00 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen wird. Diese Filmgesellschaft drehte den Film „Die Frau des Heimkehrers“ mit Christine Neubauer, Eva Maria-Hagen, Peter Sodann und anderen. Im Schreiben heißt es: „Bei der Drehortsuche sind wir auf ihre Stadt gestoßen, unsere Regisseurin … und unser Kameramann haben sich dann das wunderschöne Haus Altentor 30 (im Text heißt es Altenburg 30 d. A.) als Motiv ausgesucht.“

Den Film haben damals viele angeschaut. Sieht man also, aus der Ferne kommend, genauer auf das, was es zu entdecken gibt? Jedenfalls ist dieses aus vielerlei Gründen für die Stadtgeschichte prägende Gebäude auf diese Weise in einem Film-Kunstwerk verewigt.
Heidelore Kneffel
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
h3631
15.02.2017, 12.22 Uhr
Fotograf Markus Veit aus der Stolbergerstrasse
Ich nehme an das der sehr arrangiert Fotograf Markus Veit noch ein paar letzte Aufnahmen von diesen historischen Bauwerk gemacht hat. Es geht immer mehr verloren.
Was kommt als nächstes dran?
Wolfi65
15.02.2017, 14.10 Uhr
Als nächstes
Kommt ein längst fälliger Abriss einer Bauruine an der Darre dran.
Realist 1.0
15.02.2017, 14.15 Uhr
Werte Frau Kneffel
Ich stimme ihnen in allem was sie geschrieben haben voll zu, es ist einfach nur traurig was man sieht wenn man durch die Altstadt läuft. Gut es gibt auch Lichtblicke in Form von Gebäuden die saniert werden, aber es gibt auch genug Ecken und Häuser die dem Verfall preisgegeben sind nur weil ein Eigentümer nicht auffindbar ist oder es so lange verfallen gelassen wird bis der Abriss das letzte Mittel ist. Anschließend möcht ich mich noch bei der Readaktion dafür entschuldigen, das ich mich bei meinen Kommentar Überschrift zu dem gestriegen Artikel in der etwas im Wort vergriffen hab.Danke für die Korretur des K Wortes.
Schultze
15.02.2017, 19.22 Uhr
Abriss muss nicht sein und sollte untersagt werden
Es könnte auf jeden Fall gerettet werden und saniert werden. Für sowas gibt es ja Beispiele. Käufer hätten sich sicher gefunden mit den Außenflächen zusammen. So manches Haus darf von der Stadt aus nicht saniert werden ( es sind nicht immer die Eigentümer sondern Baurecht nach der Nase des Bauherrn schuld) und hier hat eventuell jemand gute Beziehungen um mit nem Abriss besser zu verdienen.
Bierchen
16.02.2017, 06.49 Uhr
Befähigung
Herr Schultze, wer oder was befähigt Sie zu dieser Aussage zu genau diesem Objekt???

Höflichst
Müller
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