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Urbacher Firma setzt auf Bus-Werbung

Arbeitskräftesuche mobil

Mittwoch, 11. Juli 2018, 12:17 Uhr
Das Baugeschäft boomt, die Auftragsbücher sind voll und doch treibt die Branche Zukunftssorgen um. Die Firma Henning-Bau aus Urbauch will jetzt neue Wege gehen, um dem zu begegnen - und zwar mit einem Bus der Stadtwerke...

Fachkräftesuche einmal anders - die Firma Henning-Bau wirbt jetzt mobil (Foto: Angelo Glashagel) Fachkräftesuche einmal anders - die Firma Henning-Bau wirbt jetzt mobil (Foto: Angelo Glashagel)

Auch Erfolg bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Auftragsbücher der Thüringer Baufirmen sind gerappelt voll, allein es fehlt zunehmend an fähigem Personal. Die Hoch- und Tiefbauer stehen mit dem Problem nicht allein, in vielen andere Branchen sucht man nach kreativen Wegen Fachkräfte für die eigene Firma zu gewinnen und angehende Auszubildende für das eigene Berufsbild zu begeistern um die Abgänge der Erfahrenen durch den wohlverdienten Renteneintritt auszugleichen.

In Urbach hat man dazu bisher auf traditionelle Methoden gesetzt, klassische Anzeigen-Werbung für den eigenen Ausbildungsbetrieb, bessere Lohnstrukturen, mehr Weiterbildungen für Mitarbeiter, Verdopplung der Azubistellen. Noch sei man gut aufgestellt, der Zuwachs werde aber zäher, sagt Ivonne Fritsche-Ulrich von Henning Bau, man müsse die Personalgewinnung aber weiter im Blick halten.

Neue Wege hat man nun gefunden, dank junger Mitarbeiter und mit Hilfe der Nordhäuser Stadtwerke. Ab morgen wird ein Linienbus im gesamten Landkreis verkehren, der junge Leute auf das Unternehmen aufmerksam machen soll. "Wir brauchen die Arbeitskräfte von hier, nicht aus Jena oder Erfurt", sagt Geschäftsführerin Doris König, der Bus im Linienverkehr werde zudem genau von der Zielgruppe genutzt, die man vor allem im Blick hat, Schülerinnen und Schüler.

Doris König (rechts) und Ivonne Fritsche-Ulrich vor ihrem neuen "Henning-Bus" (Foto: Angelo Glashagel) Doris König (rechts) und Ivonne Fritsche-Ulrich vor ihrem neuen "Henning-Bus" (Foto: Angelo Glashagel)

Werbung auf Bussen und Straßenbahnen sind für die Verkehrsbetriebe nichts neues, das eine Firma explizit um Arbeitskräfte werbe hingegen schon, sagt Mariana Kohlhause von der Firma SD Verkehrsmedien, in Zukunft könnte man so etwas vielleicht öfter, Bus und Bahn seien ein exzellentes Werbemittel. Viel "Platz" ist allerdings nicht mehr, die Busse seien "so gut wie voll", erklärte Kohlhause. Und ist die Werbung einmal drauf, dann bleibt sie auch, im Fall Henning-Bau ganze drei Jahre.

In der Firma hat man sich aus der Aktion nebenbei einen ganz eigenen Spaß gemacht und ein kleines Gewinnspiel gestartet: wer von den Mitarbeitern den "Henning-Bus" als erster im Straßenverkehr ablichtet, der gewinnt einen Tankgutschein.
Angelo Glashagel
Autor: red

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