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Vorwurf an Landesregierung

Gymnasiallehrer sind die Verlierer

Donnerstag, 21. Juni 2018, 08:28 Uhr
„Thüringens Gymnasiallehrkräfte sind die absoluten Verlierer im Entwurf des neuen Besoldungsgesetzes der Thüringer Landesregierung.“ so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes...


„Nicht nur, dass ihnen die bisher mögliche funktionslose Beförderungsmöglichkeit in die A 14 genommen wird; es gibt auch keinen adäquaten Ausgleich dafür!“

Das ist bitter - besonders im Hinblick auf die Tatsachen, dass 2017 alle Grundschullehrkräfte in die A 12 gehoben wurden und nun alle Regelschullehrkräfte in die A 12 mit Zulage und alle Förderschullehrkräfte in die A 13 gehoben werden sollen.

Das ist noch bitterer im Hinblick auf die Tatsache, dass es bisher bei Gymnasiallehrkräften seit 1990 weniger als 150 funktionslose Beförderungen gegeben hat! Damit werden 99 Prozent der derzeit tätigen Gymnasiallehrkräfte (ohne Schulleitungsfunktion) mit ihrem Eingangsamt in den Ruhestand gehen. Das sucht seinesgleichen in der Bundesrepublik!

„Dass die funktionslosen Beförderungen nach dem Aufbau dieses gigantischen Beförderungsstaus nicht mehr funktionieren und nach diversen Gerichtsurteilen nun abgeschafft werden sollen, ist nicht einmal das, was den Philologen die Zornesröte ins Gesicht treibt. Nein - es ist die Tatsache, dass die Chance nicht genutzt wird, um ein zukunftsfähiges Beförderungssystem mit ausreichend Funktionsstellen aufzubauen. Dieses sollte zum einen engagierten Lehrkräften, die Verantwortung übernehmen, auch eine Entwicklungsperspektive geben und zum zweiten dafür sorgen, dass es einen Stellenpool gibt, aus dem die zukünftigen Schulleiterinnen und Schulleiter gewonnen werden können. Genauso ein System hatten die Philologen vorgeschlagen.“ so Heike Schimke.

Die Landesregierung plant jedoch lediglich die Einrichtung einer Funktionsstelle A 14 pro Gymnasium. Das macht 85 Stellen für ganz Thüringen! Wenn keine Perspektive zur Weiterentwicklung in Thüringen besteht, werden die Bewerber dahin gehen, wo es sie gibt.
Das wird den Bewerbermangel nicht nur an den Regelschulen, sondern perspektivisch auch an den Gymnasien in Thüringen verschärfen.
Autor: red

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