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Mo, 08:00 Uhr
04.02.2019
Stadtrat am Mittwoch

Hohenrode muss gestärkt werden

Am Mittwoch dieser Woche steht der Park Hohenrode auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung. In einem Antrag fordert die SPD-Fraktion endlich Aufklärung...

Park und Villa Hohenrode (Foto: Archiv) Park und Villa Hohenrode (Foto: Archiv)
... und zwar über den Stand der Vorbereitung des Außenstandortes zur Buga 2021 in Erfurt. Die Genossen interessieren sich unter anderem über das Konzept der Nachnutzung, die Finanzierung und die Organisation der Durchführungszeit, sprich, sie wollen wissen ob es eine Geschäftsführung geben wird.

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Die SPD will zudem die Spitze der Stadtverwaltung noch intensiver in die Pflicht nehmen und reagierte bereits im vergangenen Jahr mit Unverständnis, weil sich OB Kai Buchmann aus dem Vorstand der Bürgerstiftung zurückgezogen hatte.

Im Vorfeld der Stadtratssitzung wollten wir von den Fraktionen wissen, welche Möglichkeiten der Unterstützung sie dem Förderverein und der Bürgerstiftung bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben vorschlagen.

Aus Sicht der Christdemokraten im Stadtrat sei es nicht angebracht, dass der Oberbürgermeister Mitglied der Stiftung oder des Vereins sein muss. Gerade weil eine Mitgliedschaft auch Haftung bedeute. "Innerhalb der CDU Fraktion wurde die Situation im Park Hohenrode lange diskutiert. Um den Förderverein sowie die Stiftung Park Hohenrode bei den Vorbereitungen zur Bundesgartenschau zu unterstützen, wäre es sinnvoll, wenn der Förderverein ein Büro im Rathaus bekäme bis geeignete Räumlichkeit im eigenen Park eingerichtet sind. Des Weiteren könnte die Stadt den Förderverein finanziell unterstützen, damit eine geringfügige Stelle für einen Büro-Mitarbeiter geschaffen werden kann." Nach Ansicht der CDU Fraktion sei dies dringend notwendig, um den ehrenamtlich arbeitenden Vorstand von Stiftung und Förderverein zu entlasten.

"Förderverein und Stiftung haben bisher großartiges geleistet, das Kulturdenkmal vor dem Verfall bewahrt und Park als auch Villa mit Leben erfüllt. Dafür gilt es erst einmal "Danke" zu sagen. Park und Villa sind mittlerweile ein Aushängeschild für Nordhausen, das Bestandteil der touristischen Vermarktung unserer Stadt sein muss", konstatiert Fraktionsvorsitzender Michael Mohr für die LINKE.

Beide benötigen auch in der Zukunft arbeitsfähige Gremien, die das bereits geleistete konzeptionell weiter entwickeln, ein tragfähiges Nutzungskonzept aufstellen und die dazu erforderlichen Fördermittel akquirieren. Gleichzeitig müsse das ehrenamtliche Engagement geschätzt und gestärkt werden. Hierzu müssen die Vorstände mit engagierten und fachkundigen Personen besetzt sein, die mit Spaß und Verantwortung an dem Projekt arbeiten

"Dank der großartigen Arbeit der vergangenen Jahre ist das Projekt meiner Meinung nach an einem Punkt angelangt, an dem sich die anstehenden Aufgaben, gerade auch im Hinblick auf die BUGA nicht mehr rein ehrenamtlich leisten lassen. An die Verwaltung von Fördermitteln werden beispielsweise mittlerweile Anforderungen gestellt, die sich nur noch durch hauptamtliche Unterstützung des Ehrenamtes erfüllen lassen", so Mohr.

Die BUGA-Einbindung des Parkes kann und sollte nicht allein auf den Schultern des Vereines und der Stiftung lasten. Sie ist ein touristisches Highlight für die ganze Stadt und dient genau wie zum Beispiel das Rolandsfest der Vermarktung und Präsentation Nordhausens. Die Stadt sollte daher dieses Projekt mit einem hauptamtlichen Beauftragten innerhalb der Verwaltung unterstützen, die Aufgaben koordinieren und die Vernetzung fördern. Dies könnte ein Anfang für Entwicklung einer hauptamtlichen Struktur in Verein und Stiftung sein, lässt die LINKE wissen.

Die Bürgerstiftung Park Hohenrode nimmt aus Sicht von Bündnis90/DIE GRÜNEN eine wichtige Aufgabe im Sinne des Gemeinwohls wahr. Ohne die damalige Gründung der Stiftung wäre es nicht möglich gewesen, den Park, die historische Landschaftsarchitektur und die Gebäudesubstanz wieder einer öffentlichen Nutzungsmöglichkeit durch die Nordhäuser zuzuführen.

"Der Förderverein Park Hohenrode gehört zu den mitgliederstärksten, ehrenamtlich getragenen Organisationen in unserer Region. Viele ehrenamtlich Engagierte und viele finanzielle Unterstützer sorgen seit Jahren erfolgreich für Erhalt, Wiederaufbau und Bewirtschaftung. Der Park Hohenrode ist nicht zuletzt durch durch dieses Engagement inzwischen auch auf Bundesebene als national bedeutsam anerkannt und darauf sollten wir gemeinsam sehr stolz sein", teilt Fraktionsvorsitzender Holger Richter mit.

Laut Satzung werde der Vorstand der Bürgerstiftung durch zwei Vertreter der Stadt und drei Vertreter des Fördervereines gebildet. Diese Vorstandskonstellation unterstreiche bereits die Wichtigkeit der Bürgerstiftung für das Gemeinwesen der Stadt. "Unsere Fraktion ist der Ansicht, dass zunächst eine zeitnahe Entsendung eines neuen Vorstandsmitgliedes durch den Stadtrat erfolgen muss. Die Bürgerstiftung unterhält bislang keine hauptberuflich besetzte Geschäftsstelle und daher ist es wichtig, dass sich der Vorstand auch außerhalb von Gremiensitzungen für den Park engagiert. Gerade mit Blick auf den Außenstandort der BuGa ist aus unserer Sicht nun der richtige Zeitpunkt, eine hauptberufliche Struktur zur Vorbereitung des Projektes zu schaffen.

Die BuGa ist nicht allein ein Projekt der Bürgerstiftung Park Hohenrode, sondern vielmehr eine weitere Möglichkeit zur Stadtentwicklung, die durch das Engagement der Bürgerstiftung für unsere Stadt erst ermöglicht wurde. Deshalb sehen wir vor allem die Stadtverwaltung in der Pflicht, eine solche Struktur entweder zur Verfügung zu stellen oder zumindest finanziell zu unterstützen. Eine Idee kann dabei auch sein, dass die Stadtverwaltung selbst die Rolle der Geschäftsstelle übernimmt.

Natürlich wäre auch die Schaffung einer hauptberuflichen Stelle, als Projektverantwortliche/r oder Geschäftsführer/in in der Bürgerstiftung möglich. Dies jedoch nicht ohne deutliche finanzielle Beteiligung der Stadt. Beide Möglichkeiten haben ihre Vorteile und das gilt es nun gemeinsam zwischen den Fraktionen zu besprechen. Doch in einem ersten Schritt ist wichtig, dass der Stadtrat mit der Entsendung eines Vorstandsmitglied den Vorstand wieder vervollständigt und damit auch ein politisches Bekenntnis zur Verantwortung für die Bürgerstiftung Park Hohenrode abgibt."

"Wir bedauern die Niederlegung der Entsendung des OB in den Vorstand der Bürgerstiftung Park Hohenrode. Wir halten es für ein falsches Signal der Stadt an alle am Park Hohenrode interessierten Menschen. Gerade vor dem Hintergrund der dort in den zurückliegenden Jahren geleisteten Arbeit sollte nach Auffassung der SPD Fraktion die Stadt durch Entsendung einer Person aus der Führungsriege des Rathauses zum Park Hohenrode stehen und dies auch unterstreichen", so die Meinung der Sozialdemokraten.

Vor dem Hintergrund der Nominierung als Außenstandort der Bundesgartenschau sei nach ihrer Auffassung die direkte Anbindung des Rathauses unerlässlich. Fragen und Planung von ÖPNV, Parkmöglichkeiten für PKW und Busse, eventuelle Versorgung usw. während der Bundesgartenschau würden ohne unmittelbare und direkte Anbindung an die Stadtverwaltung nur schwer zu organisieren sein. Hier verstecke sich die Stadt hinter Haftungsfragen, die durch den Umstand einer Entsendung nicht bestehen.

"Das, was in den zurückliegenden Jahren dort geleistet wurde und das, was die zukünftige Entwicklung für den Park insgesamt vorsieht, wird bei aller Wertschätzung des bürgerschaftlichen Engagements, allein ehrenamtlich nicht zu leisten sein. Die Dimensionen erfordern zusehends mehr Professionalität um mögliche negative Entwicklungen zu vermeiden. Hier ist die Stadt klar in der Pflicht", so die Stadtratsfraktion in ihrem Statement.

Fraktion FDP/Für Nordhausen: „Für die Fraktion FDP/Für Nordhausen ist der Park Hohenrode unter anderen mit seiner landschaftsgärtnerischen Gestaltung ein wichtiger und kulturhistorisch bedeutsamer Ort in unserer Heimatstadt. Durch hohes ehrenamtliches Engagement konnten in den letzten Jahren viele Ziele erreicht werden. Die Bundesgartenausstellung bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Bürgerstiftung und der Verein sind rechtlich von der Stadt Nordhausen selbständig. Bürgerschaftliche Aktivität kann auch durch ungewollte politische Einflussnahme gebremst werden. Sollten Stiftung und Verein eine stärkere Unterstützung durch die Stadt und die Stadtverwaltung wünschen, steht die Fraktion diesem offen gegenüber. Wir sind sicher, dass es dann eine konstruktive, wohlwollende und sachliche Diskussion im Stadtrat und seinen Gremien geben wird.“
Autor: red

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