Mi, 21:20 Uhr
02.11.2016
Vortragsreihe Südharz-Klinikum
Diagnose Darmkrebs
Plötzlich steht sie fest – die Diagnose Darmkrebs. Der Schock sitzt bei vielen Betroffenen tief und wirft eine Vielzahl von Fragen auf. Um einen Einblick in die Thematik Darmkrebs zu bekommen, fand am Mittwochabend im Südharz-Klinikum Nordhausen eine Vortragsreihe statt…
PD Dr. med H. Gebhardt, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, lud am Abend zur Vortragsreihe ins Südharz-Klinikum ein. Der seit Februar 2016 arbeitende Chefarzt gab seinen Zuhörern einen Überblick über die Thematik Darmkrebs und die Behandlungsmöglichkeiten des zertifizierten Darmkrebszentrum. Während und nach dem Vortrag nahm er sich viel Zeit für die Fragen der Zuhörer.
Unter Darmkrebs wird ein Tumor im Dickdarm oder Mastdarm bezeichnet. Dieser kann in allen Abschnitten des Dickdarms auftreten, am häufigsten in den unteren 30 – 40 cm. Meist entsteht dieser aus dem Deckgewebe des Darmschlauches. Vorläufer für Darmkrebs sind in vielen Fällen die so genannten Polypen.
Der Dickdarmkrebs zählt zu der zweithäufigsten Krebserkrankung in Deutschland, an der jährlich bis zu 34 000 Männer und 29 000 Frauen erkranken. Die Erkrankung an Dünndarmkrebs ist gegenüber dem Dickdarmkrebs eher selten zu verzeichnen.
Durch diese Untersuchungsmöglichkeiten lässt sich gut erkennen, in welchem Stadium (insgesamt 4) sich der Tumor befindet. Steht der Grad fest, so kommen Behandlungsoptionen wie zum Beispiel die operative Therapie, die Chemo-oder Strahlentherapie oder physikalische Verfahren wie dem Hochfrequenz-und Laserverfahren zum Einsatz. Auch eine Kombination aus Operation und Chemotherapie wäre möglich. Das Ziel dabei ist, dass der Tumor und die Lymphknoten mit allen Tochtergeschwülsten vollständig entfernt werden und wenn möglich auch eine Resektion von Metastasen (Leber und Lunge) erfolgen kann.
Im Anschluss an den stationären Aufenthalt wird eine Rehabilitation durchgeführt sowie ein Psychoonkologen eingeschaltet. Bei einer kombinierten Therapie erfolgt die Nachsorge in den ersten 60 Monaten durch verschiedene Untersuchungen (Anamnese, CEA, Koloskopie, Sigmoidoskopie, CT, Röntgen, Thorax).
Durch die Einrichtung von zertifizierten Darmzentren, wie zum Beispiel im Südharz-Klinikum, kann in der heutigen Zeit eine standardisierte Struktur erreicht werden. Mehrere Schnittstellen arbeiten eng zusammen, so dass eine adäquate Versorgung gewährleistet werden kann.
Nicole Schulz
Autor: nisPD Dr. med H. Gebhardt, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, lud am Abend zur Vortragsreihe ins Südharz-Klinikum ein. Der seit Februar 2016 arbeitende Chefarzt gab seinen Zuhörern einen Überblick über die Thematik Darmkrebs und die Behandlungsmöglichkeiten des zertifizierten Darmkrebszentrum. Während und nach dem Vortrag nahm er sich viel Zeit für die Fragen der Zuhörer.
Unter Darmkrebs wird ein Tumor im Dickdarm oder Mastdarm bezeichnet. Dieser kann in allen Abschnitten des Dickdarms auftreten, am häufigsten in den unteren 30 – 40 cm. Meist entsteht dieser aus dem Deckgewebe des Darmschlauches. Vorläufer für Darmkrebs sind in vielen Fällen die so genannten Polypen.
Der Dickdarmkrebs zählt zu der zweithäufigsten Krebserkrankung in Deutschland, an der jährlich bis zu 34 000 Männer und 29 000 Frauen erkranken. Die Erkrankung an Dünndarmkrebs ist gegenüber dem Dickdarmkrebs eher selten zu verzeichnen.
Ursachen und Risikofaktoren für Darmkrebs
Darmkrebs entwickelt sich aus gutartigen Darmpolypen. Dabei geht man davon aus, dass sich die Dauer der Entartung vom Polypen zum Krebs ca. 7 Jahre beträgt. Dabei können mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Bei ca. 10 – 15% der Betroffenen kann eine erbliche Vorbelastung nachgewiesen werden. Aber auch eine chronische entzündliche Darmerkrankung wie zum Beispiel Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn können ein besonderes Risiko für Darmkrebs bilden. Besonders wichtig ist es, zudem ein Blick auf seine Lebensweise zu haben. Dabei können zum Beispiel vor allem eine fettreiche und faserarme Kost, der Verzehr von vermehrter geräucherter Kost aber auch Bewegungsmangel, Übergewicht und Nikotionkonsum das Risiko für die Erkrankung an Darmkrebs fördern.Symptome
Leider gibt es nicht immer frühe Alarmzeichen, die auf Darmkrebs hinweisen könnten. Oft bleibt er lange Zeit unbemerkt. Aus diesem Grund spielt die Früherkennung eine große Rolle und ist die beste Waffe gegen diese Erkrankung. Dennoch gibt es folgende Symptome, die ein Alarmzeichen für Darmkrebs sein können:- Blut am oder im Stuhl
- Abgang von Blähungen mit Schleim über längere Zeit
- Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfällen (anhaltend über 2 Wochen hinaus)
- Krampfartige Bauchschmerzen, laute Darmgeräusche
- Blässe, Abgeschlagenheit, Müdigkeit
Diagnose und Behandlung
Darmkrebs kann in der heutigen Medizin gut behandelt, in frühem Stadium sogar auch heilbar behandelt werden. Dafür ist es jedoch wichtig, dass dieser auch frühzeitig entdeckt wird. Dazu werden verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Tastuntersuchung, Bluttestverfahren, Ultraschall, Laboruntersuchungen, Spiegelung des gesamten Darms oder durch virtuelle Darmspiegelung im CT oder MRT angewandt.Durch diese Untersuchungsmöglichkeiten lässt sich gut erkennen, in welchem Stadium (insgesamt 4) sich der Tumor befindet. Steht der Grad fest, so kommen Behandlungsoptionen wie zum Beispiel die operative Therapie, die Chemo-oder Strahlentherapie oder physikalische Verfahren wie dem Hochfrequenz-und Laserverfahren zum Einsatz. Auch eine Kombination aus Operation und Chemotherapie wäre möglich. Das Ziel dabei ist, dass der Tumor und die Lymphknoten mit allen Tochtergeschwülsten vollständig entfernt werden und wenn möglich auch eine Resektion von Metastasen (Leber und Lunge) erfolgen kann.
Nachsorge
Nach der Operation wird das entnommene Präparat durch den Pathologen untersucht und festgestellt, in welchem Stadium sich der Tumor befand und ob er komplett entfernt werden konnte. Der Befund wird anschließend in der interdisziplinären Tumor-Konferenz, bestehend aus Gastroentologen, Chirurg, Strahlentherapie, Onkologie) vorgestellt und besprochen. Lag ein Lymphknotenbefall vor, so wird nach der OP die weitere Behandlung durch eine Chemotherapie und/oder Strahlentherapie zur Abtötung evtl. verbliebener Krebszellen angewandt. Eine paliative Radio-Chemotherapie kommt zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn sich Metastasen gebildet hatten.Im Anschluss an den stationären Aufenthalt wird eine Rehabilitation durchgeführt sowie ein Psychoonkologen eingeschaltet. Bei einer kombinierten Therapie erfolgt die Nachsorge in den ersten 60 Monaten durch verschiedene Untersuchungen (Anamnese, CEA, Koloskopie, Sigmoidoskopie, CT, Röntgen, Thorax).
Durch die Einrichtung von zertifizierten Darmzentren, wie zum Beispiel im Südharz-Klinikum, kann in der heutigen Zeit eine standardisierte Struktur erreicht werden. Mehrere Schnittstellen arbeiten eng zusammen, so dass eine adäquate Versorgung gewährleistet werden kann.
Nicole Schulz
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