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Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen

"Ich will es einfach versuchen"

Freitag, 23. Juni 2017, 21:00 Uhr
Eigentlich könnte die Oberbürgermeisterwahl doch sowas von langweilig werden, wenn man auf die möglichen Kandidaten schaut. Alles bekannte Gesichter. Doch das wird sich ändern. Es kommt Bewegung in die "Sache"...

Kai Buchmann, zweiter von rechts (Foto: nnz) Kai Buchmann, zweiter von rechts (Foto: nnz)
Kai Buchmann (2. von rechts) als Vertreter des Südharz Klinikums bei der Übergabe des Rosengartenbrunnens im September 2015

Die Sache hat einen Vor- und Nachnamen: Kai Buchmann. 41 Jahre, normale Familie mit Partnerin, zwei Kinder – alles ohne Trauschein. Er traut sich aber jetzt – er will Oberbürgermeister von Nordhausen werden.

Der Weg dorthin ist holprig, denn Kai Buchmann muss als Einzelkandidat erst einmal 180 Unterschriften zusammen bekommen und die dann beim Wahlleiter abgeben. Danach kommt sein Name auf den Stimmzettel. Er wird dann in einer Liste mit den Namen zu finden sein, die in Nordhausen auf nahezu jeder Wahlliste zu finden sind. Meist steht dann noch ein Parteikürzel dahinter.

Das stand auch mal bei Kai Buchmann: Bündnis90/Grüne. Dort trat er nach Fukushima ein, er wollte beim Verändern mitmachen. In Nordhausen stieß er an Grenzen und trat auch deshalb im Herbst vergangenen Jahres wieder aus. Damit entschwand auch sein Mandat als berufener Bürger in Ausschüssen des Stadtrates. Doch die lokale Politikluft schnupperte Buchmann dennoch.

Vielleicht gab diese – für politische Verhältnisse – kurze Episode den Ausschlag für die jetzige Entscheidung. „Ich will es einfach versuchen, habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, habe mit der Familie lange diskutiert. Irgendwann muss sich doch mal etwas ändern“, sagt Buchmann im Gespräch mit der nnz.

Ob er denn weiß, was auf ihn zukommt, wenn er die Wahl tatsächlich gewinnt? „Na klar, weiß ich das. Ohne parteilichen Rückhalt im Stadtrat wird es nicht leicht. Wenn aber die Verwaltung derart intelligente Beschlussvorlagen anbietet, die überparteilich greifen, dann sollte sich keine Fraktion dem doch verschließen“, sagt der 41jährige, der in der Geschäftsführung des Südharz Klinikums arbeitet.

Irgendwann zu Beginn dieses Jahres hatte Buchmann auf seiner Facebook-Seite mit einem, mit seinem Wahlprogramm angefangen, es immer weiter ergänzt. Vollständig ist es immer noch nicht. Es ist also Platz für Ideen, für weitere Vorschläge.

Wer sich dort einbringen und Kai Buchmann bei seinem Weg ins Rathaus unterstützen will, der kann sich hier die Unterschriftenliste downloaden und ausdrucken. Die 180 Unterschriften müssten zu machen sein, danach beginnt der schwierigere Part des Unterfangens. Kai Buchmann muss in den Wahlkampf einsteigen. Vor, hinter oder gegen sich hat er nicht weniger, aber auch nicht mehr als das vermutlich gesamte Nordhäuser Politsystem.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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