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Kritik an Schulnetzplanung

Gymnasien werden benachteiligt

Sonnabend, 13. Februar 2016, 12:44 Uhr
„Schulnetzplanungen in Thüringen bedürfen der Akzeptanz von allen Beteiligten, um für die Zukunft tragfähig zu sein. Ansonsten sind langwierige Auseinandersetzungen vorprogrammiert!“, so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes. Der an die Öffentlichkeit gelangte Referentenentwurf einer Thüringer Verordnung zur Schulnetzplanung ruft bereits jetzt heftigen Protest hervor...


Auch Heike Schimke kann die im Entwurf dargelegten Vorstellungen teilweise nicht nachvollziehen. „Weshalb soll z.B. die Schülermindestzahl pro Klasse bei Grundschulen, Gemeinschaftsschulen und Regelschulen 20 Schüler betragen – nur Gymnasien sollen mindestens 24 Schüler pro Klasse haben? Das ist eine unverhältnismäßige Benachteiligung der Gymnasien – vor allem im ländlichen Raum!“

Nachdenklich fährt sie fort: „Will man den Gemeinschaftsschulen außerhalb der großen Städte, die bisher eher „Zwergschulen“ sind, zum Durchbruch verhelfen, indem man die unliebsame Konkurrenz der Gymnasien beseitigt?“

Bei allem Verständnis dafür, dass es Überlegungen geben muss, welche Schulgrößen man sich in Thüringen künftig leisten kann, so muss doch klar sein, dass vor der Durchsetzung von Mindestgrößen von Klassen und Schulen ein breiter Konsens darüber bei allen Beteiligten hergestellt werden muss. Eine einfache Inkraftsetzung von Vorstellungen des zuständigen Ministeriums reicht nicht.

Das führt zwangsläufig zu Klagen der Schulträger, die in den letzten Jahren viele Schulen unter Einsatz größerer Geldmittel saniert haben, und sich in ihren Rechten beschnitten sehen. Auch lautstarke Proteste der Elternschaft, Lehrerschaft und der Schüler werden so nicht ausbleiben. Das kann das Bildungsministerium nicht wirklich wollen.

„Frau Ministerin Klaubert ist gut beraten, vor der Inkraftsetzung solcher Verordnungen einen intensiven Dialog mit allen von Schulnetzplanungen Betroffenen zu führen!“, so Heike Schimke abschließend.
Autor: red

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