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Mi, 12:09 Uhr
27.06.2012

Nachgeforscht

Fünf Projektgruppen des „Interdisziplinären Projektes zur Kommunalen Gewalt- und Kriminalitätsprävention und Forensische Psychologie“ an der FH Nordhausen stellten kürzlich ihre Forschungsthemen sowie die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor...

Studie zur Gewaltprävention (Foto: FHN) Studie zur Gewaltprävention (Foto: FHN)
Studierende des „Interdisziplinären Projektes zur Kommunalen Gewalt- und Kriminalitätsprävention und Forensische Psychologie“ stellen ihre Forschungsergebnisse vor

Studierende des Studiengangs Gesundheits- und Sozialwesen der Fachhochschule Nordhausen haben im laufenden Semester unter der Leitung von Diplompsychologin Szilvia Schelenhaus im Rahmen eines „Interdisziplinären Projektes zur Kommunalen Gewalt- und Kriminalitätsprävention und Forensische Psychologie“ gesellschaftlich relevante Aspekte und Fragestellungen in diesem Bereich in Form von kleinen Forschungsprojekten bearbeitet.

Erste Ergebnisse dieser Projekte liegen nun vor und wurden zum Abschluss des Seminars interessierten Gästen wie zum Beispiel Mitgliedern des Kriminalpräventiven Rates der Stadt Nordhausen präsentiert. Die Projektschwerpunkte umfassten interessante Themen in verschiedenen Bereichen.

So ging es beispielsweise um die Frage, wie jugendliche Mediennutzer Gewaltdarstellungen im TV und in anderen Medien wahrnehmen. Hier konnte festgestellt werden, dass Jugendliche Gewaltinhalte zwar wahrnehmen, aber - wenn Gewalthandlungen in verharmloster Weise, z. B. ohne Konsequenzen für das Opfer oder gar witzig dargestellt werden - diese unter der Kategorie „wenig Gewalt“ verbucht werden. Dies sei meist in Zeichentrick-Serien oder Reality-Shows der Fall.

Im nächsten Projekt wurde die Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Aussagen anhand der Gesichtsmimik untersucht. Die Studierenden beschäftigten sich damit, ob man Lügen am Gesichtsausdruck erkennen kann. Grundlage hierfür war eine Studie der Gesichtsmuskelbewegungen und deren Bedeutung für die Aussage- und Vernehmungspsychologie.

Diese Studie zeigt, dass es geschulten Beobachtern gelingen würde, Anzeichen einer falschen Aussage oder sogar Lügentendenzen zu erkennen. Auf Grund der hohen Subjektivität des Verfahrens, können die Ergebnisse einer solchen Beobachtung jedoch nicht als anerkannte Beweismittel vorgelegt werden.

Eine andere Projektgruppe ging der Frage nach, was Studierende in Thüringer Hochschulen aus unterschiedlichen Fachrichtungen über häusliche Gewalt wissen. Zu diesem Zweck wurden über 300 Studierende auch nach persönlichen Erfahrungen mit häuslicher Gewalt sowie nach Kenntnissen über Handlungsmöglichkeiten für Betroffene befragt. Die Erhebung zeigt einen eindeutigen Bedarf nach mehr Wissensvermittlung über häusliche Gewalt auch in sozialwissenschaftlich ausgerichteten Studiengängen.

Andere Studierende führten Experteninterviews zum Thema „Wer sind die Täter häuslicher Gewalt?“ durch und stellten einen massiven Handlungsbedarf unter dem Motto: „Täterhilfe ist Opferschutz“ fest.
Das letzte Projekt beschäftigte sich mit den Bedingungen im Kindes- und Jugendalter, die einerseits zur Entwicklung sozial erwünschtem Verhalten, andererseits zur Entwicklung von Aggressionsbereitschaft und aggressivem Verhalten führen könnten.

Die Studierenden befragten hierzu rund 150 Kinder in den 7. Klassenstufen unterschiedlicher Schulen in drei Landkreisen. Da dies der Anfang einer Langzeitstudie werden soll, sind weitere Befragungen geplant.
Autor: nnz

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