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Mo, 18:32 Uhr
01.12.2014

Wer beerbt Landrätin Birgit Keller?

Die Würfel könnten in dieser Woche fallen: Wird Bodo Ramelow am 5. Dezember Ministerpräsident, hätte das auch Auswirkungen für den Südharz. Strebt Landrätin Birgit Keller (Linke) dann ein höheres Amt in Erfurt an, müsste ein neuer Landrat gewählt werden. Wen könnten die großen Parteien in das Rennen schicken? nnz wagt einen Ein- und Ausblick...


Die CDU hätte die Qual der Wahl. Da wäre Egon Primas. Gern wäre er Landrat geworden, unterlag aber der jetzigen Kreischefin. Im Südharz ist das politische Urgestein allgegenwärtig. Ein bekannter Mann. Nicht nur bei Jägern. Ein Vollprofi, der sich gern in der Öffentlichkeit zeigt.

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Primas, reich an Funktionen, erntet in CDU-Kreisen Lob und Anerkennung. Auch außerhalb seiner Partei hat er Fürsprecher. Jedermanns Freund ist er dennoch nicht. Auch in der Jägerschaft. Ein Gernegroß sei er. Eine Blockflöte. Allemal aber ist Primas ein Parteifreund von Oberbürgermeister Klaus Zeh. Der würde sich ihn als obersten Kreisverwalter wünschen. Für Primas wäre es die letzte Chance, in der Grimmelallee das Zepter in die Hand zu nehmen.

Doch warum sollte der Obergebraer noch in den Ring steigen? Mit 62 braucht er sich keine Sorgen mehr über seine politische Zukunft zu machen. Zudem wäre er finanziell gut, besser: sehr gut, versorgt. Primas hätte neben ehrenamtlicher Arbeit mehr Zeit für die Jagd.

Dann ist da Jürgen Reinholz. Kein Jäger, aber ein Nordhäuser. Er wird 60. Reinholz gilt als ein erfahrener Politiker, aber nicht als Diplomat. In Erfurt stand er mehreren Ministerien vor. Der Noch-Minister soll machtbesessen sein. Eine Legislatur könnte er durchaus noch hinter sich bringen. Erlaubt sei auch hier die Frage: Muss sich die „Allzweckwaffe“ noch unbedingt um einen anderen Job bemühen?

Seine Schäfchen, mit Verlaub, dürfte auch Reinholz im Trockenem haben, sein Pensionsgehalt nicht von schlechten Eltern sein. Der Mann könnte doch in aller Ruhe die schönen Landschaften um Umfeld seines Hauses genießen. Bei Spaziergängen. An seiner Seite den treuen vierbeinigen Begleiter. Nicht irgend einen. Ein Afrikanischer Löwenhund macht schon was her. Warten wir es ab.

Zur jüngeren Generation und damit wohl auch aussichtsreicheren Kandidaten zählen Inge Klaan und Frank Rostek. Kommt Rot-Rot-Grün müsste sich die Staatssekretärin etwas anderes suchen. Klaan, die Nordhäuserin, machte sich als Organisatorin der Landesgartenschau einen Namen und um die Kreisstadt sehr verdient. Sie bewies das Zeug zu Höherem. Ihre überraschende jüngste Wahlniederlage gegen Politik-Neuling Katja Mitteldorf (Linke) sollte sie nicht entmutigen.

Frank Rostek, der Bleicheröder Bürgermeister, ist gegenwärtig dabei, mehr Sonnenstrahlen in das Grau der Kali-Stadt zu bringen. Dabei entwickelt er enormen Ehrgeiz. Dem Juristen, Vorsitzender des Kommunalen Energiezweckverbandes Thüringen, sagt man gute Kontakte auf Landesebene nach.

Die Linke könnte junge, unverbrauchte Leute ins Rennen schickten. Alles Polit-Neulinge. Weitaus weniger bekannt als Primas, Reinholz oder Klaan. Aber mit dem Willen, auch höhere Verantwortung zu übernehmen. Sie könnten frischen Wind in das Landratsamt bringen. Katja Mitteldorf zum Beispiel. Sie gewann kürzlich das Direktmandat gegen Inge Klaan und setzte ein Ausrufezeichen.

Angela Hummitzsch aus Werther verhinderte jüngst beinahe das Direktmandat des alten Hasen Egon Primas. Trotz seiner Jugend erwarb sich auch Alexander Scharff im Kreistag wie im Nordhäuser Stadtrat Ansehen - mit weniger Ideologie, aber Geist und Sachverstand.

Eine Option wäre auch Hannelore Haase, die zweite Beigeordnete des OB Zeh. Die Frau, im besten Alter und durchaus karriereorientiert, würde sich womöglich aufstellen lassen, zumal ihr Posten wegen der Sparzwängen auf Dauer nicht sicher scheint..

Bei der SPD ist die Personaldecke relativ schmalbrüstig. Bürgermeister Matthias Jendricke gilt als Verwaltungsfachmann. Jung, dynamisch, ehrgeizig. Das spricht für ihn. Der Seitensprung im Vorjahr kostete ihm Sympathien. Dennoch: Jendricke ist ruhiger, zurückhaltender, klüger in der Wortwahl und reifer in seinem Handeln geworden. Hat er aber noch den Mut, sich zu stellen?

Ein verwaltungserfahrener Mann ist auch Matthias Ehrhold, der Ellricher Bürgermeister. Ihn könnten die Sozialdemokraten alternativ aufstellen. Eventuell Arndt Schelenhaus? Oder Andreas Wieninger? Unwahrscheinlich. Keine Siegertypen. Vielleicht zaubert die SPD jemanden aus dem Ärmel, mit dem keiner gerechnet hat.

Vielleicht kommt alles ganz anders. Die Christdemokraten wollen kämpfen. Am Donnerstag in der Landeshauptstadt. In einer Demonstration gegen Rot-Rot-Grün. Die CDU im Südharz wollte eine Busladung voll entsenden. Zu wenig Teilnehmer. Fahrgemeinschaften sollen es richten.
Kurt Frank
Autor: nnz

Kommentare
Harzer Grubengeist
01.12.2014, 22.36 Uhr
Wer gilt wann als Verwaltungsfachmann/-frau???
Huiuiui… Irgendwie ist das sehr verwirrend, Herr Greiner… Was verbirgt sich eigentlich hinter diesem ominösen Begriff “Verwaltungsfachmann/-frau“?

In der Nordhäuser Presse ist bei Kandidatenbetrachtungen wie dieser ständig zu lesen, Mathias jendricke gilt als „Verwaltungsfachmann“... Aha, hmm...

Mich würde einfach mal interessieren, ab wann man/frau denn überhaupt als Verwaltungsfachmann/-frau gelten kann. Wer befindet darüber? Was braucht es dafür?

Braucht man/frau dafür eine Verwaltungsausbildung? Oder bedarf es eines abgeschlossenen Studiums in Verwaltungswissenschaften? Gibt es nicht auch an der Fachhochschule Nordhausen solche Studiengänge?

Oder muß man/frau, um als Verwaltungsfachmann/-frau zu gelten eine längere Verwaltungstätigkeit vorweisen können? Letzteres sollte mich eigentlich wundern... Denn dann hätten ja sowohl bei dieser als auch bei früheren Kandidatenbetrachtungen gleich mehrere Kandidaten als "Verwaltungsfachmänner/-frauen" gelten können.

Können Sie da bitte mal für Aufklärung sorgen, Herr Greiner?

Ihr
Harzer Grubengeist
Anna Lüst
02.12.2014, 07.57 Uhr
DiplomVerwaltungswirt...
...ist meines Wissens Matthias Ehrhold. Er muss es also studiert haben. Als solcher sollte er auch als Aufsichtsratsvorsitzender ein Gewinn für die Service Gesellschaft sein. Sein Spruch zur Weihnachtsfeier: "Wir sind nicht die Spardose der Nation" lässt zumindest hoffen...
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