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Mo, 14:31 Uhr
18.02.2013

Entdeckungen in und um Nordhausen

Zu einem Vortrag und Gespräch am Donnerstag um 16.30 Uhr lädt das Museum „Tabakspeicher“. Anlass ist die Sonderausstellung „Schätze unterm Straßenpflaster- neueste archäologische Funde.“ Einzelheiten wie immer in Ihrer nnz...

Grabungen hinter dem Rathaus in Nordhausen (Foto: privat) Grabungen hinter dem Rathaus in Nordhausen (Foto: privat)

Der für Nordthüringen zuständige Gebietsreferent vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Dr. Mario Küßner, wird zusammen mit Grabungsleiter Markus Wehmer über die stattgefundenen Grabungen sprechen.

Während der letzten sechs Jahre wurden im Nordhäuser Stadtzentrum sowie im Gebiet des Landkreises Nordhausen umfangreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Der Grund dafür waren zumeist wichtige Baumaßnahmen, in deren Vorfeld planmäßige Rettungsgrabungen stattfanden.

Für die Archäologie des mittelalterlichen Nordhausens von größter Bedeutung sind die Untersuchungen an der Engelsburg (Grabung im Jahr 2007), im Areal der künftigen Kulturbibliothek (ehemals Marktkirche und Krämerstraße; Grabungen 2008-09 und 2011), am Erweiterungsbau der Flohburg (Grabung 2009) und am derzeit in Bau befindlichen Einkaufszentrum Pferdemarkt (Grabungen 2008-09 und 2012).

Auch außerhalb des Stadtgebietes fanden in den letzten Jahren zahlreiche Ausgrabungen statt. Der Neubau der vierspurigen Umgehungsstraße B243n erforderte im Jahr 2009 eine Rettungsgrabung am Hang des Starenberges zwischen Kleinwechsungen und Großwechsungen. Neben einer Ansiedlung der älteren Eisenzeit (um 600-450 v. Chr.) konnte eine bislang unbekannte mittelalterliche Dorfstelle mit mehreren Häusern untersucht werden.

Die archäologische Begleitung während der Neuverlegung von Erdgasleitungen führte 2010 zu einer kleineren Grabung nahe Sollstedt und einer viermonatigen Ausgrabung zwischen Uthleben und Heringen, welche umfangreichste Siedlungsspuren von der späten Jungsteinzeit (um 3500 v. Chr.) bis zum zweiten Jahrhundert nach Zeitrechnung erbrachte.

Im Frühjahr 2011 konnten nahe Schate-Ost während des Neubaus einer Trinkwasserleitung ein kleiner Ausschnitt einer Siedlung der frühen Jungsteinzeit (um 5300 v. Chr.) sowie ein Ofen der jüngeren Eisenzeit (300-100 v. Chr.) untersucht werden.

Im Kieswerk zwischen Sundhausen und Bielen wurde 2011 im Rahmen einer Erweiterung der Abbaufläche der Oberboden großflächig abgetragen. Die dabei entdeckten Pfostenspuren und Siedlungsgruben erforderten eine kurze Rettungsgrabung. Dabei konnte ein großer Hausgrundriss der älteren Eisenzeit dokumentiert und ausgegraben werden.

Alle Erwartungen übertrafen die von August 2011 bis Dezember 2012 durchgeführten Grabungen im geplanten Industriegebiet „Goldene Aue“ zwischen Bielen, Urbach und Windehausen. Sie erbrachten spektakuläre Ergebnisse in ungeahntem Ausmaß! Mehrere 7500 Jahre alte Hausgrundrisse, eine etwa 6800 Jahre alte Kreisgrabenanlage, Gräberfelder aus der Steinzeit sowie der Eisenzeit, Grabhügel aus der Bronzezeit und tausende Siedlungsgruben belegen nachdrücklich eine lückenlose Besiedlung der Goldenen Aue seit dem Beginn der Jungsteinzeit. Wenngleich die Aufarbeitung der vielen zehntausend Fundstücke noch andauert, soll ein erster Einblick in die neuen Erkenntnisse gegeben werden“, so Rennbach.
Autor: red

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