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Mo, 10:21 Uhr
09.08.2010

Erholung statt Beton

Am vergangenen Samstag fand unter dem Motto "Erholung statt Beton – für ein Stadtzentrum, das diesen Namen auch verdient" eine Kundgebung der Grünen Jugend auf dem Blasiikirchplatz statt. Damit wurde der Unmut der Grünen Jugend zur geplanten Neugestaltung des Platzes zum Ausdruck gebracht...


Im Gegensatz zu den Rahmenbedingungen der derzeit laufenden Auslobung sollten nicht der Verkehr, sondern die Menschen im Vordergrund stehen. Die Grüne Jugend nutzte das schöne Wetter für eine Runde Badminton, um den Platz symbolisch für Erholung und Freizeitgestaltung in Beschlag zu nehmen. Während die Stadt Nordhausen bei der Umgestaltung eher auf Geheimhaltung setzt, verteilte die Grüne Jugend ihre Ideen zur Umgestaltung des Platzes auf Flugblättern.

Dazu gehört die Beseitigung des Durchgangsverkehrs, indem dieser über Wallrothstraße und Wilhelm-Nebelung-Straße zur Stollberger Straße umgeleitet wird. Auch die angrenzenden Straßen müssen verkehrsberuhigt werden, um den Fußgängern Vorrang zu geben. Auf das Kaufhaus sollte verzichtet werden, da aus Sicht der Grünen Jugend kein bedarf besteht. Das Kaufhaus wird nur zu einer Umverteilung der Einkaufsmöglichkeiten führen, indem Kunden der Südharzgalerie und den zahlreichen kleineren Geschäften Nordhausens abgeworben werden und deren Existenz damit gefährden.

Mit dem Verzicht auf das Kaufhaus bieten sich dann ganz andere Möglichkeiten der Platzgestaltung. Auf dem östlichen Teil der Brachfläche könnte ein Parkplatz entstehen. Dieser könnte die Parkplätze auf dem eigentlichen Platz ersetzen und die Flächen damit den Menschen zurückgeben. Dieser Parkplatz würde den Blasiikirchplatz nicht stören und die Laufwege der Autonutzer nur geringfügig erhöhen. Der Westteil des Platzes sollte für die Schaffung von Grünflächen und Freizeitangeboten für Jugendliche genutzt werden.

Unter Einbeziehung der Fläche und einem Teil des Pferdemarktes führt dies zu einer Vergrößerung des Blasiikirchplatzes. Damit wäre auch der Wunsch der Stadt erfüllt, das Mahnmal für die zerstörte Synagoge aufzuwerten. Statt Abseits zwischen Wohnblock, Einkaufszentrum und stark befahrener Straße wäre der Gedenkstein Teil des Platzes. Besonders erschreckend findet die Grüne Jugend, dass der Abriss des sanierten Wohnhauses auf dem Blasiikirchplatz zur Disposition steht. Dies führt in Zeiten klammer Kassen nicht nur zu hohen Kosten. Dieses Haus ist mit seinem Hauch von Fachwerk bereits ein von der Stadt gewünschter Übergang von Neubau zur Altstadt.

Die Grüne Jugend ist sich Bewusst, das die Umsetzung ihres Gesamtplanes sehr Unwahrscheinlich ist. Die Stadtverwaltung Nordhausen würde bestimmt keinen Wettbewerb mit allein 30.000 Euro Preisgeldern ausloben, wenn so ein wichtiger Eckpunkt wie der Bau des Kaufhauses nicht sicher wäre. Dennoch hofft die Grüne Jugend einen Denkanstoß gegeben zu haben, der zu einem eher Menschen statt Auto freundlichem Ergebnis führt, als dies der derzeitige Stand der Auslobung vermuten lässt.

Mag sein, dass der Plan der Grünen Jugend nicht umsetzbar ist. Es wird aber vermutlich der einzige Alternativvorschlag bleiben, wenn Ende August Vorstellung und Urteil über die Wettbewerbsbeiträge am selben Tag stattfinden und lediglich der Gewinner der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Grüne Jugend protestiert (Foto: privat)
Grüne Jugend protestiert (Foto: privat)
Grüne Jugend protestiert (Foto: privat)
Autor: nnz/kn

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