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Südharzer Imkergemeinschaft

Zuckertüten im Handwagen

Sonntag, 24. Januar 2016, 17:36 Uhr
Proppenvoll war am Wochenende der Saal des Lokals „Sachswerfer Handwagen“. Es hatten sich in den vergangenen Wochen mehr als 40 Interessierte zum Anfängerkurs für Imker angemeldet, um den Grundstein für ihr neues Hobby zu legen...


Leider verhinderte die Wetterlage am Samstag noch einigen Neuimkern die Anreise nach Niedersachswerfen. Aber 38 Wissbegierige aus den vier Landkreisen im Norden Thüringens und einige Neuimker aus Niedersachsen saßen dennoch am Samstagmorgen pünktlich vor der großen Leinwand im Saal und lauschten gespannt dem Vortrag von Dipl.-Ing. Andrea Rohrmann.

Der Multiplikatorin des Landesverbandes Thüringer Imker liegt die Nachwuchsarbeit besonders am Herzen. Als gelernte und studierte Berufsimkerin, die im benachbarten Kyffhäuserkreis eine Imkerei betreibt, gestaltete sie am Samstag den Hauptteil des Lehrgangs und brachte den Teilnehmern die Biologie der Bienen, ihre Anatomie und ihre drei Wesen näher.
Keine leichte Aufgabe. Der Teilnehmerkreis bestand aus Bienenfreunden im Alter zwischen 10 und 65 Jahren. Beachtlich war der Wissensvorsprung der jüngsten Teilnehmer, über den sie aus ihrer Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft Imker an der Heinz-Sielmann-Grundschule in Niedersachswerfen verfügten.

Als Willkommensgeste gab es nach der Mittagspause für jeden Lehrgangsteilnehmer eine vom Verein Südharzer Imkergemeinschaft gesponserte Zuckertüte zur Einschulung in den Grundlehrgang, der bis zum Sommer läuft. Bis zum März, der übrigens auch als Start in die neue Bienensaison gilt, werden den Jungimkern theoretische Grundlagen für ihr neues Hobby vermittelt. Es schließt sich eine Phase der praktischen Wissensvermittlung an, in der ihnen ein Imkerpate zur Seite gestellt wird.

Einige der Teilnehmer halten bereits Bienen und erfahrungsgemäß wird ein Großteil der Kursbesucher im April oder Mai die ersten Völker im Garten stehen haben und erste praktische Erfahrungen sammeln. Der Lohn für Wissbegierigkeit, etwas Geduld, Ausdauer und ein paar kleine Investitionen könnte dann im Sommer der erste selbstgeschleuderte Honig sein.

Ohne Investition geht es nicht, denn schließlich müssen Bienenbeuten und einige andere Dinge angeschafft werden. Die Angst vor unüberschaubaren Kosten wurde den Teilnehmern des Kurses am Samstagnachmittag genommen. Matthias Müller, der Betreiber des bekanntesten Bienenfachhandels in der Region erklärte in seiner ruhigen und sachlichen Art die nötige Grundausstattung von der ersten Beute über Schutzkleidung, Stockmeißel und Smoker, das rauchende und wohl bekannteste Werkzeug des Imkers.

Am Sonntag standen die Wintereinfütterung und der Arbeitsschutz auf dem Programm. Olaf Hartung, Vereinsvorsitzender und Initiator des Anfängerlehrgangs erklärte anschaulich die Notwendigkeit des Ersatzes der natürlichen Nahrung der Bienen, des Honigs, durch Futter für den Winter. Frank Reichardt, Vorsitzender des Thüringer Imkerverbandes, informierte über Fragen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung und konnte einige eigene Erfahrungen in seinen Vortrag einbringen.

Sollte es noch Interessenten für den Anfängerkurs geben, können sie sich noch anmelden und zur nächsten Veranstaltung am 20. Februar in den Kurs einsteigen. Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Landesverbandes Thüringer Imker oder bei Facebook von der Südharzer Imkergemeinschaft.
Thomas Soszynski
Autor: red

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