Mo, 23:50 Uhr
31.08.2015
Reaktion auf Nazi-Demo
Zivile Nachtwache vor der Unterkunft
Die Situation ist neu für die Stadt und wie mit ihr umgegangen wird, sagt einiges über Nordhausen und seine Bewohner aus. Kurzfristig wird eine größere Zahl Flüchtlinge nach Nordhausen verlegt, die Rechten demonstrieren und einige Bürger reagieren prompt...
Noch während in der Rautenstraße die Anhänger der NPD Parolen wie "der Nationale Sozialismus ist nicht tot" verkünden, organisiert sich via Telefon und Netz die Gegenreaktion der Nordhäuser, die sich offen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stellen.
Vor der provisorischen Unterkunft versammelte sich am Abend eine gemischte Gruppe aus Studenten, Berufsschülern, Kulturschaffenden, Vertretern der Nordhäuser Politik und anderen besorgten Bürgern, welche die Neuankömmlinge vor etwaigen Angriffen von rechts schützen wollen.
Darunter war auch die Landtagsabgeordnete Katja Mitteldorf (die Linke). Sie gehe nicht davon aus, dass es in Nordhausen zu ähnlichen Zuständen wie im sächsischen Heidenau kommen könnte. "Die Nordhäuser haben schon in den vergangenen Wochen Gesicht gezeigt und demonstriert, dass wir eine weltoffene und bunte Stadt sind, die weiter ihre Willkommenskultur leben wird", sagte Mitteldorf der nnz.
Vor der provisorischen Unterkunft in Nordhausen versammelten sich eine zivile Nachtwache (Foto: Angelo Glashagel)
Man sei am Abend vor die Unterkunft gezogen weil man erfahren habe, dass sich einzelne Personen aus dem Demonstrationszug der Rechten herausgelöst hätten und im Netz Aufrufe aus rechten Kreisen kursierten, vor die Unterkunft zu ziehen. "Wir lassen keinen angreifen", sagte Mitteldorf.
In der Turnhalle müssen die insgesamt 37 Menschen aus Syrien und dem Irak derweil bei vollem Licht die Nacht verbringen, würden die Lampen abgeschaltet wäre der Brandschutz nicht mehr gewährleistet. Der Landkreis will sich darum bemühen, dass vor allem für die Familien mit kleinen Kindern schnellstmöglich eine Unterbringung gefunden wird, wie die nnz am Rande der Versammlung von Kreistagsmitglied Angela Hummitzsch erfuhr. Im Laufe der Woche sollen alle Neuankömmlinge auf andere Unterbringungen verteilt werden. Die Situation sei für den Landkreis neu, sagte die Landtagsabgeordnete Mitteldorf und versicherte, dass alle Kräfte daran arbeiten würden eine menschenwürdige Lösung zu finden.
Auch auf dem Gelände selbst hatten sich mehrere Personen aus Solidarität mit den Flüchtlingen versammelt (Foto: Angelo Glashagel)
Vor der Unterkunft blieb es indes ruhig. Versammlungsteilnehmer berichteten lediglich von mehreren verdächtigen Fahrzeugen, die mehrere Male langsam vorbeigefahren sein sollen, sowie einer Person die versucht habe die Versammelten zu fotografieren. Gegen halb zwölf entschied man sich in Übereinkunft mit der inzwischen mit mehreren Fahrzeugen vertretenen Polizei und dem Verein Schrankenlos die Nachtwache aufzulösen, um den Geflüchteten wie auch den Anwohnern eine ruhige Nacht zu ermöglichen.
Angelo Glashagel
Autor: redNoch während in der Rautenstraße die Anhänger der NPD Parolen wie "der Nationale Sozialismus ist nicht tot" verkünden, organisiert sich via Telefon und Netz die Gegenreaktion der Nordhäuser, die sich offen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stellen.
Vor der provisorischen Unterkunft versammelte sich am Abend eine gemischte Gruppe aus Studenten, Berufsschülern, Kulturschaffenden, Vertretern der Nordhäuser Politik und anderen besorgten Bürgern, welche die Neuankömmlinge vor etwaigen Angriffen von rechts schützen wollen.
Darunter war auch die Landtagsabgeordnete Katja Mitteldorf (die Linke). Sie gehe nicht davon aus, dass es in Nordhausen zu ähnlichen Zuständen wie im sächsischen Heidenau kommen könnte. "Die Nordhäuser haben schon in den vergangenen Wochen Gesicht gezeigt und demonstriert, dass wir eine weltoffene und bunte Stadt sind, die weiter ihre Willkommenskultur leben wird", sagte Mitteldorf der nnz.

Man sei am Abend vor die Unterkunft gezogen weil man erfahren habe, dass sich einzelne Personen aus dem Demonstrationszug der Rechten herausgelöst hätten und im Netz Aufrufe aus rechten Kreisen kursierten, vor die Unterkunft zu ziehen. "Wir lassen keinen angreifen", sagte Mitteldorf.
In der Turnhalle müssen die insgesamt 37 Menschen aus Syrien und dem Irak derweil bei vollem Licht die Nacht verbringen, würden die Lampen abgeschaltet wäre der Brandschutz nicht mehr gewährleistet. Der Landkreis will sich darum bemühen, dass vor allem für die Familien mit kleinen Kindern schnellstmöglich eine Unterbringung gefunden wird, wie die nnz am Rande der Versammlung von Kreistagsmitglied Angela Hummitzsch erfuhr. Im Laufe der Woche sollen alle Neuankömmlinge auf andere Unterbringungen verteilt werden. Die Situation sei für den Landkreis neu, sagte die Landtagsabgeordnete Mitteldorf und versicherte, dass alle Kräfte daran arbeiten würden eine menschenwürdige Lösung zu finden.

Vor der Unterkunft blieb es indes ruhig. Versammlungsteilnehmer berichteten lediglich von mehreren verdächtigen Fahrzeugen, die mehrere Male langsam vorbeigefahren sein sollen, sowie einer Person die versucht habe die Versammelten zu fotografieren. Gegen halb zwölf entschied man sich in Übereinkunft mit der inzwischen mit mehreren Fahrzeugen vertretenen Polizei und dem Verein Schrankenlos die Nachtwache aufzulösen, um den Geflüchteten wie auch den Anwohnern eine ruhige Nacht zu ermöglichen.
Angelo Glashagel