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Kooperationsvereinbarung unterzeichnet

Mehr als nur zwei Unterschriften

Freitag, 17. Februar 2017, 14:00 Uhr
Am Mittag wurde in einer Nordhäuser Schule eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die nicht so alltäglich ist. Damit wurde eine Zusammenarbeit in einen rechtlichen Rahmen gerückt, die es schon lange gibt...

Unterschrieben (Foto: nnz) Unterschrieben (Foto: nnz)
Als der Autor dieses Beitrages den Raum 1008 des Humboldt-Gymnasiums in der Blasiistraße betrat, fühlte er sich heimisch. Alles so vertraut. Die Tafel zum Aufklappen, die Kreide, der Lehrertisch, die Stühle, die Heizkörper und die nicht richtig schließenden Fenster. Nur: den letzten Schulstuhl drückte ich im Frühsommer 1974 im benachbarten Sachsen Anhalt. Hier also ist die Zeit stehengeblieben.

Nicht stehenbleiben ist sie hingegen in der Schularbeit des Nordhäuser Gymnasiums, vielmehr wollen Schülerinnen und Schüler nach vorn blicken, jedoch das Vergangene, die Geschichte nicht vergessen.

Auch aus diesem Grund wurde am Mittag ein Kooperationsvertrag zwischen dem Gymnasium und dem Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ unterzeichnet. Beide Seiten vereinbaren unter anderem Projekte zum Zeitgeschehen gemeinsam anzugehen. Zum Beispiel zum jüdischen Leben in Nordhausen oder zur Geschichte des Nationalsozialismus und dem SED-Regime. Aber auch die Geschichte des Gymnasiums soll Bestandteil der gemeinsamen Arbeit sein.

Köthe und Parak unterschreiben den Kooperationsvertrag (Foto: nnz) Köthe und Parak unterschreiben den Kooperationsvertrag (Foto: nnz)
Eigentlich nichts Neues, eine Zusammenarbeit gibt es schon seit Jahren. Zu verdanken ist es vor allem der regionalen Gruppe des Vereins unter Leitung von Joachim Heise. Seine Mitstreiter werden die jungen Menschen - nun per Unterschrift manifestiert - unter anderem bei der Vermittlung von Zeitzeugen und Gesprächspartnern, bei der Archivrecherche oder bei der Präsentation von Projektergebnissen unterstützen. Auch eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der Vereinsmöglichkeiten wurde vereinbart. Im Gegenzug wird das Gymnasium eine Schülerarbeitsgemeinschaft „Zeitgeschichte/Erinnerungskultur in Nordhausen“ etablieren.

Konkrete Projekte der kommenden Monate wurden auch genannt: Gemeinsam soll an einem Zeitzeugenarchiv über die Luftangriffe auf Nordhausen oder an der Erstellung einer Präsentation über die Stolpersteine in der Rolandstadt gearbeitet werden.

Eine etwas andere Unterrichtsstunde (Foto: nnz) Eine etwas andere Unterrichtsstunde (Foto: nnz)
Nach den Reden von Schulleiter Ralf-Gerhard Köthe und Dr. Michael Parak berichteten die jungen Leute über die Projekte, die sich bislang mit dem Verein realisiert hatten. Ihnen sah und hörte man den Stolz auf das Erreichte an, schließlich gewannen sie schon mehrere Preise mit den Ergebnissen ihrer Arbeit.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

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