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Mo, 17:25 Uhr
16.05.2011

nnz-Forum: Triebwerk in Krankenhaus?

Die nnz hatte über die Ausstellung des Fördervereins Institut Rabe im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus berichtet. Dazu die Anmerkungen eines Lesers:


"Warum eine Raumfahrtausstellung im Südharzkrankenhaus? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "50 Jahre bemannte Raumfahrt" erarbeitete der Förderverein Institut RABE e.V. eine Wanderausstellung zum Thema, die sich über das gesamte Jahr 2011 erstreckt. Erster Ausstellungsort war die Kreissparkasse in Nordhausen, und nun befindet sie sich im Südharzkrankenhaus in Nordhausen. Es folgen weitere Standorte in der Umgebung.

Die in der nnz und anderen Medien aufgeworfene Frage, welche Verbindung ein Krankenhaus mit der Raumfahrt hat, ist ebenso unsinnig wie die Infragestellung einer Kunstausstellung in denselben Räumen. Schließlich sind Kultur und Kunst allgegenwärtig wie auch - und das sei hier klar zu betonen - die Ergebnisse der Weltraumforschung für die Menschheit.

Dieser Bezug kann zudem auf den Schrifttafeln nachgelesen werden, denn dort wurden Beispiele für den zivilen Nutzen in den verschiedensten Lebensbereichen herausgearbeitet. Jedem normal gebildeten Menschen wird dies mehr oder weniger bekannt sein. Zumindest sollten die auf den Tafeln dargestellten Fakten einen Denkanstoß geben - sofern im Allgemeinwissen nicht vorhanden - und die Kernfrage beantworten. Beim Lesen der Schrifttafeln wird dies klar, was aber offenbar einem Redakteur verborgen blieb.

Eine entsprechende Verbindung muss hierbei nicht erst kreiert werden, denn insbesondere die Forschungen auf dem Gebiet der Weltraummedizin führten zu unzähligen Erkenntnissen und daraus entwickelten Instrumenten, welche mittlerweile in jedem OP-Saal zum technischen Alltag gehören.

Der Förderverein Institut RABE nahm bereits Kontakt zum Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln auf, um einen Referenten für einen Fachvortrag im Südharzkrankenhaus zu gewinnen. Die Verhandlungen laufen noch.

Fazit: Eine Raumfahrtausstellung findet überall auf unserem Planeten einen passenden Ort, da die Ergebnisse der Weltraumforschung in nahezu allen Bereichen Einzug gehalten haben und unser Leben bereichern."
Gunther Hebestreit, Bleicherode
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
mussmalsagen
16.05.2011, 23.19 Uhr
, dass Kunst und Wissenschaft zum Menschen kommen muss,
da die meisten von allein nicht mehr hin gehen.

Obwohl der Verfasser schon echtes Bemühen in der Argumentation zeigte, wird das bei den vielen, die doch lieber etwas über Unfälle oder schlechte Zustände in der Stadt lesen, nicht so ankommen. Deshalb möchte ich noch andere Vergleiche und Denkanstöße bemühen.

1. Wissenschaftliche Ausstellungen passen gerade auch ins Krankenhaus, wenn man an die
a) nicht ans Bett gebundenen, aber "gelangweilten" Patienten denkt, die -teilweise noch mit Infusionen- zum Rauchen gehen (na gut, diese Ironie führt vom Wege ab)
b) Patienten/Besucher denkt, die auf eine Behandlung/Termin warten, und somit diese willkommene Ablenkung genießen können.

2.Raumfahrt ist mit all seinen positiven und negativen Seiten ein Thema, was uns alle (mehr oder weniger) fasziniert. Es passt überall hin, wo Menschen sich geplant oder ungeplant Zeit nehmen können, um über Wissenschaft mit all seinen Facetten nachdenken zu können- da sind nämlich ALLE Wissenschaftsrichtungen im Team!

3. Jeder, der sich auch nur flüchtig mit der Geschichte von Wissenschaften beschäftigt hat, wird feststellen, dass Erfindungen und Entdeckungen oftmals nicht vorher geplant waren, sondern dass sie entweder durch Zufall zustande kamen oder ein "Abfallprodukt" des eigentlichen Zieles waren.
Deutlicher: Wissenschaftliche Forschung fand und findet manchmal auch nur aus eigenem Interesse ohne ein konkret geplantes Ziel in der Anwendung statt , z.B. Grundlagenforschung.
Die Evolution nach Darwin könnte man hier also zur besseren Anschaulichkeit auf unsere intellektuelle Ebene übertragen. Es wird probiert und manchmal verworfen sowie manchmal erfolgreich genutzt.
Die Mathematik (Achtung, das muss ein Lehrer sein...) ist auch so eine Wissenschaft, die sich in dieser Beziehung immer rechtfertigen soll, was sie aber gar nicht nötig hat. Als z.B. vor Jahrhunderten einige Mathematiker die Primzahlen und ihre Eigenschaften untersuchten, war überhaupt nicht klar, wozu das gut war, es war einfach nur der menschliche Forscherdrang- und heute nutzt man sie für Verschlüsselungsverfahren.

4. Ist unsere Gesellschaft auf dem richtigen Weg, wenn Fußball- oder andere Sportstars ein Vielfaches von Ingenieuren oder Ärzten verdienen, wenn 20000 Menschen zum Superstarcasting antreten, gleichzeitig aber in Deutschland die ungefähr gleiche Anzahl an Ingenieuren fehlt, sodass unsere wissenschaftliche und wirtschaftliche Weltmarktposition mittelfristig gefährdet ist?

5. Ist eine Ausstellung an neuen, unerwarteten Orten nicht genau die Überraschung, die wir indirekt von Wissenschaft und Kunst fordern?

Ich denke, es ist eine mutige und gelungene Aktion, lieber Gunther!
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