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Rückblick und Ausblick

Demokratie leben

Mittwoch, 24. Februar 2016, 20:40 Uhr
Dreißig Projekte rund um Demokratie, Toleranz, Identität und Teilhabe in einem Jahr - das ist die bisherige Bilanz der "Partnerschaft für Demokratie". Heute blickte man nicht nur auf ein Jahr voller Arbeit zurück, sondern definierte auch frische Ansätze für das kommende Jahr...

Einstmals, anno 2007/08, war das was heute unter dem Label "Demokratie leben" firmiert als "Vielfalt tut gut" oder auch "lokaler Aktionsplan" bekannt. Die Namen des Bundesprogramms wechselten, der Freistaat sprang auf den Zug auf, man realisierte eine Menge großer und kleiner Projekte für Kinder und Jugendliche. Dabei ging es immer darum demokratische Prinzipien zu vermitteln, zu klären was Toleranz sein und wie man sie leben kann. Die junge Generation, vom Kind bis zum Jugendlichen, sollte zum mitmachen, zur Teilhabe animiert werden, sollte neue Horizonte kennen lernen.

Das derzeitige Programm verteilte im vergangenen Jahr, abseits aller babylonischer Verwirrung, in der "Partnerschaft für Demokratie" insgesamt 62.000 Euro an 19 verschiedene Träger. Ein bisschen mehr Geld kam zur Stärkung der Willkommenskultur noch hinzu, dieses Jahr wird es allerdings etwas weniger sein: 58.000 Euro stellen Bund und Landkreis für kreative Projektideen und Ansätze zur Verfügung.

Vertreter aus verschiedensten Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit hatte man heute wieder zur Demokratiekonferenz ins Landratsamt geladen um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und die Maßgaben der neuen Förderperiode zu besprechen.

Die Highlights des vergangenen Jahres waren einfache und charmante Ideen wie das Radio-Projekt "Toleranz im Ohr", das in Zusammenarbeit mit der Hochschule einen interaktiven akustischen Stadtplan Nordhausens erstellte, der im Internet zu finden ist:



Für die Idee wurde Radio Enno, damals noch als OKN, den Thüringer Demokratiepreis.

Viel Herzblut floss auch in das "Grusical", ein kleines, feines Musiktheaterstück, das aus der Zusammenarbeit der Lessingschule und dem Förderzentrum St. Martin entstand. Vorurteile gegen "andere" abbauen indem man etwas gemeinsames schafft, das war das Ziel. Besonders stolz ist man auf das Jugendparlament, das seit September letzten Jahres tagt und auch über einen kleinen Etat von 5000 Euro verfügt. Zur Zeit zählt das Gremium 16 Mitglieder aus Bleicherode, Werther, Nordhausen und Hohenstein, erzählte Daniela Drisker, die im Landratsamt für das Gesamtprogramm zuständig ist und das Jugendparlament begleitet. Die jungen Leute sollen so an kommunalpolitische Prozesse herangeführt werden und ihre Rolle in der Partnerschaft stärken. Man trifft sich einmal im Monat, aktuelle Themen sind die Fahrtkosten für Schüler ab Klasse 11, Freizeitangebote und die Flüchtlingspolitik.

Ein Jahr Partnerschaft für Demokratie - Kristina Uebner koordinierte im letzten Jahr 30 Projekte bei 19 Trägern (Foto: Angelo Glashagel) Ein Jahr Partnerschaft für Demokratie - Kristina Uebner koordinierte im letzten Jahr 30 Projekte bei 19 Trägern (Foto: Angelo Glashagel)

Noch sind einige Plätze im Jugendparlament frei. Demokratisch verteilt könnten noch je zwei Jungparlamentarier aus Ellrich, Hainleite und Harztor hinzustoßen. Für Sollstedt ist noch ein Sitz frei, für Heringen drei und für die Stadt Nordhausen sogar neun. Das nächste Treffen findet am 27. März statt.

Seit vergangenem Jahr läuft das Bundesprogramm unter der Ägide des Landkreises. Der war zwar schon immer Partner, bisher aber hatte die Stadt den organisatorischen Hut auf. Naturgemäß möchte die neue Leitung und mit ihr der Begleitausschuss mehr Projekte in den ländlichen Raum bringen. Im vergangenen Jahr konzentrierten sich die Aktivitäten noch auf das Stadtgebiet, nur vier Projekte konnten im Rest des Landkreises angeboten werden.

Wie man das ändern kann, darüber wurde unter anderem in den anschließenden Arbeitsgruppen gesprochen. Wer genauer wissen will, was sich in Sachen Kinder- und Jugendprojektförderung so tut, der kann seit kurzem auch die Internetseite des aktuellen Programms unter : www.demokratieleben-nordhausen.de nutzen.
Angelo Glashagel
Autor: red

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