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Mo, 12:20 Uhr
15.02.2016
Gipsindustrie im Südharz

32 Millionen Euro Steuern und Bereitschaft zu Kompromissen

Die Gipsindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren im Südharz. Zu dieser Feststellung kommt eine Studie, die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung erarbeitet hat. Heute Vormittag wurde die in Nordhausen vorgestellt...

Erläuterten die DIW-Studie: Lars Kothe, Prof. Michael Rutz und Dr. Ferdinand Pavel (von links) (Foto: nnz) Erläuterten die DIW-Studie: Lars Kothe, Prof. Michael Rutz und Dr. Ferdinand Pavel (von links) (Foto: nnz)
Allein die drei Standorte der Unternehmen CASEA GmbH (Ellrich), Knauf Deutsche Gipswerke KG (Rottleberode) und Saint-Gobain Formula GmbH (Walkenried) haben im Jahr 2014 im Südharz für eine Bruttowertschöpfung von mehr als 92 Millionen Euro gesorgt, davon mehr als die Hälfte in der Region Südharz selbst (52 Prozent).

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Das hat eine Untersuchung ergeben, die das Consulting-Unternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Econ) in Berlin im Auftrag des Bundesverbands der Gipsindustrie und der örtlichen Unternehmen durchgeführt hat. Bislang habe man nicht über derartig belastbare Zahlen verfügt, lediglich die Zahlen der Arbeitsplätze waren bekannt, andere Daten nicht.

Danach sorgen die drei Standorte von Knauf, CASEA und Formula der Studie zufolge auch für nachhaltige Beschäftigung: Mehr als 1300 Menschen haben durch diese drei Werke einen Arbeitsplatz, die Hälfte davon direkt in der Region. "Das zeigt: Die Arbeitsplätze in der Gipsindustrie haben einen höheren Multiplikator als andere Branchen, etwa der Tourismus", erläuterte Dr. Ferdinand Pavel vom DIW Econ: "Jeder Arbeitsplatz in den Gips-Werken hier sorgt für weitere 3,1 Arbeitsplätze, in der Region und außerhalb". Im Tourismus beläuft sich dieser Faktor auf gerade mal 1,7, haben die Wirtschaftswissenschaftler herausgefunden.

Auch die öffentlichen Kassen leben gut von den Gips-Werken des Südharzes: Die öffentlichen Einnahmen aus der Tätigkeit der drei Gips-Standorte Rottleberode, Ellrich und Walkenried summieren sich bundesweit auf 32,7 Millionen Euro. Davon fließen etwa 20 Millionen in Kassen innerhalb der drei Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

Dabei sind die Unternehmen für signifikante Anteile der Gewerbesteuereinnahmen in den jeweiligen Gemeinden verantwortlich - im Jahr 2013 erbrachten sie 48 Prozent des Gewerbesteuer-Istaufkommens der drei Standortgemeinden. Insgesamt belaufen sich die durch die drei Unternehmen generierten Gewerbesteuer Einnahmen auf mehr als 1,4 Millionen Euro.

Hinzu kommen zahlreiche Maßnahmen der Kultur- und Sportförderung, für die die Unternehmen für die Gemeinden Nordhausen, Ellrich, Harztor, Walkenried und Rottleberode jährlich mehr als 110 000 Euro aufbringen. "Das sind, nimmt man alles zusammen, beeindruckende Zahlen", sagte Lars Kothe, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Harzer Gipsunternehmen. "Sie zeigen, dass jede Unterstützung für die Gipsindustrie gerechtfertigt und notwendig ist." Das gelte vor allem, da die Gipsindustrie eine nachhaltige und naturschonende Industrie sei, die ihre Abbaufelder heute stets sorgfältig rekultiviert und als Biotope an die Natur zurückgebe.

Die Studie haben je zur Hälfte der Bundesverband Gips und die Arbeitsgemeinschaft Harzer Gipswerke in Auftrag gegeben. Was die Studie den Partnern gekostet hat, das wurde verständlicherweise nicht bekanntgegeben.

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Studie, die durchaus einen Neuigkeitseffekt hatten, gab es noch eine Unterweisung in solche Themen wie "Was ist Gips?" Sozusagen Chemieunterricht 9. Klasse. Warum dies notwendig war, hat sich dem Berichterstatter nicht ganz erschlossen. Mit der heute vorgestellten Studie hatte das nur peripher zu tun.
Die komplette DIW-Studie finden Sie hier .
Autor: red

Kommentare
Georg
15.02.2016, 12.48 Uhr
Sprichwort:
"wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing". Wer ist wohl der Auftraggeber der Studie?
Mehr muss man dazu nicht sagen.
H.Buntfuß
15.02.2016, 13.12 Uhr
Reklame
Den Text halte ich für eine NETTE Reklame für den weiteren Gipsabbau und für weiter nichts.
Gips
15.02.2016, 23.07 Uhr
Selbstverständlich
brauch eine Studie einen Auftraggeber.
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