Mo, 14:59 Uhr
21.05.2018
LED-LEUCHTEN – BESSER UND HELLER?
Hell ist nur ein weißer Fleck
Du schreibst über dieses Thema nichts, sonst könnte man dich als einen kleinen Nörgler bezeichnen, wurde ich ermahnt. In der Regel sollte man die Ratschläge der Frau auch beherzigen. Diesmal mache ich aber wieder eine Ausnahme. Ob die Frau Recht behält?
Diese LED-Straßenaterne beleuchtet nur einen kleinen Fleck unterhalb, dafür ziemlich hell. Das Umfeld wird nur spärlich beleuchtet. Vielleicht liegt es an den mickrigen Mini-Leuchten? (Foto: Kurt Frank)
Nordhausen. Die Leserzuschriften auf den Beitrag Das Warten auf die Nacht in dieser Zeitung motivierten mich. Nach und nach werden in Nordhausen die Straßen mit moderner LED-Technik ausgerüstet. Am vergangenen Mittwoch war die Bertolt-Brecht-Straße an der Reihe. Die Anwohner warteten gespannt auf die dunkle Nacht und das neue Licht.
Das neue Licht ist bereits in der unteren Hardenbergstraße bei den WBG-Wohnungen angekommen. Ellenlange schmale Betonmasten, an deren Ende sich ein Winzling als Lampe befindet. Die billigste aller Varianten. Die Anwohner der Brecht-Straße würden garantiert enttäuscht sein, ist ein Leser überzeugt. Wie schlecht die Ausleuchtung dieser Funzeln sei, könne man hier in der Hardenbergstraße beobachten.
Eine weitere Lesermeinung besagt: Die neuen LED-Lampen in der Hardenbergstraße leuchteten nicht mehr alle Winkel aus. Teilweise fiele das Licht so schlecht, das manche Hauseingänge viel dunkler seien und man nachts zu tun habe, das Schlüsselloch zu finden. Auch der Radius, der durch eine einzelne Laterne ausgestrahlt würde, sei viel kleiner geworden.
Die neue Beleuchtung sei definitiv schlechter geworden, schreibt ein anderer Leser. Hauptsache man spare Geld, Qualität zähle nicht. Lediglich eine Liane Enzinger empfindet das Licht der LED-Leuchten als nicht unangenehm. Vielleicht wohnt sie in der oberen Hardenbergstraße. Die Masten dort sind kürzer, dafür gibt es mehr Leuchtröhren im Lampenschirm.
Doch es dominieren die kritischen Betrachtungen. Berechtigt? Ohne zu nörgeln: Das gelbe Licht vordem in attraktiveren Lampen leuchtete besser aus! Vielleicht liegt es weniger am LED-Licht als an den mickrigen Beleuchtungskörpern. Bei näherer Betrachtung ergibt sich die Frage, ob die Stadt finanziell schon am Hungertuch nagt.
Die Leuchtkörper in der Friedrich-Ebert-Straße nebenan machen was her. Sie beleuchten auch das Umfeld ausreichend aus. Vielleicht werden auch sie gegen Kümmerlinge ausgetauscht. (Foto: Kurt Frank)
Jetzt geht es mir so wie einem Kollegen aus Salza: In seinem Wohnzimmer bliebe es nun sehr dunkel, bemerkte er. Vordem bedurfte es kein Stubenlicht. Das der Straßenlaterne vor dem Haus erhellte das Zimmer. Nun tappe er im Dunkeln. Das gelbe Licht ist weg. In Bad, Küche und einem weiteren Raum zur Straßenseite meiner Wohnung bleibt es seit der Umrüstung ebenfalls deutlich dunkler. Blicke ich nachts aus dem Fenster, beleuchtet weißes Licht nur einen kleinen Fleck. Dafür ziemlich hell.
Die Stadt aber ist zufrieden. Sie bekam einen rentierlichen Kredit genehmigt, um die Umrüstung der Straßenbeleuchtung vornehmen zu können. Ist es zum Schutz der Insekten gedacht, deren es immer weniger gibt, beruhend auf einer EU-Verordnung? Gelbes helles Licht in großen Lampen zieht sie an. Todesfalle. Nun sind die kümmerlichen Lampen eine weitaus geringere Gefahr für Nachtfalter, Insekten und Mücken.
Welch eine Freude, wenn im Winter die Schneeflocken um das gelbe helle Licht der großen Lampen tanzten, man die Stärke des Regens im Lichtschein ermessen konnte. Die Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße können es noch. Die Straßenlampen dort geben was her. Sie beleuchten auch das Umfeld ausreichend. Das ist Niveau. Sparen muss nicht immer das Bessere sein.
Kurt Frank
Autor: redDiese LED-Straßenaterne beleuchtet nur einen kleinen Fleck unterhalb, dafür ziemlich hell. Das Umfeld wird nur spärlich beleuchtet. Vielleicht liegt es an den mickrigen Mini-Leuchten? (Foto: Kurt Frank)
Nordhausen. Die Leserzuschriften auf den Beitrag Das Warten auf die Nacht in dieser Zeitung motivierten mich. Nach und nach werden in Nordhausen die Straßen mit moderner LED-Technik ausgerüstet. Am vergangenen Mittwoch war die Bertolt-Brecht-Straße an der Reihe. Die Anwohner warteten gespannt auf die dunkle Nacht und das neue Licht.
Das neue Licht ist bereits in der unteren Hardenbergstraße bei den WBG-Wohnungen angekommen. Ellenlange schmale Betonmasten, an deren Ende sich ein Winzling als Lampe befindet. Die billigste aller Varianten. Die Anwohner der Brecht-Straße würden garantiert enttäuscht sein, ist ein Leser überzeugt. Wie schlecht die Ausleuchtung dieser Funzeln sei, könne man hier in der Hardenbergstraße beobachten.
Eine weitere Lesermeinung besagt: Die neuen LED-Lampen in der Hardenbergstraße leuchteten nicht mehr alle Winkel aus. Teilweise fiele das Licht so schlecht, das manche Hauseingänge viel dunkler seien und man nachts zu tun habe, das Schlüsselloch zu finden. Auch der Radius, der durch eine einzelne Laterne ausgestrahlt würde, sei viel kleiner geworden.
Die neue Beleuchtung sei definitiv schlechter geworden, schreibt ein anderer Leser. Hauptsache man spare Geld, Qualität zähle nicht. Lediglich eine Liane Enzinger empfindet das Licht der LED-Leuchten als nicht unangenehm. Vielleicht wohnt sie in der oberen Hardenbergstraße. Die Masten dort sind kürzer, dafür gibt es mehr Leuchtröhren im Lampenschirm.
Doch es dominieren die kritischen Betrachtungen. Berechtigt? Ohne zu nörgeln: Das gelbe Licht vordem in attraktiveren Lampen leuchtete besser aus! Vielleicht liegt es weniger am LED-Licht als an den mickrigen Beleuchtungskörpern. Bei näherer Betrachtung ergibt sich die Frage, ob die Stadt finanziell schon am Hungertuch nagt.
Die Leuchtkörper in der Friedrich-Ebert-Straße nebenan machen was her. Sie beleuchten auch das Umfeld ausreichend aus. Vielleicht werden auch sie gegen Kümmerlinge ausgetauscht. (Foto: Kurt Frank)
Jetzt geht es mir so wie einem Kollegen aus Salza: In seinem Wohnzimmer bliebe es nun sehr dunkel, bemerkte er. Vordem bedurfte es kein Stubenlicht. Das der Straßenlaterne vor dem Haus erhellte das Zimmer. Nun tappe er im Dunkeln. Das gelbe Licht ist weg. In Bad, Küche und einem weiteren Raum zur Straßenseite meiner Wohnung bleibt es seit der Umrüstung ebenfalls deutlich dunkler. Blicke ich nachts aus dem Fenster, beleuchtet weißes Licht nur einen kleinen Fleck. Dafür ziemlich hell.
Die Stadt aber ist zufrieden. Sie bekam einen rentierlichen Kredit genehmigt, um die Umrüstung der Straßenbeleuchtung vornehmen zu können. Ist es zum Schutz der Insekten gedacht, deren es immer weniger gibt, beruhend auf einer EU-Verordnung? Gelbes helles Licht in großen Lampen zieht sie an. Todesfalle. Nun sind die kümmerlichen Lampen eine weitaus geringere Gefahr für Nachtfalter, Insekten und Mücken.
Welch eine Freude, wenn im Winter die Schneeflocken um das gelbe helle Licht der großen Lampen tanzten, man die Stärke des Regens im Lichtschein ermessen konnte. Die Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße können es noch. Die Straßenlampen dort geben was her. Sie beleuchten auch das Umfeld ausreichend. Das ist Niveau. Sparen muss nicht immer das Bessere sein.
Kurt Frank
Kommentare
Kartoffelschäler
21.05.2018, 16.20 Uhr
Energiesparender und ausreichend
Unglaublich, aber wahr:
Die Straßenbeleuchtung dient nicht dazu die Wohnungstür oder gar die gesamte Wohnung auszuleuchten. Dafür sind die Bewohner selber zuständig.
Natürlich gibt es verschiedene LED Leuchtmittel für Straßenlaternen, welche sich kostentechnisch sowie qualitativ voneinander abgrenzen. Welche die Stadt nun gekauft hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Da müssten Sie vielleicht mal nachfragen. Ich habe mir die Beleuchtung angesehen und bin der Meinung, dass diese ihre Aufgabe voll und ganz erfüllt. Die Verkehrssicherheit ist gegeben.
Übrigens:
Was soll dieser letzte Absatz? Man sieht jetzt den Schnee im weißen Licht tanzen. Man kann auch den Regen sehen. Das klingt etwas nach Panikmache.
Die Straßenbeleuchtung dient nicht dazu die Wohnungstür oder gar die gesamte Wohnung auszuleuchten. Dafür sind die Bewohner selber zuständig.
Natürlich gibt es verschiedene LED Leuchtmittel für Straßenlaternen, welche sich kostentechnisch sowie qualitativ voneinander abgrenzen. Welche die Stadt nun gekauft hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Da müssten Sie vielleicht mal nachfragen. Ich habe mir die Beleuchtung angesehen und bin der Meinung, dass diese ihre Aufgabe voll und ganz erfüllt. Die Verkehrssicherheit ist gegeben.
Übrigens:
Was soll dieser letzte Absatz? Man sieht jetzt den Schnee im weißen Licht tanzen. Man kann auch den Regen sehen. Das klingt etwas nach Panikmache.
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Kritiker86
21.05.2018, 21.32 Uhr
Sag...
ich doch. Ich war einer der Kommentatoren. Naja zumindest scheint das Licht jetzt nicht mehr ins Schlafzimmer so hell. Und Wozu gibt es Taschenlampen am Handy?? Die Stadt geht mit der Zeit. Nein Spaß beiseite...Licht ist zu dunkel wird man im Winter dann sehen. Wenn Kartoffelschäler mal unterwegs ist in den betroffenden Gebieten, wird er es auch sehen. Sparen ist das A und O. Alles neue wird schlechter... wird man auch in NDH sehen für die Zukunft. Schönes dunkles Nächtle wünsch ich. ...
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N. Baxter
22.05.2018, 06.40 Uhr
schon vergessen
Zitat Kritiker86: "Ich persönlich tue alles für die Umwelt was ich kann um sie zu erhalten."
So sieht es aber wohl nicht aus, denn dann würden Sie ganz auf einen Straßenbeleuchtung verzichten... schon mal etwas von Light Polution gehört?
So sieht es aber wohl nicht aus, denn dann würden Sie ganz auf einen Straßenbeleuchtung verzichten... schon mal etwas von Light Polution gehört?
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Pöbel_Ralle
22.05.2018, 09.58 Uhr
eine Frechheit
Seit dem die Stadt diese neuen Lampen installiert hat, produziert meine Fotovoltaikanlage nur noch tagsüber Strom. Früher war es in der Nacht zwar wenig Strom, aber für den Stand-by-Betrieb meines Kaffeevollautomaten hat es gereicht.
Durch den seltsamen Leuchtkegel werden auch irgendwie die dunkeln Stellen zwischen den Laternen auch ausgeleuchtet. Jetzt kann man gar nicht mehr im Dunkeln über die Straße.
Durch den seltsamen Leuchtkegel werden auch irgendwie die dunkeln Stellen zwischen den Laternen auch ausgeleuchtet. Jetzt kann man gar nicht mehr im Dunkeln über die Straße.
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sarkaso
22.05.2018, 11.53 Uhr
Unverschämt von der Stadt!
Durch die neue Lichtquellen kann der geneigte Nordhäuser weder seine Wohnung ausleuchten lassen (und dadurch eigenen Strom sparen) noch erkennen, ob es in der Nacht schneit oder regnet! Das ist unverantwortlich!
Danke, Buchmann!
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Im Ernst: hat der Verfasser des Schreibens vorher mal darüber nachgedacht, was für einen Kräuterquark er da gerade abliefert?
Danke, Buchmann!
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Im Ernst: hat der Verfasser des Schreibens vorher mal darüber nachgedacht, was für einen Kräuterquark er da gerade abliefert?
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Sandy83
22.05.2018, 12.53 Uhr
#nachtscheintdiesonnenicht
Hallo Ihr Lieben,
ich bin ein wenig entsetzt wegen der komischen Argumentation von Böbel_Ralle. Also eine Straßenlaterne, ob LED oder Natriumdampf ist egal, hat in der Regel niemals eine ausreichende Strahlungsleistung um ein Fotovoltaikmodul zur Erzeugung von Gleichstrom zu animieren. Nur mal zum Vergleich: Die Nennleistung eines Fotovoltaikmoduls wird bei einer Einstrahlung von 1000 Watt pro Quadratmeter gemessen. Das entspricht ungefähr der Strahlungsleistung an einem sonnigen Tag wenn man direkt in die Sonne guckt. Jetzt ist natürlich so eine Straßenlaterne auch ziemlich hell wenn man direkt rein guckt. Aber eben deutlich unheller als die Sonne. D.h. hier reden wir über eine Strahlungsleistung von vielleicht 5 Watt pro Quadratmeter die am Boden ankommt. Eher weniger. Das Licht strahlt aber nach unten und nicht nach oben auf ein Dach. Und wenn dann nur indirekt. Das reicht niemals um den Standby eines Kaffeeautomaten zu versorgen. Man muss nämlich auch noch die Leitungsverluste und vor allem die Einschaltschwelle vom notwendigen Wechselrichter berücksichtigen. Außerdem hat das Licht einer Straßenlaterne auch ein ganz anderes Spektrum als die Sonne. Das passt auch nicht mit der spektralen Empfindlichkeit eines Fotovoltaikmoduls zusammen.
Lieber Böbel-Ralle seien sie mir bitte nicht böse, aber das muss man als Fotovoltaikanlagenbesitzer eigentlich wissen.
Eure
Sandy
ich bin ein wenig entsetzt wegen der komischen Argumentation von Böbel_Ralle. Also eine Straßenlaterne, ob LED oder Natriumdampf ist egal, hat in der Regel niemals eine ausreichende Strahlungsleistung um ein Fotovoltaikmodul zur Erzeugung von Gleichstrom zu animieren. Nur mal zum Vergleich: Die Nennleistung eines Fotovoltaikmoduls wird bei einer Einstrahlung von 1000 Watt pro Quadratmeter gemessen. Das entspricht ungefähr der Strahlungsleistung an einem sonnigen Tag wenn man direkt in die Sonne guckt. Jetzt ist natürlich so eine Straßenlaterne auch ziemlich hell wenn man direkt rein guckt. Aber eben deutlich unheller als die Sonne. D.h. hier reden wir über eine Strahlungsleistung von vielleicht 5 Watt pro Quadratmeter die am Boden ankommt. Eher weniger. Das Licht strahlt aber nach unten und nicht nach oben auf ein Dach. Und wenn dann nur indirekt. Das reicht niemals um den Standby eines Kaffeeautomaten zu versorgen. Man muss nämlich auch noch die Leitungsverluste und vor allem die Einschaltschwelle vom notwendigen Wechselrichter berücksichtigen. Außerdem hat das Licht einer Straßenlaterne auch ein ganz anderes Spektrum als die Sonne. Das passt auch nicht mit der spektralen Empfindlichkeit eines Fotovoltaikmoduls zusammen.
Lieber Böbel-Ralle seien sie mir bitte nicht böse, aber das muss man als Fotovoltaikanlagenbesitzer eigentlich wissen.
Eure
Sandy
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Stachel
23.05.2018, 14.08 Uhr
Liebe Sandy...
...seien Sie mir bitte nicht Böse! Als gebildeter, im Leben stehender Mensch, sollte man allerdings die Stilmittel "Ironie, Sarkasmus und Zynismus" wenigstens erkennen.
Aber Danke für die technische Exkursion. Was haben wir wieder gelacht! :-)
Nichts für ungut...
Aber Danke für die technische Exkursion. Was haben wir wieder gelacht! :-)
Nichts für ungut...
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