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Stadt will nur 71.000 Euro pro Jahr zahlen

Landrat Jendricke: Das ist zu wenig!

Montag, 09. Juli 2018, 16:41 Uhr
Mitten in der Sommerpause trafen sich heute Nachmittag noch einmal die Mitglieder des Kreisausschusses. Keine Frage, dringende Ausgaben und Vergaben standen da auf der Tagesordnung. Und eine Anmerkung zur Übernahme des AKS durch den Landkreis, die es in sich hatte...

Nur 71.000 Euro von der Stadt? (Foto: privat) Nur 71.000 Euro von der Stadt? (Foto: privat)

Los ging der öffentliche Teil der Sitzung mit den Informationen des Landrates. Zuerst das Positive: In dieser Woche erwartet Matthias Jendricke noch drei Bescheide zur Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen. 250.000 Euro gibt es für eine neue Drehleiter für die Stützpunktfeuerwehr in Bleicherode, 99.000 Euro stehen für ein Dekontaminierungsfahrzeug zur Verfügung und eine neue Drehleiter für die Stützpunktfeuerwehr in Ellrich wird zu 100 Prozent gefördert. Heißt, das Land zahlt die 750.000 Euro komplett.

Nun zur Kritik: Heute sollen die Mitglieder des Kreisausschusses im nichtöffentlichen Teil zu den Übernahmemodalitäten der Übernahme des Albert-Kuntz-Sportparks (AKS) einen Vertragsentwurf erarbeiten. Noch habe Jendricke keine Post von der Stadt erhalten, aber die im Stadtrat genannten 71.000 Euro stehen in seinem Entwurf nicht drin, weil der Landrat das noch nicht als letzte Zahl verstanden wissen will. Sprich, diese Summe ist zu wenig aus Sicht des Landrates. Und zwar sollte die Stadt die Summe beisteuern, die aktuell die Unterhaltung des AKS koste. Aus Jendrickes Erinnerung seien das eher um die 200.000 Euro im Jahr. Das gebiete das Solidarprinzip unter den Kommunen, da Nordhausen als Stadt ja künftig auch der größte Nutznießer eines Umbaus dieser Sportstätte sei.

Matthias Jendricke äußerte sich auch zum Stand Humboldt-Gymnasium. Hier gebe es ein Problem mit dem Land, das noch keinen Fördermittelbescheid bearbeitet habe. Bislang gebe es einen Bescheid zum Umbau und zur Neugestaltung an der Blasiistraße. Neu sei der komplette Neubau des Gymnasiums (wir berichteten), der um 700.000 Euro günstiger sei und so müsse auch ein neuer Bescheid vom Land erstellt werden.

Nun zu den Ausgaben über 50.000 Euro zu tun. So will sich die Kreisverwaltung eine neue Telefonanlage „gönnen“, da die Telekom die ISDN-Technik spätestens bis 2022 in die Technoologie-Tonne haut. Ein externes Ingenieuerbüro musste extra beauftragt werden, um letztlich ein mit 350.000 Euro völlig überteuertes Angebot den IT-Spezialisten unter den Verwaltern auf den Tisch zu legen. Also wurde selbst recherchiert und siehe da – es gibt eine Lösung für die Hälfte, für 175.000 Euro.

Für die weiteren Planungen zur Sanierung des Schiller-Gymnasiums in Bleicherode wurden 300.000 Euro freigegeben, 130.000 Euro gibt es für die Brandschutzertüchtigung der Grundschule Ellrich, 143.000 Euro sowie weitere 87.000 Euro für die Umstellung des Rettungsdienstes im Landkreis Nordhausen auf den Digitalfunk, und schließlich noch werden Steuergelder in Höhe von mehr als 250.000 Euro für Flüchtlinge in unterschiedlichem Status aufgebracht. Freuen über das Geld vom Land, das über den Umweg der GFAW kommt, können sich der Schrankenlos-Verein, das DRK, die AWO, der Horizont-Verein und die Caritas. Mit dem Geld soll der Wechsel der Flüchtlinge aus dem System des Asylbewerbergesetzes in die allgemeinen Sozialsysteme unterstützt und begleitet werden.

Nach der Freigabe der Gelder, wurden in der Sitzung die entsprechenden Aufträge an die Vodafone GmbH (Telefonie), Nording Nordhausen (Schiller-Gymnasium) und die Firma Kehmstedt aus Woffleben (Grundschule Ellrich) vergeben.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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