Das Stadtbild der Nachkriegszeit wurde in Nordhausen über Jahrzehnte von den Architekten rund um das Planungsbüro Stabe. Dem Ursprung des heutigen Nordhausens wurde die Wanderausstellug "Werkschau" gewidmet. In der Kreissparkasse ist diese als Teil einer neuen Ausstellung nun noch einmal zu sehen, im direkten Kontrast und in Verbindung mit der Architektur der vergangenen 30 Jahre...

Wenn Hartmut Stabe heute durch die Stadt spaziert, geht er auch durch ein Stück Familiengeschichte. Es waren die Architekten rund um seinen Vater, W.A. Stabe, die das Bild Nordhausen nach dem zweiten Weltkrieg prägten, vor allem in den 50er und 60er Jahren. Voraussetzung für Architektur sei immer die Umgebung, die wesentlichen Bezugspunkte, erzählt Stabe gestern Abend in der Galerie der Kreissparkasse.

In den Jahren nach dem Krieg waren von diesen Bezugspunkten nicht viele übrig geblieben, umso deutlicher fällt die Handschrift des Büros Stabe bis heute auf. Denn jetzt sind es die Gebäude von damals, die der modernen Architektur ihren Bezugspunkt bieten.

Die Beziehung zwischen alter und neuer Architektur steht im Fokus der neuen Ausstellung, die gestern in der Kreissparkasse eröffnet wurde. Der bekannten "Werkschau" hat Architektin Pia Wienrich ausgewählte Objekte zeitgenössischer Gebäude, Umbauten und Erweiterungen gegenübergestellt, die zum jährlichen "Tag der Architektur" im Licht der Aufmerksamkeit gestanden haben.


Die Schau ist damit auch wenig Werbung für den kommenden Tag der Architektur der für Ende Juni geplant ist. Nordhausen habe eine sehr vitale Architektenszene, allein sieben der insgesamt 50 bei der Architektenkammer eingereichten Projekte für 2019 kämen aus Nordhausen, erklärte Ulf Pleines, Geschäftsführer der Thüringer Kammer. Zum Vergleich: aus der Hauptstadt des Freistaates kommen ebenfalls sieben Projekte.

Die Ausstellung zur Stadtentwicklung kann bis zum 3. Mai während der Öffnungszeiten der Kreissparkasse besucht werden.
Angelo Glashagel