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Mo, 22:50 Uhr
24.09.2018
Stadtratssitzung in Ellrich

Rat will sich zum Biosphärenreservat positionieren

Das Thema Biosphärenreservat entzweit die Menschen in Ellrich weiterhin: Der Ellricher Stadtrat wird sich in seiner nächsten Sitzung im Dezember erstmals per Beschluss zu dem heiß diskutierten Thema positionieren. Einstimmig haben das die Mitglieder am Montagabend entschieden...

Dem vorausgegangen war ein Antrag von CDU-Stadtrat Norbert König, der diesen Schritt als lange notwendig ansieht. Im Vorfeld hatte Arndt Simon von den Biosphärenreservats-Gegnern 450 Unterschriften an Bürgermeister Henry Pasenow (CDU) überreicht. Auch über einen Einwohnerantrag von Bürgern pro Biosphärenreservat musste der Rat entscheiden, erklärte diesen aber auf Grund der ungenügenden Anzahl von Unterschriften für nicht zulässig. Von den 65 abgegebenen Unterschriften waren nur 52 gültig, 54 wären nötig gewesen. Pasenow erklärte zum Thema, dass die Verwaltungen der Landgemeinde Harztor und der Einheitsgemeinde Ellrich noch einmal alle ungeklärten Fragen der beiden Räte zusammengefasst und an das Thüringer Umweltministerium gesendet haben. „Eine Antwort haben wir bisher noch nicht“, so der Stadtchef.

Auf die Schilder der Biosphärenreservatsgegner zielte die Frage von Jürgen Weyand ab. Wer in Ellrich das Aufstellen von Schildern erlaube, wollte der Gastwirt wissen. Die Vielzahl der Protestplakate in Gudersleben „geht mir einen Schritt zu weit“, sagte der Inhaber des Cafés Nikolai. „Alle Schilder der Biosphärenreservatsgegner befinden sich auf privatem Gelände und widersprechen nicht dem geltenden Recht“, machte Sachgebietsleiter Roy Becker deutlich. Auf öffentlichen Plätzen wie am Nikolaiplatz regle die Stadt das Plakatieren über eine Sondernutzung und nehme dafür entsprechend Gebühren. Am Nikolaiplatz laufe die Plakatierung über eine feste Agentur.

Mehrheitlich kippte der Stadtrat das Vorhaben von Bürgermeister Pasenow, das jährliche Treffen mit den Walkenriedern am Vorabend des 3. Oktobers erstmals nicht in einer Gaststätte auszurichten. Pasenow wollte die Gäste bei der Ellricher Feuerwehr im Bahnhof begrüßen. Er führte als Begründung die gute Verkehrsanbindung und die große Zahl an Gästen an. Auf Antrag von Klaus-Dieter Drick (FDP) und der SPD-Fraktion wurde dieses Vorhaben jedoch abgelehnt. „Wir sollten mit solch einer Veranstaltung die Gastwirte vor Ort unterstützen, Gaststätten haben wir genügend“, begründete Drick seinen Antrag. Mit neun Ja- und vier Neinstimmen sowie drei Enthaltungen fasste der Rat den Beschluss.

Gute Nachrichten hatte Bürgermeister Pasenow in Sachen Spielplatz zu berichten. Am 5. Oktober soll der erweiterte Spielplatz im Heinrich-Heine-Park eröffnet werden. Momentan laufen Restarbeiten.

Für die Beräumungsarbeiten des eingestürzten Saalgebäudes in Werna sei die Ausschreibung erfolgt, die Kosten werden sich auf rund 65.000 Euro belaufen. Es gebe eine ganze Reihe Häuser in der Einheitsgemeinde die laut Pasenow „akut behandlungsfähig“ sind. „Dort, wo die Sicherheit der Ellricher gefährdet ist, schreiten wir ein“, machte der Stadtchef deutlich. Dort, wo die Stadt nicht Eigentümer ist, müsse man aber den behördlichen Weg beschreiten. Und der kann lang werden. In Sülzhayn wird jetzt der Landkreis das einsturzgefährdete Verwalterhaus des Sanatoriums Kinderhaus in einer Ersatzmaßnahme abreißen lassen. Dort sei Gefahr in Verzug, der Kreis müsse handeln.

Der Borkenkäfer macht in den Wäldern der Einheitsgemeinde Probleme. Gerd Thomsen, der neue Leiter der Forstamtes Bleicherode-Südharz, habe bei seinem ersten Besuch in Ellrich deutlich gemacht, dass der Borkenkäferbefall im Südharz keine Ursache in dem starken Borkenkäfervorkommen im Oberharz habe. Vielmehr seien viele Fichten neben dem Borkenkäfer einfach der langen Trockenheit zum Opfer gefallen. Die Stadtverwaltung habe ein Unternehmen gefunden, dass dabei helfe, die betroffenen Fichten aus dem Wald zu holen. Auf Spritzen könne man vorerst verzichten, so Pasenow. Unklar ist noch, wohin die Stadt das Holz verkaufen kann. Der Holzmarkt sei in Folge des Wintersturms Frederike komplett übersättigt, bestätigte Daniel Holzhause (CDU), der bei einem entsprechenden Treffen mit der Landesregierung und Forstanstalten zugegen war.

Noch bis Jahresende soll der Schwanenteich grundhaft ertüchtigt werden. Dafür werde man mit dem Anglerverein zusammenarbeiten, so Pasenow. Die Böschung soll mit Wasserbausteinen gesichert, der Mönch aus Holz erneuert werden. Auch die Limbachteiche befinden sich derzeit im Umbau, die untere Naturschutz- und Wasserschutzbehörde hätten keine Einwände vorgebracht. Diese Arbeiten würden aber „noch viel Geduld abverlangen“, so Pasenow.

Am Platz an der Rotbuche zwischen Ellrich und Walkenried baut die Stiftung Naturschutz Thüringen derzeit einen Pavillon. „Unser Rotbuchenfest ist durch den Bau nicht gefährdet“, sagte Pasenow. Die Stadt sei dort kein Grundstücksbesitzer und kein Bauherr. Bei einem Vor-Ort-Besuch habe man sich überzeugt, dass der Platz auch weiterhin so strukturiert ist, dass man dort das Traditionsfest feiern könne.

Über die Öffnungszeiten des Ellricher Jugendclubs ärgerte sich Schulelternsprecher Robert Hoffmann in der Bürgerfragestunde. „Wenn der Club am Freitagabend und am Samstag geschlossen hat, brauchen wir uns nicht über Jugendliche in Bushaltestellen zu wundern“, so der Familienvater. Auch bat er darum, die Hausnummerierung in der Riesenbergsiedlung zu überprüfen. Dort gebe es kein System mehr, im Notfall könne das dramatische Folgen haben, wenn Rettungsdienste die betroffenen Häuser nicht schnell genug finden. Beides will die Verwaltung prüfen.

Eckehardt Balke aus Sülzhayn und Dr. Ulrich Franke aus Ellrich wurden für fünf Jahre als Schiedspersonen gewählt.

Autor: sul

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