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Familienverband fordert mehr staatliches Engagement

Digitale Risiken nicht unterschätzen

Sonnabend, 11. Februar 2017, 16:23 Uhr
Kinder und Jugendliche gehen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Medien um. Damit sie sicher surfen können und vor Übergriffen geschützt würden, müsse aber nicht nur die Eltern ihre Verantwortung aktiv wahrnehmen. Auch der Staat habe hier eine Schutzaufgabe, erklärt der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Familienverbandes, Sebastian Heimann...

„Er muss die Anbieter in die Pflicht nehmen und verhindern, dass gefährdende Inhalte überhaupt erst auf Smartphones, Rechnern oder Tablets von Kindern landen.“

„Das Potenzial der digitalen Medien ist riesig, doch auch die Risiken dürfen nicht aus dem Blickfeld geraten“, ergänzt der DFV-Bundesgeschäftsführer mit Blick auf den heutigen Safer Internet Day. „Auch wenn Kinder und Jugendliche in der Schule mit digitalen Medien arbeiten und den sicheren Umgang mit dem Internet lernen, müssen sie grundsätzlich vor Übergriffen wie Mobbing, Gewalt oder Sexualstraftaten in Netzwerken oder Computerspielen geschützt werden“, fordert Heimann.

„Netzanschlussfilter können das erfolgreich leisten, weil sie Kinder schützen, bevor indizierte und nicht altersgerechte Inhalte sie erreichen.“ Großbritannien macht es seit 2014 bereits vor: Von Providerseite werden dort den Kunden kostenlose Netzwerkfilter zur Verfügung gestellt, die den Internetanschluss filtern und eine Installation auf jedem Endgerät überflüssig machen. Es sei denn, der Kunde widerspricht und wünscht die Belieferung mit jugendgefährdenden Inhalten.

„Hierzulande muss auf jedem Endgerät ein Filter installiert werden“, so der DFV-Bundesgeschäftsführer. „Das ist nicht nur aufwendig, die Filter können außerdem leicht umgangen werden. Zusätzlich muss man sich um regelmäßige Updates bemühen. Netzanschlussfilter dagegen schützen Kinder und Jugendliche, bevor gefährdende Inhalte sie überhaupt erst erreichen.“ 
Autor: red

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