nnz-online
SWG weiht zwei neue Ladestationen ein

E-Mobilität erlebbar machen

Donnerstag, 27. April 2017, 18:49 Uhr
Mit zwei neuen Ladestationen und dazugehörigen Fahrzeugen will die städtische Wohnungsbaugesellschaft jetzt die Möglichkeiten von Elektromobilität und neuen Mobilitätskonzepten nahe bringen. Die beiden Fahrzeuge sollen nicht nur von SWG Mietern genutzt werden können, sondern allen Anwohnern als „Car-sharing“ Fahrzeuge zur Verfügung stehen…

E-Mobilität im Quartier - SWG weiht zwei neue Car-sharing Stationen ein (Foto: Angelo Glashagel) E-Mobilität im Quartier - SWG weiht zwei neue Car-sharing Stationen ein (Foto: Angelo Glashagel)

An der Ampel lässt der Elektro-BMW des Nordhäuser Start-Ups „Intrasol“ den Benziner neben sich locker stehen, mit leichtem surren geht es durch die Stadt, flott und unproblematisch. Um sich anzumelden und loszufahren hat Eric Benkenstein nicht vielmehr als ein paar Sekunden gebraucht - moderne Kommunikationstechnik macht es möglich. Mit der hauseigenen App hat der Mitbegründer von „Intrasol“ im Nu Zugang zum fahrbaren Untersatz, um die Tankfüllung muss er sich nicht sorgen, das elektrische Auto hat ausreichend lange am Strom gehangen, die Software sorgt dafür das immer genug „Saft“ im Tank ist.

Für den stadtgebrauch und die Kurzstrecke sei die Technik heute schon ohne Einschränkungen alltagstauglich, meint Benckenstein. Man versteht sich als Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Zusammen mit der SWG will das junge Team mit dem „mobeee“ Projekt das elektrische fahren und die Idee des „Car-sharing“ näher bringen.

Gleich zwei neue Ladestationen in der Schärfgasse, dem jüngsten SWG Quartier in der Altstadt und in der Hundgasse hinter dem Kino weihte man heute mit dazugehörigen Fahrzeugen ein. Ein drittes Fahrzeug nutzt die SWG selbst, vor allem die jüngeren Mitarbeiter hätten das neue Auto mit einigem Enthusiasmus angenommen, erklärte SWG-Chefin Inge Klaan. Die Wohnungsbaugesellschaft will selber sehen, wie sich die Einsparpotentiale der E-Mobilität gestalten. Über die Idee der standortnahen und stationsgebundenen Autovermietung, nichts anderes ist Car-sharing, sieht man zudem die Möglichkeit in Zukunft an Stellplätzen sparen zu können.

Noch sind die Nutzer der ersten Stunde vor allem jüngere - die Idee könnte aber auch für Senioren von Interesse sein (Foto: Angelo Glashagel) Noch sind die Nutzer der ersten Stunde vor allem jüngere - die Idee könnte aber auch für Senioren von Interesse sein (Foto: Angelo Glashagel) Je nachdem wie häufig man die Fahrzeuge in Anspruch nimmt würden die Kosten zwischen 9 und 19 Cent/min. betragen, erklärte Eric Benkenstein, am Tag würden die Kosten 49 Euro nicht übersteigen. Wer mehr fährt, zahlt am Ende des Monats weniger, wer gar nicht fährt zahlt auch nichts. Versicherung, Reparatur, Steuern und Tankfüllung sind inklusive. Für die Anmeldung muss man mindestens einmal bei Intrasol persönlich vorbeischauen und seinen Führerschein vorlegen, danach laufen Buchung, Anmeldung und Abrechnung digital, entweder über Smartphone App oder „mobeee“-Karte. Gewählt werden kann auch zwischen privater und geschäftlicher Fahrt. Letztere Option könnte auch das analoge Fahrtenbuch obsolet machen, die monatliche Abrechnung nach Nutzungszeit in Minuten kann direkt dem Arbeitgeber zugestellt werden.

Inwiefern die Idee für Nordhausen tatsächlich praktikabel ist und ob sie sich für Firmen oder Privatpersonen auszahlen könnte, wird am Ende jeder selber ausrechnen müssen. In den nächsten Jahren ließe sich das Konzept in allen Siedlungsschwerpunkten umsetzen, sagt Inge Klaan, „Nord, Ost, oder Salza - überall wo wir hohe Wohnungsdichten haben macht es Sinn“, so die SWG-Chefin.

Seit Montag ist das Car-sharing Angebot offiziell verfügbar, die ersten Nutzer haben sich angemeldet. Noch stammen die „early-adapters“, die Nutzer der ersten Stunde, vor allem aus dem Umfeld der Hochschule. Inge Klaan kann sich aber auch vorstellen, das die Car-sharing Idee für ältere Mitbürger die ihr eigenes Fahrzeug nur noch sporadisch nutzen, von Interesse sein könnte. Um den Erstkontakt etwas auf die Sprünge zu helfen, plant die SWG zwei Tage, an denen jeder die Fahrzeuge einmal austesten kann. Am 12.5. und dem 24.6. will man Testfahrten mit verschiedenen Fahrzeugen anbieten. Potential sieht man bei der SWG allemal.
Angelo Glashagel
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de