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Unser Dorf hat Zukunft

Mit dem Traktor durch Appenrode

Montag, 19. Juni 2017, 15:51 Uhr
Der kleine Ellricher Ortsteil Appenrode beteiligt sich am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Am Montag hat sich die Jury für zwei Stunden in dem kleinen Dorf umgeschaut. Ortsteilbürgermeister Ingmar Flohr und seine Mitstreiter vom Förderverein hatten extra einen Traktorshuttle bestellt. Die nnz war mit unterwegs...

Die Jurymitglieder fuhren per Traktor durch Appenrode. (Foto: Susanne Schedwill) Die Jurymitglieder fuhren per Traktor durch Appenrode. (Foto: Susanne Schedwill)

Die Mittagssonne strahlte vom wolkenlosen blauen Himmel: Bei bestem Sommerwetter besuchte die sechsköpfige Jury um Juryleiter Hans-Gerhard Schneider am Montagmittag das kleine Appenrode. Ortsteilbürgermeister Ingmar Flohr (FDP), sein Stellvertreter Dirk Jäger und Fördervereinschefin Katja Hartung hatten für die Gäste ein straffes Programm zusammengestellt. Um all die Orte innerhalb der zweistündigen Tour durch die Gemeinde auch besuchen zu können, chauffierte Carlo Flohr die Gäste mit seinem Traktor.

Start war die Gaststätte „Am Ellern“, von dort ging die Besichtigungstour über die sanierte Ilfelder Straße unter anderem weiter zum neuen Harzrundweg und zur Kirche. Dort berichtete Gemeindekirchenratsvorsitzender Burkhard Becker von der weiteren Sanierung der St.-Jacobi-Kirche und den regelmäßigen Kindernachmittagen im Pfarrhaus. Weiter ging es zum Feuerwehrgebäude und zum Friedhof.

Am Dorfgemeinschaftshaus warben die Appenröder für ihre Idee, das Gebäude und das anschließende Terrain zum neuen gesellschaftlichen Ortszentrum auszubauen. „Unser Ziel ist es, das Haus mit Leben zu erfüllen“, sagte Ingmar Flohr. Sechs Veranstaltungen, die der Ort allein stemmt, gebe es hier im Jahr, berichtete Dirk Jäger.
Ronald Kuß, Leiter Inneres in der Ellricher Stadtverwaltung, erläuterte dann die Planungen für den Um- und Ausbau des Hauses. Neben neuen Sanitäranlagen soll das Haus auch barrierefrei werden. „Außerdem soll unter anderem ein Stellplatz für die Feuerwehr angebaut werden. Eigentlich schon dieses Jahr, doch der Haushalt hat es leider nicht hergegeben“, berichtete Kuß der Jury. Jetzt habe man die Sanierung des alten Kindergartens auf der Agenda für das kommende Jahr.

Bürgermeister Ingmar Flohr und sein Stellvertreter Dirk Jäger demonstrierten den Gästen im Anschluss den Dorffunk und gewährten ihnen auch einen Einblick in die „Sonnenallee“, das alte Gemeindebüro, in dem die Zeit im Jahr 1989 scheinbar stehen geblieben ist. „Von hier aus sende ich regelmäßig“, erläuterte Flohr der Jury, die von der alten Beschallungsanlage sichtlich angetan war.

Im Keller des Hauses haben die Schützen ihr Domizil; mit über 70 Mitgliedern der größte Verein im Ort. Dietmar Schulz vom Schützenverein zeigte der Jury die selbstgebaute und 50 Meter lange Röhrenschießanlage mit Seltenheitswert im Landkreis Nordhausen.

„Wir Appenröder sind gut vernetzt und wir haben eine starke Mitte“, warb Katja Hartung für ihren Ort. Allein 49 Mitglieder hat der Förderverein Ortsentwicklung Appenrode. Neben der Erhaltung des Dorffunkes haben sich dessen Mitglieder auch die Senioren- und Kinderarbeit ins Statut geschrieben. „Zweimal im Jahr organisieren wir auch einen Dorfputz“, so Hartung.

Jurychef Schneider zeigte sich recht begeistert von dem rund 390 Einwohner zählenden Dörfchen. „Mich begeistert die stabile Einwohnerzahl, das zeigt doch, dass auch die jungen Leute hier gern leben“, so Leiter der Worbiser Außenstelle des Amtes für Landentwicklung und Flurneuordnung. Beim Dorfwettbewerb seien clevere Ideen und innovative Projekte sowie eine aktive Dorfgemeinschaft gefragt. Kurzum ein gesundes Dorf, in dem an alle Generationen gedacht wird.

Der Wettbewerb wird in Thüringen vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) ausgeschrieben und durch die Akademie Ländlicher Raum Thüringen betreut. Insgesamt nehmen 61 Dörfer am Wettbewerb teil, im Landkreis Nordhausen beteiligen sich im Regionalwettbewerb neben Appenrode auch Windehausen und Hainrode.
Susanne Schedwill
Autor: sul

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