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Neugierig auf den „Sonnenschein“

Sonntag, 24. Juli 2011, 08:16 Uhr
Die Kita "Sonnenschein" in Bielen hatte die Türen weit geöffnet und es sollten alle kommen. Gestern war „Tag der offenen Tür“ in Bielen. Dass die Kinder, die Erzieherinnen und die Leiterin Frau Monika Hildebrand stolz auf die neue Kindertagesstätte (Kita) im alten Gutshaus zu Bielen sind und dies auch zeigen wollen, kann man sich leicht vorstellen. Wird es aber die Bielener und Nordhäuser interessieren, was für die „Bielschen Kinder“ geschaffen wurde?


Lange vor neun Uhr waren die Erzieherinnen, die Leiterin und auch Sonja Fahrland vom DRK vor Ort und haben diesen Tag vorbereitet. Neun Uhr deshalb, weil zu diesem Termin Baubeteiligte und Sponsoren geladen waren. Um 10 Uhr war der Empfang beendet und die Gäste gingen in den Garten. Alle trauten ihren Augen nicht, denn es erwartete sie bereits eine große Menschentraube von Bielener und Nordhäuser Eltern und Bewohnern. Der „Tag der offenen Tür“ wurde zu einem Event. Mit so viel Interesse hatten die Organisatoren nicht gerechnet und waren auch sichtlich gerührt.

In der Begrüßung wies Frau Hildebrandt auf die Besonderheit dieses Tages hin. Dazu gehörte natürlich auch ein klein wenig Geschichte, zum Beispiel die Tatsache, daß die Krippe und ein Teil des Kindergartens bis 1983 schon einmal in diesem Gutshaus untergebracht waren. Auch gab es noch Mieter zu dieser Zeit. Danach stand die - nun schon wieder ehemalige - Kita „Pumuck’l“ zur Verfügung. Hier konnten dann auch die Kinder ab einem Jahr betreut werden.

Frau Hildebrandts Rede war natürlich auch voll des Dankes an alle, die an den Bauarbeiten und den Planungen beteiligt waren. Vor drei Jahren stand die Stadtverwaltung vor dem Problem der Nutzungszuführung des alten denkmalgeschützten Gutshauses. Da fügten sich einige glückliche Umstände gegen die Überbelegung der alten Kita. Dazu kam noch die Förderung aus dem Kulturmittelpaket. Also wurde das alte Gutshaus zur neuen Kita. Das Baugeschehen wurde regelmäßig von den Kindern besucht und beobachtet.

Und diese Kinder standen jetzt zusammen mit Herrn Steffen Zickenrodt – der die frühmusikalische Erziehung in der Einrichtung fördert – auf der Treppe zum Garten und hatten ihren großen Auftritt. Sie sangen aus voller Brust das berühmte Lied von Fredrik Vahle über den „Murmelentenmausefüßlerkatzenschweinefantenbär“. Eigens für diesen Tag wurde auch ein Lied über die Freude am neuen Kindergarten gedichtet und einstudiert.

In der ersten Reihe standen der Bürgermeister Matthias Jendricke und Ortsteilbürgermeisterin von Bielen, Uta Heydecke. Als wäre das nächste Lied von Rolf Zuckowski extra für diese beiden ausgesucht worden, hieß es in der ersten Strophe:

„Wo hat der Bürgermeister schon im Sand gespielt,
und sich im tiefen Matsch so richtig wohl gefühlt,
wo zupfte seine Frau,
den Puppen alle Haare aus, ich glaub sie weiß es noch genau.
Im Kindergarten, im Kindergarten,
da fangen alle mal als kleine Leute an……“

Einen riesen Beifall bekamen die kleinen Künstler die sich anschließend zusammen mit ihren Eltern am Buffet stärken konnten. Das konnten sie und alle anderen Besucher auch am Grill bei Thüringer Rostbratwürstchen. Eine eigens für diesen Tag gebackene Torte mit dem Gruppenfoto vom Einzug in die Kita am 11. Juli wurde angeboten. An Getränken fehlte es auch nicht.

Die meiste Arbeit hatten sich die Erzieherinnen und Frau Hildebrandt an diesem Tag gemacht. Sie standen überall im Gutshaus verteilt den Gästen Rede und Antwort. Frau Hildebrandt selbst führte, mit einer immer wiederkehrenden Ruhe, eine Gruppe nach der anderen durch das Haus und erklärte alles, was neu ist, die Arbeit erleichtert und auch was die Kinder jetzt für Vorteile bei diesem Platzangebot haben.

Bis 15 Uhr war dieser „Tag der offenen Tür“ geplant, es wurde dann doch noch nach 16 Uhr, bis alles wieder abgeschlossen war. Über dieses Interesse hatten sich alle in der Einrichtung gefreut. Es war für die Kolleginnen zwar anstrengend, aber schön. Viele Diskussionen wurden geführt, die von jetzt und früher handelten. Auch neue Bekanntschaften wurden dadurch gefunden und alte Zusammenhänge geklärt. Zum guten Schluß hat man dann auch noch aus berufenem Munde erfahren können, daß dieses Gutshaus 1812 erbaut wurde.

Wer aber gut beobachtet hat, dem wird nicht entgangen sein, daß alle Kolleginnen dieser Kita „Sonnenschein“ mit dem Herzen bei ihrem Beruf sind und was kann unseren Kindern besseres passieren.
Frank Jeschke
Autor: nnz

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