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Di, 07:11 Uhr
24.04.2018
Bandscheibenvorfall

Wenn der Rücken streikt

Rückenschmerzen sind den meisten Menschen kein Fremdwort – mehr als die Hälfte der Deutschen leidet oder litt schon einmal an ihnen. Häufig verschwinden die Schmerzen nach wenigen Tagen wieder von selbst. Ist dies nicht der Fall, ist auf jeden Fall ein Arztbesuch angeraten, denn Ursachen für Rückenschmerzen gibt es viele...


Wirbelgleiten, Instabilität der Wirbelsäule, Frakturen der Wirbelkörper, ein eingeklemmter Nerv – das sind nur einige der möglichen Auslöser. Häufig handelt es sich bei länger anhaltenden Rückenschmerzen jedoch um einen Bandscheibenvorfall.

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Um zu verstehen, was bei einem Bandscheibenvorfall passiert, muss man sich zunächst den Aufbau der Wirbelsäule verdeutlichen. Sie besteht aus dreiundzwanzig Bandscheiben. Jede einzelne von ihnen ist mit einem gelartigen Gallertkern gefüllt, welcher von einem stabilen Faserring umgeben ist. Die Bandscheiben dienen als Stoßdämpfer für unsere alltäglichen Bewegungen, zum Beispiel wenn wir Laufen oder Springen. Sie fangen Erschütterungen auf, geben sie vermindert an den Körper weiter und schützen uns so vor zu großen Belastungen.

Bei einem Bandscheibenvorfall durchbricht der gelartige Gallertkern im Inneren der Bandscheibe den ihn schützend umgebenden Faserring und tritt aus. Dabei kann die austretende Masse unter Umständen auf umliegende Nerven treffen und diese einquetschen - der Auslöser für die Schmerzen. Ein Bandscheibenvorfall muss also nicht unbedingt mit Rückenschmerzen einhergehen, er kann auch für lange Zeit unbemerkt bleiben, wenn die Gallertmasse keine Nerven erreicht.

Auslöser für einen Bandscheibenvorfall gibt es viele. Allen voran stehen Bewegungsmangel, langes Sitzen und eine schlechte Körperhaltung. Wer seine Rückenmuskulatur nicht ausreichend trainiert, oft in sich zusammengesunken sitzt und gebeugt geht, belastet die Wirbelsäule erheblich. Dadurch werden auch die Bandscheiben in Mitleidenschaft gezogen. Auch Übergewicht kann das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöhen. Übrigens steigt im Alter die Anfälligkeit für Bandscheibenvorfälle, denn mit zunehmendem Alter verringert sich der Wasserhaushalt des Körpers und die Faserringe der Bandscheiben werden poröser – so kann es schneller passieren, dass die Gallertmasse ausbricht.

Betrachtet man diese häufigen Ursachen, wird schnell deutlich, dass es einiges gibt, was man tun kann, um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen: Rückentraining, ausreichend Bewegung und eine gesunde und ausgewogene Ernährung können bereits viel erreichen. Wer zudem noch auf eine gesunde Körperhaltung achtet tut nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch seiner Wirbelsäule etwas Gutes.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem Vorfall

Trotz aller Vorsicht kann es natürlich immer noch zu einem Bandscheibenvorfall kommen. Wer über mehr als ein paar Tage an plötzlich aufgetretenen Rückenschmerzen leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt konsultieren und die Ursache abklären lassen. Handelt es sich tatsächlich um einen Bandscheibenvorfall, so wird in der Regel eine konservative Behandlung mit Schmerztherapie verordnet.

Im Rahmen dieser erhält der Patient schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente und sollte längeres Sitzen oder Liegen vermeiden. Auch wenn gerade das Liegen verlockend ist, weil es am wenigsten anstrengt und häufig die geringsten Schmerzen bereitet, so ist es doch bei der Heilung eines Bandscheibenvorfalls wenig bis gar nicht förderlich. Die Rückenmuskulatur wird dadurch geschwächt, wodurch der Heilungsprozess weiter verzögert werden kann. Idealerweise sollten Betroffene sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bewegen. Spaziergänge, ob kurz oder lang, werden häufig empfohlen.

Auch bestimmte Sportarten, vor allem im Bereich Wassersport, können von den Patienten nach Rücksprache mit ihrem Arzt durchaus ausgeübt werden. Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen umfasst die konservative Behandlung eines Bandscheibenvorfalls meist auch Physiotherapie. Im Rahmen seiner Möglichkeiten lernt der Patient hier Übungen, welche die Wirbelsäule entlasten und entspannen sowie die Rückenmuskulatur stärken.

In der Regel lässt sich ein Bandscheibenvorfall mit den hier genannten Maßnahmen erfolgreich behandeln. Erst wenn auch nach längerer Behandlungszeit keine Besserung eintritt, die Schmerzen sich verschlimmern oder der Patient Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen verspürt, kann eine Bandscheibenoperation nötig werden.

Bandscheiben Operation und Genesungsphase

Entgegen vieler Befürchtungen ist ein Bandscheibenvorfall dank moderner Medizintechnik, wie etwa von joimax, heute kein besonders schwerer Eingriff mehr. In den meisten Fällen kann die Operation sogar minimal-invasiv durchgeführt werden. In einem solchen Fall ist nur ein kleiner Schnitt nötig, über welchen das Operationsbesteck und eine an einem Schlauch befindliche Kamera eingeführt werden. Der Chirurg kann dann über einen Monitor sehen, was getan werden muss und die Operation durchführen. Dabei wird die ausgetretene Gallertmasse entfernt und die betroffenen Nerven somit entlastet.

In der Regel dauert ein solcher Eingriff etwa eine Stunde, dies kann aber je nach Schweregrad des Bandscheibenvorfalls variieren. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose. Nach dem Eingriff kann der Patient meist noch am selben Tag aufstehen und sich bewegen. Die Entlassung aus der Klinik erfolgt ein oder zwei Tage später. In den ersten Wochen nach der Bandscheiben Operation sollte nicht schwer gehoben werden. Auch bestimmte Bewegungen, wie etwa häufiges Bücken, sind zunächst untersagt. Genaue Anweisungen erhalten Patienten von den behandelnden Ärzten. In der Regel folgt im Anschluss an eine Bandscheiben Operation auch eine Physiotherapie, um die Rückenmuskulatur zu kräftigen und weiteren Bandscheibenvorfällen vorzubeugen.
Autor: red

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