Weltgebetstag 2016
Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf
Mittwoch, 24. Februar 2016, 11:47 Uhr
So das Motto des Weltgebetstages in diesem Jahr. Als Schwerpunktland hat man sich dieses mal die größte der karibischen Inseln ausgesucht: es soll um Kuba gehen. Mehr Spielraum für die Kirchen gibt es in dem sozialistischen Land seit den frühen 90ern, inzwischen stehen weitere Annäherungen an den Westen an. Auch im Südharzer Kirchenkreis stehen mehrere Veranstaltungen zum Weltgebetstag an...
Seit Beginn der US-kubanischen Annäherung Ende 2014 ist das sozialistische Kuba wieder in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Seit jeher fasziniert und polarisiert Kuba, ist Projektionsfläche für Wunsch- oder Feindbilder. Wie aber sehen kubanische Frauen ihr Land? Welche Sorgen und Hoffnungen haben sie angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche?
Im Jahr 2016 ist Kuba das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Die bevölkerungsreichste Karibikinsel steht im Zentrum, wenn am Freitag, den 4. März, rund um den Erdball Weltgebetstag gefeiert wird. Dessen Gottesdienstordnung Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf haben über 20 kubanische Christinnen gemeinsam verfasst.
Von der schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten soll Christopher Kolumbus geschwärmt haben, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, langen Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies.
Auch im Südharz wird sich zum Weltgebetstag vieles um Kuba drehen (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Von den rund 11,4 Mio. EinwohnerInnen bezeichneten sich 64,1% als Weiße, 26,6% als Mestizen sowie 9,3% als Schwarze. Da viele eher dunkelhäutige KubanerInnen Wert darauf legen, zu den Weißen gerechnet zu werden, sind diese Angaben umstritten. Nach der Revolution von 1959 wurde Kuba ein sozialistischer Staat, es folgte eine jahrzehntelange Isolierung der Insel – samt von den USA verhängter Blockade. Anfang der 1990er Jahre brach die Sowjetunion zusammen, die Kuba durch Waren und Finanzhilfe unterstützt hatte. Der Karibikstaat erlebte eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise. Seitdem wächst die Ungleichheit, das lange Zeit vorbildliche Bildungs- und Gesundheitssystem ist gefährdet.
Seit der Revolution sind Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt, Kuba gilt hier international als Vorbild. Im privaten Alltag jedoch klaffen Ideal und Wirklichkeit oft himmelweit auseinander und es herrschen patriarchale Rollenbilder des Machismo vor. Die meist Vollzeit berufstätigen Kubanerinnen sind oft allein verantwortlich für Haushalt, Kinder und die Pflege Angehöriger. Die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs treffen sie besonders hart.
Offizielle Zahlen zur Religionszugehörigkeit gibt es nicht. Der Großteil der kubanischen Bevölkerung ist röm.-katholisch, daneben gibt es zahlreiche protestantische Konfessionen sowie jüdische und muslimische Gemeinden. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Religion Santería. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung und Isolation ist Kuba seit 1992 ein laizistischer Staat mit Religionsfreiheit und mehr Spielräumen für die Kirchen. Kubanerinnen feiern den Weltgebetstag schon seit den 1930ern, an der Liturgie 2016 waren u.a. baptistische, röm.-katholische, quäkerische, apostolische sowie Frauen der Heilsarmee und der Pfingstkirche Christi beteiligt. In ihrem zentralen Lesungstext (Mk 10,13-16) lässt Jesus Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren.
Die mit den Kollekten der Gottesdienste zum Weltgebetstag unterstützten Projekte weltweit die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte von Frauen und Mädchen. Darunter sind auch vier Projekte von Partnerorganisationen in Kuba.
Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.
19.00 Uhr
"Weltgebetstags-Gottesdienst"
Nordhausen, St. Jakob-Haus in der Rautenstr. 17
16.00 Uhr
"Weltgebetstag der Frauen"
Ellrich, Pfarrhaus
17.00 Uhr
"Weltgebetstagsfeier in Großwenden"
Großwenden, Pfarrhaus
18.00 Uhr
"WeltGebetsTag in Mitteldorf"
Wipperdorf|Mitteldorf Martin-Luther-Raum
18.30 Uhr – 21.30 Uhr
"Weltgebetstag "Kuba"
Windehausen (Wendenhalle) für die Goldene Aue
19.00 Uhr
"Weltgebetstag in Sollstedt"
Sollstedt, katholischer Gemeinderaum
19.00 Uhr
"Weltgebetstagsfeier der Frauen in Pützlingen"
Pützlingen, Gemeindesaal, Gottesdienst & kubanisches Essen
19.00 Uhr
"Weltgebetstag in Bleicherode
St. Marien Hospital Bleicherode
Sonntag, 06.03.
10.00 Uhr
"Familientag zum Weltgebetstag in Niedergebra"
Niedergebra, Pfarrscheune mit Gottesdienst & kubanischem Essen
10.00 Uhr
"Familiengottesdienst zum Weltgebetstag in Bockelnhagen"
Bockelnhagen, Ev. Kirche
Autor: redSeit Beginn der US-kubanischen Annäherung Ende 2014 ist das sozialistische Kuba wieder in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Seit jeher fasziniert und polarisiert Kuba, ist Projektionsfläche für Wunsch- oder Feindbilder. Wie aber sehen kubanische Frauen ihr Land? Welche Sorgen und Hoffnungen haben sie angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche?
Im Jahr 2016 ist Kuba das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Die bevölkerungsreichste Karibikinsel steht im Zentrum, wenn am Freitag, den 4. März, rund um den Erdball Weltgebetstag gefeiert wird. Dessen Gottesdienstordnung Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf haben über 20 kubanische Christinnen gemeinsam verfasst.
Von der schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten soll Christopher Kolumbus geschwärmt haben, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, langen Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies.
Auch im Südharz wird sich zum Weltgebetstag vieles um Kuba drehen (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Von den rund 11,4 Mio. EinwohnerInnen bezeichneten sich 64,1% als Weiße, 26,6% als Mestizen sowie 9,3% als Schwarze. Da viele eher dunkelhäutige KubanerInnen Wert darauf legen, zu den Weißen gerechnet zu werden, sind diese Angaben umstritten. Nach der Revolution von 1959 wurde Kuba ein sozialistischer Staat, es folgte eine jahrzehntelange Isolierung der Insel – samt von den USA verhängter Blockade. Anfang der 1990er Jahre brach die Sowjetunion zusammen, die Kuba durch Waren und Finanzhilfe unterstützt hatte. Der Karibikstaat erlebte eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise. Seitdem wächst die Ungleichheit, das lange Zeit vorbildliche Bildungs- und Gesundheitssystem ist gefährdet.
Seit der Revolution sind Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt, Kuba gilt hier international als Vorbild. Im privaten Alltag jedoch klaffen Ideal und Wirklichkeit oft himmelweit auseinander und es herrschen patriarchale Rollenbilder des Machismo vor. Die meist Vollzeit berufstätigen Kubanerinnen sind oft allein verantwortlich für Haushalt, Kinder und die Pflege Angehöriger. Die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs treffen sie besonders hart.
Offizielle Zahlen zur Religionszugehörigkeit gibt es nicht. Der Großteil der kubanischen Bevölkerung ist röm.-katholisch, daneben gibt es zahlreiche protestantische Konfessionen sowie jüdische und muslimische Gemeinden. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Religion Santería. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung und Isolation ist Kuba seit 1992 ein laizistischer Staat mit Religionsfreiheit und mehr Spielräumen für die Kirchen. Kubanerinnen feiern den Weltgebetstag schon seit den 1930ern, an der Liturgie 2016 waren u.a. baptistische, röm.-katholische, quäkerische, apostolische sowie Frauen der Heilsarmee und der Pfingstkirche Christi beteiligt. In ihrem zentralen Lesungstext (Mk 10,13-16) lässt Jesus Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren.
Die mit den Kollekten der Gottesdienste zum Weltgebetstag unterstützten Projekte weltweit die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte von Frauen und Mädchen. Darunter sind auch vier Projekte von Partnerorganisationen in Kuba.
Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.
Der Weltgebetstag im Kirchenkreis Südharz
Freitag, 04.03.19.00 Uhr
"Weltgebetstags-Gottesdienst"
Nordhausen, St. Jakob-Haus in der Rautenstr. 17
16.00 Uhr
"Weltgebetstag der Frauen"
Ellrich, Pfarrhaus
17.00 Uhr
"Weltgebetstagsfeier in Großwenden"
Großwenden, Pfarrhaus
18.00 Uhr
"WeltGebetsTag in Mitteldorf"
Wipperdorf|Mitteldorf Martin-Luther-Raum
18.30 Uhr – 21.30 Uhr
"Weltgebetstag "Kuba"
Windehausen (Wendenhalle) für die Goldene Aue
19.00 Uhr
"Weltgebetstag in Sollstedt"
Sollstedt, katholischer Gemeinderaum
19.00 Uhr
"Weltgebetstagsfeier der Frauen in Pützlingen"
Pützlingen, Gemeindesaal, Gottesdienst & kubanisches Essen
19.00 Uhr
"Weltgebetstag in Bleicherode
St. Marien Hospital Bleicherode
Sonntag, 06.03.
10.00 Uhr
"Familientag zum Weltgebetstag in Niedergebra"
Niedergebra, Pfarrscheune mit Gottesdienst & kubanischem Essen
10.00 Uhr
"Familiengottesdienst zum Weltgebetstag in Bockelnhagen"
Bockelnhagen, Ev. Kirche
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