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So, 10:20 Uhr
22.07.2018
KLAUS BREHM IST KLEINGÄRTNER UND WIRD 80, ABER:

Aufhören? Erst wenn der Spaten aus der Hand fällt

Es war im März des Jahres 1972. Klaus Brehm wurde Kleingärtner. In der Anlage 1 der Sparte Salza übernahm er eine Parzelle. Am Mittwoch wird er 80. Aufhören? „Erst wenn mir der Spaten aus der Hand fällt“, scherzt er. Kurt Frank hat ihn besucht...

Salza. Klaus Brehm erinnert sich: „Ich half hin und wider einen Bekannten im Garten. Irgendwie fand ich mit der Zeit gefallen an der gärtnerischen Tätigkeit. Eines Tages fragte er mich, ob ich mir nicht selbst einen Garten zulegen wolle. Warum eigentlich nicht, dachte ich.“

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Herbert Schöffl, der Nachbar, hatte schon ein Stück Land erworben. Als Brehm ihn besuchte, werkelte der gerade an seinem Bungalow herum. Brehms Entschluss war endgültig. Im gleichen Gang, nur wenige Parzellen weiter, erwarb er ein Stück Land. 260 Quadratmeter. Das war vor 46 Jahren. Seine Frau Erika unterstützte ihn, motivierte ihn geradezu. Für sie, als Kind in der Landwirtschaft in Branderode aufgewachsen, war Gartenarbeit gang und gäbe.

Umgehend gingen die Beiden ans Werk. Mit Herz und Verstand. Die Erde wendete sich schnell unter dem Spaten. Es wurde ausgesät und angepflanzt. Die Fläche bekam Strukturen. Mit zusammengesuchtem Material errichteten sie ihr Gartenhäuschen. Schon ein Jahr später bezogen sie es. Heute noch, nach nunmehr über 46 Jahren, ist es ihre kleine grüne Oase geblieben. Unverdrossen wird gesät, gepflanzt, geerntet: Kartoffeln, Gurken, Möhren, Erbsen. Jahr für Jahr. Blumen, Kletterrosen und Insekten freundliche Stauden wie Schmetterlingsflieder fehlen auch nicht. Für das Ehepaar war es eine Freude, die Kinder im Grünen aufwachsen zu sehen.

Klaus und Erika Brehm in ihrem Garten, den sie seit über 46 Jahren hegen und pflegen (Foto: Kurt Frank) Klaus und Erika Brehm in ihrem Garten, den sie seit über 46 Jahren hegen und pflegen (Foto: Kurt Frank)

Klaus und Erika Brehm in ihrem Garten, den sie seit über 46 Jahren hegen und pflegen. Foto: Kurt Frank

Klaus Brehm, der Ex-Schachtbauer, strahlt Optimismus aus. Nach seinen 80 Lenzen habe er die 85 im Blick. Danach sehe er weiter. Wenn man ihn so reden hört und den gepflegten Garten betrachtet, kommen keine Zweifel auf. Erika will erst einmal die 80 schaffen. Beide halten sich dafür fit. Klaus singt im Nordhäuser Männerchor, geht mit Frau, Gruppe und Wanderstöcken regelmäßig auf Nordic-Walking-Tour, macht Reha-Sport beim Physiotherapeuten Brandtner.

Klaus und Erika Brehm mögen es gern gesellig. Sagt Werner Schumann und lobt deren Hilfsbereitschaft und Organisationstalent. Schumann, im Kreisvorstand tätig, hat ebenfalls im Gang 2 der Anlage 1 seine Datsche. Einmal im Jahr werde im Gang 2 das so genannte Wasser-Häuschenfest gefeiert. In fröhlicher Runde lasse man sich die Schmalzbrote, garniert mit Gurken, für die jedes Mal Erika sorgt, gut schmecken. Überhaupt seien Klaus und Erika immer mit zur Stelle, wenn eine gärtnerische Gemeinschaftsaktion anstehe.

Zunächst aber feiert Klaus Brehm sein 80. Wiegenfest. Im Spartenheim des Kleingartenvereins in der Clara-Zetkin-Straße. Gabriele Mondschein sei Wirtin mit Leib und Seele. Was sie Topf und Pfanne entnehme, erfreue die Zunge. Seine über 30 Gäste werden das bestätigen. Davon sei er überzeugt. Sollte man ihn frage, wie lange er noch gärtnern wolle, werde seine Antwort (siehe oben) lauten: „Erst wenn mir der Spaten aus der Hand fällt!“
Kurt Frank
Autor: red

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