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Sa, 09:50 Uhr
05.04.2008

Zwangsadoptionen aufklären

Das Thema „Zwangsadoption in der DDR“ erregt nach wie vor die Gemüter. Noch immer sind viele Betroffene im Unklaren über ihr Schicksal. Trotz aller Bemühungen von Politik und Behörden sind die komplexen Zusammenhänge bis heute vielfach noch nicht aufgeklärt.


Bitte helfen Sie mit, dass dieses Thema eines Tages ausreichend aufgedeckt wird. Hier werden keine einzelnen Menschen angeprangert, die in der DDR die Gesetze ausführten. Hätten sie es nicht getan, dann hätten andere Personen dafür gesorgt.

Zwangsadoptionen waren nicht immer politisch bedingt. Sie geschahen oft unter dem Deckmantel des asozialen §249 des DDR-StGB. Es gab jedoch auch Willkürakte durch Jugendämter und von Eltern, die noch die elterliche Sorge über schwangere Jugendliche hatten. Tatsachenberichte ergaben leider auch, dass mitunter „Zustimmungen“ zur Adoptionsfreigabe nicht aus freien Stücken, sondern durch psychologischen Druck erzwungen wurden.

Selbstverständlich gab es auch freiwillige Abgaben von Kindern die später adoptiert wurden. Des Weiteren wird es in vereinzelten Fällen die Notwendigkeit gegeben haben zum Wohle des Kindes zu entscheiden.

Alle Menschen sind herzlich dazu eingeladen an diesem Thema teilhaben zu können.

Ich möchte erreichen, unter Mithilfe von vielen Menschen, dass DDR-Zwangsadoptionen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Es geht darum, dass endlich Licht ins Dunkle kommt und die betroffenen Kinder und deren Eltern als politische Opfer anerkannt werden und sie somit eine Chance und das Recht auf Rehabilitation umgehende erhalten und nicht erst in 20 Jahren. Kindeswegnahme passierte nicht immer im Zusammenhang mit Adoption. Viele Kinder wurden von ihren Eltern getrennt und mussten viele Jahre, getrennt von ihren Familien, in Heimen aufwachsen.

Ich selbst wurde mit fünf Jahren, zusammen mit meinem Bruder, durch die DDR-Behörden von meiner Mutter getrennt. Viele Jahre habe ich mein eigenes Schicksal rekonstruiert. Die dabei gesammelten Erfahrungen möchte ich nun mit anderen teilen und Ihnen helfen, Ihre Familien wiederzufinden. Aus diesem Grund erstellte ich diese Internetseite, auf der Menschen mit ähnlichen Schicksalen, ihre lang vermissten leiblichen Angehörigen suchen können.

Die Zahl der Anfragen steigt stetig. Unseren Ansatz, jeden Einzelnen ausführlich zu beraten und auf seiner Suche zu begleiten, können wir kaum noch umsetzen. Zumal wir uns zum Ziel gesetzt haben, auch die politischen und juristischen Hintergründe aufzuarbeiten. Aus diesem Grunde haben wir einen gemeinnützigen Verein „Hilfe für Opfer von DDR Zwangsadoptionen“ gegründet.

Diese Vielschichtigkeit des Problems erfordert eine sehr gründliche Untersuchung jedes einzelnen Falls. Wir erachten es deshalb als dringend erforderlich erneut eine Clearingstelle zu eröffnen, um überprüfen zu können wo der Tatbestand einer Zwangsadoption vorlag. Die Resonanz auf unser Internetangebot zeigt, wie aktuell das Problem noch heute ist.


Ich möchte erreichen, dass dieses Projekt "Aufarbeitung von Zwangsadoptionen in der DDR" im ganzen Land bekannt wird und sich möglichst viele betroffene Menschen melden.
Katrin Behr, (40), Gera

Wer sich mit Frau Behr in Verbindung setzen möchte, kann das unter den nachfolgend angegebenen Internet-Seiten tun: www.zwangsadoptierte-kinder.de und www.personen-suche-ddr.de
Autor: nnz

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