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Jeder Handgriff sitzt!

"Cookinetten" steigern sich auf satte 80 Punkte

Mittwoch, 16. März 2016, 10:44 Uhr
Bei den Nordhausener 'Cookinetten' sitzt jeder Handgriff. In sich ruhend machen sich Antonia Kern, Emily Karnstedt, Polina Obysova und Ilda Arifovic nach einer gelungenen Team- und Menüpräsentation kurz nach 12.00 Uhr in der Schülerküche der Petersbergschule an Töpfe und Pfannen – bereit, ihrem Ergebnis von 69 Punkten aus der ersten Wettbewerbsrunde noch eins drauf zu setzen...


„So stelle ich mir eine Präsentation vor. Was die Mädchen gesagt haben, war absolut nachvollziehbar und hatte Hand und Fuß. Besonders gefallen hat mir dabei, dass sie auch kurz auf die Tischdekoration eingegangen sind und verdeutlicht haben, dass sie aufgrund des Kartoffelthemas vor allem warme und erdige Töne verwenden“, ist Juror Roy Hildebrandt, Projektleiter beim Sponsorpartner Thüringer Energie begeistert.

Die Neunklässlerinnen sind zum dritten Mal beim Schülerkochpokal dabei. „Im Laufe der Jahre sind wir reifer und erwachsener geworden. Das wollen wir auch in unserem Menü zum Ausdruck bringen und haben uns daher eher für eine schlichte, farblich dezente Tischgestaltung entschieden“, erklären die Mädchen, während sie konzentriert das Fleisch, die Kartoffeln und das Gemüse schneiden und verarbeiten. Das gemeinsame Kochen mache ihnen Spaß und sie erzählen, dass sich durch den Hauswirtschaftsunterricht auch einiges bei ihnen daheim geändert habe. Sie hätten vorher nur sehr wenig Gemüse und Fleisch und stattdessen eher Fastfood und Fertigprodukte gegessen. Dies sei jedoch jetzt anders.

So einiges geändert hat sich auch am Menü der 'Cookinetten'. Freudig stellt die Jury fest, dass sich die Mädchen die Tipps und Anregungen aus der ersten Wettbewerbsrunde zu Herzen genommen und diese umgesetzt haben. Das Baiser fürs Himbeer-Quark-Dessert ist diesmal selbst gemacht. Und auch die Optik der fruchtig-crémigen Nachspeise erstrahlt in neuem farblichen Glanz aus weiß und rot. Ein Minzblatt gibt das grüne Toping.

„Die Mädchen haben viel am Dessert ausprobiert und es immer wieder verändert. Anfangs hatten sie die Kartoffel sogar auch im Dessert, sind dann aber wieder davon abgekommen“, berichtet Team-Betreuerin Anne-Kathrin Watterodt. „Überhaupt haben die Mädchen sehr eigenständig gearbeitet und sich viele Gedanken zu ihren Rezepten gemacht.“ Wichtig war den Mädchen nicht nur gesund zu kochen, sondern auch internationale Zutaten wie Feta, Curry, etc. einfließen zu lassen.

Für ihr Kartoffelmenü in internationalem Gewand sahnten die 'Cookinetten' satte 80 Punkte und damit 11 Punkte mehr als beim ersten Anlauf ab. „Geschmacklich war euer Menü richtig gut. Euer Dessert hat Gaststättenqualität“, lobt Juror Mike Oertel, 1. Vorsitzender Bund der Köche Erfurt das Mädchenkochquartett bei der gemeinsamen Auswertung. „Schade, dass ihr in der Vorspeise beim Schmelzkäse geblieben seid. Der hat euch leider bei der Klimarelavanz richtig Punktabzug gebracht. Vielleicht füllt ihr eure Kartoffel das nächste Mal mit Gemüsewürfeln und etwas Crème frâiche“, rät der Küchenmeister an. „Aber geschmacklich war alles wirklich richtig gut. Der Salat war gut mariniert und die Soße im Hauptgang schön würzig. Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein.“

Ob es die 'Cookinetten' bis ins Landesfinale schaffen, entscheidet sich, wenn alle 24 Thüringer Teams die Vorrunde absolviert und zweimal gekocht haben. Für die Teilnahme am Landesfinale qualifizieren sich die fünf punktbesten Thüringer Teams. Dieses findet statt am 11. Mai 2016 im CJD Berufsbildungswerk Gera. Da die Abschlussprüfungen im nächsten Schuljahr Priorität haben, ist der 19. Schülerkochpokal in jedem Fall die letzte Runde für die 'Cookinetten'. Team-Betreuerin Anne-Kathrin Watterodt kann sich jedoch gut vorstellen, im nächsten Schuljahr mit einem neuen Team ins Rennen zu gehen.

Als sich Mike Oertel verabschiedet, nimmt er noch die Menükarte der Mädchen zur Hand und fragt: „Darf ich mir die mitnehmen? Die finde ich nämlich richtig schön!“ Klar darf er – einvernehmlich nicken die Schülerinnen dem Juror zustimmend entgegen. Mit einem Lächeln und einer liebevoll gestalteten Menükarte verlässt der engagierte Koch das Schulgebäude und macht sich auf den Heimweg, zurück nach Erfurt.
Autor: red

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