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Fr, 08:13 Uhr
29.04.2011

Hochzeiten - Haushalten

Heute wird geheiratet. Nicht in Nordhausen, dafür aber in London. Dazu eine klitze-kleine Randnotiz.


Wie wichtig für die Menschheit die royale Hochzeit nun sein oder nicht sein wird - das sei dahingestellt. Die bunten und schwarz-weißen Medien dieses Landes wollen uns, den Rezipienten, jedoch weißmachen, dass es heute nichts Wichtigeres auf dieser Welt zu geben scheint. Das hat eher kaum mit dem Bedürfnis der Herausgeber, Eigner und Verleger zu tun, die Menschheit allumfassend zu informieren, sondern mit dem Bestreben, auch am Rummel um das junge Paar in London Kasse zu machen.

Nun müssen wir ja nicht unbedingt Zeitungen oder Zeitschriften, Kugelschreiber oder Tassen mit den beiden Glücklichen kaufen. Hier habe ich als Endverbaucher eine gewissen Mitwirkungspflicht, ich kann entscheiden: kaufe ich oder kaufe ich nicht. Beim Fernsehen, konkret beim Öffentlich-Rechtlichen, ist das anders. Da kann ich zwar auch An- oder nicht Anschalten.

Hier sind wir jedoch alle (Ausnahmen sind gestattet) per Vertrag am Geschehen in Westminster angebunden. Per Rundfunkstaatsvertrag. Denn: ARD und ZDF werden aus London berichten, ZDF ab 8 Uhr, ARD ab 9 Uhr. Mit unzähligen Mitarbeitern, mit einem kaum mehr zu überbietenden Aufgebot an modernster Technik wird der Konsument an diesem Tag am Geschehen um die Fahrt in der Goldenen Kutsche und anderem Goldigen überschüttet. Das soll wegen mir auch so sein.

Was ich hingegen nicht einsehe ist die Tatsache, das beide öffentlich-rechtlichen Anstalten mit eigenen Teams, eigener Technik und eigenen verursachten Kosten agieren müssen. Da frage ich mich als Gebührenzahler, ob nicht ein gemeinsames Team ausreichend ist? Das ist Verschwendung von Steuergeldern, die zwangsweise eingetrieben werden. Das ist Vergeudung von Ressourcen. Das ist nicht der Auftrag, den die Bürger der ARD und dem ZDF einst auf den Weg gaben.

Ähnliches ist bei der Übertragung von sportlichen Events zu beobachten. Getrenntes Personal, getrennte Technik, getrennte Studios, sei es bei Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen.

Ich will es an dieser Stelle deutlich sagen: Ich bin - obwohl ich selbst zwölf Jahre lang bei einem privaten Rundfunkanbieter gearbeitet und mich dort wohl gefühlt habe - für den Bestand des Öffentlich-Rechtlichen. Nur der garantiert mir noch im Radio oder Fernsehen die Möglichkeit nach individueller Information und Unterhaltung. Nur hier bekomme ich Kultur, kritische Berichterstattung und Erklärung von Zusammenhängen angeboten. Auch wenn das - von den Sendezeiten hier gesehen - immer später am Abend wird.

In diese Sendeelemente sollte von den Verantwortlichen das Geld investiert werden, statt immer weiter zu kürzen. Denn im Rundfunkstaatsvertrag steht auch was von einem Auftrag für ARD und ZDF. Und der besteht nicht nur im Öffnen der Musikantenschänke oder ähnlichen Angeboten.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

Kommentare
Wolfi65
29.04.2011, 08.30 Uhr
Blaublütig
Ach ja, so ein Hochzeitspaar ist schön anzusehen. Man einer würde sich das für Deutschland auch wünschen. Mit all seinen Seiten? Vielleicht eine zusätzliche Steuerabgabe für die Hohe Gesellschaft?

Dann die Feste und Feiern auf den mit Steuermitteln sanierten Schlössern und Burgen. Private Wälder, welche ohne Erlaubnis des Fürsten oder Grafen nicht betreten werden dürfen. So etwas sollte man sich genau überlegen, ob man den Adel wieder in die Republik einziehen lassen will.

Und dann kommt noch die Sache mit dem blauen Blut, welches eigentlich rot ist.
h3631
29.04.2011, 10.19 Uhr
DDR Zeiten
Es ist wie zu DDR Zeiten, da übertrugen DFF 1und DFF 2 bei politischen Ereignissen das gleiche Programm. Heute werden die Fernsehgebühren der Öffendlich-Rechtlichen verschleudert.

Ein Sender,ob ARD oder ZDF,sollte doch für die Übertragung reichen, da auch noch viele Privatsender übertragen. Von mir aus kann man sich den ganzen Trubel sich sparen. Da kann man sehr, sehr viel Geld für andere wichtigere Sachen ausgeben. Es gibt genug Elend auf der Welt.
Harzer_Wolf
29.04.2011, 10.28 Uhr
Völlig Recht
hat der Herr Greiner, da werden GEZ- Gebühren verschwendet, das stinkt zum Himmel. Deshalb bin ich auch für die Abschaffung der GEZ und die Einführung von Pay - TV. Dann würden es viele Leute überlegen, für dieses Getöns Geld zu zahlen.
TeeEff
29.04.2011, 10.37 Uhr
Das Geld anderer Leute...
gibt sich halt einfacher aus, besonders wenn es eine Zwangsabgabe ist und man nicht mit dessen versiegen rechnen muss!

Einfach mal die Intendantengehälter checken, oder wer da politisch das Programm mit beeinflusst und schon weiss man Bescheid.
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