Nordhausen (nnz). Diesmal wurde kein neues Geldinstitut eröffnet, sondern ein besonderes Sitzmöbel installiert. Es erinnert an eine Bank aus dem Jahr 1921, die den Nordhäuser Reformatoren gewidmet war.

Reformatorenbank im Stadtpark (Foto: nnz) Die neue Reformatorenbank im Nordhäuser Stadtpark hat heute Morgen der Münchner Kaufmann Andreas Lesser an Nordhausens Bürgermeister Klaus Wahlbuhl übergeben.

Annelies Lesser, Mutter von Andreas Lesser, hatte die Errichtung der Bank mit einer 30.000-Euro-Spende möglich gemacht. "Mit der Spende wollten wir diesmal in Nordhausen den kirchlich-religiösen Bereich unterstützen", sagte Lesser. Das Geld sei nicht ausschließlich für die Bank genutzt worden - der Rest der Summe werde für die Ausstattung der Frauenberg-Kirche verwendet: für die Anschaffung eines Opferstockes, eines Gesangbuch-Wagens und die Renovierung des Lesser-Raumes.

Die Reformatorenbank trägt als Inschrift die Namen von Michael Meyenburg, Johannes Spangenberg und Justus Jonas, drei Nordhäuser Protagonisten der christlichen Reformbewegung. Die neue Bank ersetzt das Original aus dem Jahr 1921. Sie war damals von Nordhäuser Christen errichtet worden, in Erinnerung an den Reichstag in Worms 1521, an dem die Reichsacht über Luther verhängt worden war.

Steinmetz Roland Trocha aus Niedersachswerfen hat die neue Bank gebaut nach Plänen des Ingenieurs Peter Pohl. Beide waren heute morgen zur Übergabe der Bank gekommen.

Friedrich-Christian Lesser (1692 - 1754), einer der Vorfahren von Andreas Lesser, war seit 1716 Pfarrer an der Frauenberg- und Jakobi Kirche. Er hatte sich darüber hinaus der Erforschung der Nordhäuser Stadtgeschichte gewidmet und schrieb das erste umfassende Geschichtsbuch über Nordhausen.