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Vor- und Nachteile für einen Kredit

Sonnabend, 25. September 2021, 09:10 Uhr
Ob ein neues Auto, Designerklamotten, ein besseres Smartphone, einen noch größeren Fernseher oder gar ein eigenes Haus – wer sich in der heutigen Zeit dem Konsum hingeben und den schier endlosen Verlockungen nicht weiter widerstehen möchte, braucht bekanntlich vor allem eines: Geld. Aber was tun, wenn sowohl das Portemonnaie, als auch das Girokonto nicht wirklich viel hergeben...


Kein Problem, mögen sich die meisten Leser jetzt vermutlich denken, wozu gibt es schließlich Kredite? Das stimmt grundsätzlich, aber was ist das eigentlich genau? Wie funktioniert so ein Kredit überhaupt? Welches System steckt dahinter? Und welche Vor- respektive Nachteile ergeben sich für den Kreditnehmer?

Kredite spielen bereits schon seit langer Zeit eine überaus wichtige Rolle in unserer Gesellschaft – und sind aus unserem Leben kaum noch wegzudenken. Während sich die einen Geld für einen unvergesslichen Urlaub von der Bank leihen, nehmen andere einen Kredit auf, um damit ihre Lebenshaltungskosten zu decken oder sich den langgehegten Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Ohne das Kreditwesen würde das gesamte Finanzsystem so wie wir es kennen schlicht und einfach gar nicht existieren. Und da es dem Konsumenten mittlerweile besonders leicht gemacht wird, einen Kredit aufzunehmen, denken viele Menschen leider erst dann über die möglichen Konsequenzen nach, wenn die gefürchtete Schuldenfalle bereits zugeschnappt ist. Demensprechend wichtig ist es, sich schon vor der Aufnahme eines Kredites über das System des professionellen Geldverleihens zu informieren und herauszufinden, wie das Ganze funktioniert und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.

Der Kredit: Welches System steckt dahinter und wie funktioniert es?
Bei einem Kredit handelt es sich einfach gesagt um einen bestimmten und vorher festgelegten Geldbetrag, den sich der Kreditnehmer (zum Beispiel eine Privatperson, ein Selbstständiger oder ein Unternehmer) von dem Kreditgeber (in der Regel eine Bank) ausleiht. Doch bevor diese Summe von dem Kreditinstitut zur Verfügung gestellt wird, muss vorab ein Zeitraum definiert werden, in welchem dieser Betrag dann zurückgezahlt werden muss. Das funktioniert in der Regel in Form monatlicher Zahlungen (auch Raten genannt). Da es sich bei der Kreditvergabe jedoch um eine Servicedienstleistung handelt, möchte der Kreditgeber verständlicherweise auch entlohnt werden – und hier kommen die sogenannten Zinsen ins Spiel. Die Höhe dieser Zinsen hängt zum einen davon ab, wie viel Geld insgesamt verliehen wurde und zum anderen von der Kreditlaufzeit.

Nachfolgend ein kleines Beispiel zur Verdeutlichung: Der Kreditnehmer leiht sich 25.000 Euro von der Bank seines Vertrauens und vereinbart eine Rückzahlung (in Form von monatlichen Raten), die nach einem halben Jahr beginnt und nach insgesamt fünf Jahren abgeschlossen sein soll. Nun berechnet das Kreditinstitut einen passenden Zinssatz und schlägt daraufhin eine monatliche Rate von 500 Euro vor. Nach dem Ablauf der viereinhalb Jahre hat der Kreditnehmer dann insgesamt 27.000 Euro zurückgezahlt: die ursprünglich geliehenen 25.000 Euro plus 2.000 Euro Zinsen und Gebühren. Da sowohl der Zinssatz als auch die sonstigen Kosten von den Banken festgelegt werden, kann die Höhe zum Teil sehr deutlich variieren. Aus diesem Grund ist es ratsam, die verschiedenen Angebote der Kreditinstitute genauer unter die Lupe zu nehmen und in Ruhe miteinander zu vergleichen, um die (Zins-)Kosten so gering wie möglich zu halten.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Kredites?
Vorab sei gesagt, dass die Aufnahme eines Kredites grundsätzlich immer gut bedacht sein sollte. Und da man stets mehr Geld zurückzahlen muss, als man sich ursprünglich geliehen hat, sollte man sich dementsprechend die Frage stellen, ob dieser Kredit – unkomplizierte Liquidität hin oder her – auch tatsächlich notwendig ist, oder ob beispielsweise das neue Auto nicht vielleicht doch noch ein wenig warten kann. Wer sich trotzdem für einen Kredit entscheidet, sollte zumindest die verschiedenen Vor- und Nachteile bedenken, die mit einer solchen Kreditaufnahme einhergehen.

Die (potentiellen) Vorteile eines Kredites:
- Kurzfristige Liquidität (um zum Beispiel die Urlaubskasse aufzubessern oder anstehende
Rechnungen begleichen zu können).
- Gewünschte (oder notwendige) Investitionen sind direkt nach der Kreditaufnahme möglich.
- Die persönliche finanzielle Situation wird schlagartig verbessert (Stichwort Eigenkapital).
- Auch größere Kaufvorhaben lassen sich ohne Weiteres direkt in die Tat umsetzen.
- Umschuldungen anderer Kredit ist ohne Weiteres sofort möglich.

Die (potentiellen) Nachteile eines Kredites:
- Der Kreditnehmer geht eine verpflichtende finanzielle Bindung mit der Bank ein, die in jedem Fall
und ohne Ausnahme erfüllt werden muss.
- Durch einen Kredit entsteht sehr schnell eine trügerische Selbstüberschätzung der eigentlichen
respektive tatsächlichen finanziellen Situation.
- Die (monatlichen) Tilgungsraten müssen ohne Wenn und Aber pünktlich beglichen werden, da sonst
zum Teil sehr hohe Zusatzkosten entstehen können.
- Eine Überschuldung ist sehr leicht möglich – und die damit verbundenen Konsequenzen können die
finanzielle Situation des Kreditnehmers nochmals deutlich erschweren.

Sonderfall Dispositions-Kredit
Zum Abschluss noch ein Wort zu dem sogenannten Dispositions-Kredit, der in der Regel häufig auch einfach nur Dispo genannt wird. Dabei handelt es sich – anders als bei dem zuvor genannten Darlehnsprinzip – um eine von der Bank eingeräumte Kontoüberziehung. Gut zu wissen: Diese besondere Kreditart wird dem Kreditnehmer in der Regel nur dann gewährt, sofern die Bank einen regelmäßigen Geldeingang auf dem Konto feststellen kann. Der Dispo-Kredit wird zwar meistens nur für kleinere Beträge und für eine relativ kurze Zeit genutzt, kann aufgrund der deutlich höheren (Überziehungs-)Zinsen (nicht selten mehr als zehn Prozent) jedoch schnell dazu führen, dass man in eine Schuldenfalle gerät und dann einen „echten“ Kredit benötigt, um die Dispo-Schulden tilgen zu können. Daher empfiehlt es sich, den aktuellen Dispo-Rahmen gegebenenfalls zu verringern, um zu verhindern, dass das Konto zu stark überzogen werden kann.
Autor: red

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