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Do, 16:59 Uhr
26.04.2018
Thüringer HC

Kurz vor dem Ziel

Am kommenden Samstag um 17.30 Uhr bestreitet der Thüringer HC beim HC Rödertal sein drittletztes Spiel der Saison - und das ist ein ganz besonderes. Schaffen die Gastgeber kein kleines Handballwunder, ist der THC schon am Samstag Deutscher Meister...


„Wir nehmen am Samstag die Favoritenrolle an, auch diese beiden Punkte wollen wir holen; wir wollen in Rödertal gewinnen, wir können dort gewinnen und wir werden das Spiel gewinnen.“

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Herbert Müller strahlt dabei Optimismus aus, wenn er auch immer noch den mahnenden Zeigefinger nicht vergisst und von der Mannschaft volle Konzentration fordert. Der große Stratege ist zwar ein kühler Mathematiker, aber eben auch immer kommen bei ihm ein wenig auch der Aberglaube und immer die gleichen Rituale seiner Spieler- und Trainerlaufbahn zur Geltung.

Er will nicht vorher jubeln und schon gar nichts hält er davon, dass ja seine Mannschaft bei einem Sieg von Buxtehude gegen Bietigheim (Anwurf ist 16 Uhr in Buxtehude) schon vor dem Spiel Meister sein könnte. Am liebsten würde er es seinen Spielerinnen wohl verheimlichen. Aber das lässt sich in einer Halle voller Fans mit Smartphones wohl kaum verbergen.

Zum Samstagspiel gegen Buxtehude: „Ich bin überglücklich über die Art und Weise, wie unfassbar konstant und dominant wir dieses wichtige Spiel entschieden haben.“ Das war immerhin der Bundesligadritte, vor dem Spiel drei Punkte hinter Bietigheim; der wurde auf spielerisch hohem Level über 60 Minuten beherrscht und mit 35:21 ganz klar besiegt.

„Das wurde von der Mannschaft taktisch hervorragend gelöst, von der ersten Minute an. Jeder Ballgewinn gegen den Gegner wurde mit Tempohandball nach vorn und mit Toren beantwortet. So gelang von Anfang an ein Vorsprung, der immer weiter erhöht werden konnte. Die Mannschaft zeigte sich mental und körperlich fit, beseelt von dem Willen, durch mannschaftliche Geschlossenheit und unbeugbaren Siegeswillen das große Ziel der Saison so schnell wie möglich zu erringen.“

Das macht Herbert Müller zu Recht stolz. Dabei läuft eigentlich schon die gesamte Rückrunde auf besonders hohem Niveau und setzte sein Team mit Siegen in Metzingen und in Bietigheim auch ganz besondere Ausrufezeichen.

Meike Schmelzer sieht den Grund für die einzigartige Siegesserie dieser Saison, trotz unglaublich vieler Verletzungsausfälle, in der mannschaftlichen Geschlossenheit. „So ein Miteinander und Füreinander habe ich noch nicht erlebt. Wir machen auch außerhalb von Spiel und Training viel gemeinsam, verbringen freie Zeit im Park, machen Spieleabende oder bummeln durch die Kaffees der Stadt.“ Aber auch sie möchte jetzt noch nicht daran denken, was eventuell nach dem Spiel passiert. Falls der THC dann Deutscher Meister sein sollte, wäre es ihr dritter Meistertitel.

Zum Spiel und Gegner

Doch bis dahin ist es noch ein ganzes Spiel betont Herbert Müller. Auf das bereitet er die Mannschaft vor, nicht wie auf jedes Spiel, denn für ihn ist es ein ganz besonderes Spiel. „Das Spiel ist in der Wichtigkeit höher als ein Champions League Spiel“, sagt er und will im Training, so wie in den letzten Wochen, weiter Gas geben.

Er will den Sack zumachen, warnt aber vor Respektlosigkeit gegenüber dem Tabellenschlusslicht und erteilt jeder Art von Überheblichkeit eine Absage. „Nach dem Trainerwechsel ist Rödertal stärker geworden, hat auswärts in Blomberg lange mitgehalten. Die Sächsinnen werden ohne Druck befreit gegen den THC aufspielen.“ Außerdem ist dann die Saison noch nicht zu Ende, es gibt immer noch drei Spiele. „Und wir werden die sportlich angehen“, sagt Müller. „Was sollen die anderen von uns denken, denn es geht hinter uns noch im internationale Startplätze auf Platz drei bis fünf. Auch die Spiele gegen Bad Wildungen („mit denen haben wir noch eine Rechnung offen“), in Dortmund und gegen Leverkusen haben als Platzierungsspiele große Bedeutung und da wird sich der THC nicht hängen lassen.“

Zahlreiche Fans werden die Mannschaft im „Bienenstock“, so nennen die Rödertalbienen ihre Heimspielhalle, lautstark und erwartungsvoll unterstützen. Die Fanfahrt ist als zweitägige Ausflugsfahrt mit Dresden-Programm organisiert, aber alles ist darauf ausgerichtet, dort gemeinsam mit den THC-Spielerinnen ein großes Event zu feiern. Von den Fans zweifelt keiner mehr daran, dass dann die Meistertrikots übergestreift werden können, zum siebenten Mal in acht Jahren unter den Trainerbrüdern Herbert und Helfried Müller, was für eine Serie.
HaJo Steinbach
Autor: red

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