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Di, 11:00 Uhr
17.04.2018
Aus dem Integrationsbeirat

Zwei Konzepte zur Integration im Kreis

In der vergangenen Sitzung des Integrationsbeirates war von Seiten der Politik deutlich gemacht worden das die Vorstellungen des Beirates zur Integration in Nordhausen politisch ohne Veränderungen in nicht umsetzbar seien. Mit der Kritik war das Landratsamt nicht allein, das "NIMM"-Netzwerk arbeitet inzwischen an einem eigenen Konzept. Der Integrationsbeirat diskutierte heute die Änderungsvorschläge der Verwaltung und beriet zum weiteren Vorgehen...

Integrationsbeirat diskutierte zu Änderungen am Integrationskonzept (Foto: A. Glashagel) Integrationsbeirat diskutierte zu Änderungen am Integrationskonzept (Foto: A. Glashagel)
Zur letzten Sitzung des Integrationsbeirates im März hatte Landrat Matthias Jendricke deutliche Worte gefunden. Die vorliegende Version stoße an rechtliche Grenzen, enthalte Punkte, für die der Kreistag gar nicht zuständig sei und sehe "Eingriffe in Strukturvorgaben" vor, die weder der Beirat noch der Kreistag beschließen dürften. Politisch sei das Papier in seiner vorliegenden Form nicht umsetzbar, erläuterte Jendricke und legte dem Beirat nahe seine Ideen noch einmal zu überarbeiten.

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Mit seiner Einschätzung war das Landratsamt nicht allein, auch die Mitglieder des "Netzwerkes zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund" (NIMM) waren von dem weitreichenden Plänen des Beirates nicht überzeugt. Im "NIMM" sind vor allem Vereine und Träger vertreten, die mit Flüchtlingshilfe und Integration im Landkreis befasst sind.

Im Konzept fehlten Punkte, die von den Netzwerkmitgliedern als wichtig erachtet würden, erklärten Franz Funkel und Andre Rummel als Vertreter des "NIMM" im Beirat. Daher habe man sich dazu entschlossen das alte Integrationskonzept aus dem Jahr 2012 nun selber zu aktualisieren und einzelne Punkte des alten Papiers zu überarbeiten, zu ergänzen oder zu kürzen und die Vorstellungen der Träger einzuarbeiten. Man hätte bereits Zuständigkeiten geklärt und Arbeitsgruppen gebildet. In keinster Weise sei die Arbeit des NIMM als "Konkurrenzpapier" zu bezeichnen, erklärten die Vertreter des Netzwerkes, man wolle "keinen zweiten Tisch aufmachen".

Er begrüße den Schritt des Netzwerkes, sagte der Vorsitzende des Beirates, Mohamed Fayez Ahmed Sayed, er sehe in der Arbeit des NIMM eine ergänzende Perspektive. "Was wir heute diskutieren muss kein Arbeitsplan für alle Akteure sein, sondern spiegelt unsere Meinung als Beirat wieder", sagte Sayed, Input von anderer Stelle sei willkommen, das Blickfeld könne so vergrößert werden, am Ende würde die Menschen vor Ort profitieren.

Der Einschätzung ihres Vorsitzenden folgten nicht alle Mitglieder des Beirates. Worin sich die Überlegungen der Träger und die des Beirates konkret unterscheiden wurde nicht thematisiert, die Arbeit des NIMM stehe noch am Anfang, erklärten dessen Vertreter.

Das Nordhäuser Landratsamt hatte seine Kritikpunkte und Änderungsvorschläge dem Beirat hingegen übermittelt und an diversen Punkten den Rotstift angesetzt. So wurde die Idee der Schaffung eines interkulturellen Zentrums von Seiten des Landratsamtes weitestgehend gestrichen. Mit den Änderungswünschen der Verwaltung werde das Papier, zumindest in diesem Punkt, zu einem "leeren Dokument", kritisierte Beiratsmitglied Radek Romanzuc.

Der erste Beigeordnete des Landkreises Stefan Nüßle und der Fachgebietsleiter für Asyl und Sozialhilfe, Mark Hesse, schlugen vor, weiter den Dialog mit der Verwaltung zu suchen und strittige Punkte im Detail zu diskutieren um die Beweggründe des Landratsamtes nachvollziehen zu können.

Weiterer Streitpunkt: öffentlich geförderter Islamunterricht unter den Fittichen des Staates, genauer denen der Verwaltung. Für den Landkreis ist eine solche Frage freilich eine Nummer zu groß und überschreitet dessen Zuständigkeiten bei weitem. Die Idee, die religiöse Bildung der hier lebenden Muslime, insbesondere der Kinder, ähnlich dem christlichen Religionsunterricht an Schulen zu organisieren und so ein größeres Maß an Einblick in die Inhalte des Unterrichts zu gewinnen würde mindestens die bildungspolitische Ausrichtung des Freistaates tangieren.

Die Verantwortung liege klar beim Land, unterstrichen denn auch die Vertreter des Landratsamtes. Diskutiert wurden am Nachmittag Möglichkeiten den grundsätzlichen Ansatz zu erhalten und die problematische Zuständigkeitsfrage zu umgehen oder den Punkt vielleicht doch fallen zu lassen.

Zur Diskussion standen in der Folge weitere strittige Formulierungen wie Fragen zur Unterbringung von Asylsuchenden und Schaffung von Wohnraum. Bindend sind die Überlegungen des Beirates nicht, am Ende entscheidet der Kreistag ob und wie man den Vorschlägen des Integrationskonzeptes folgen will oder nicht. Mit zwei möglichen Papieren, die erst noch in finaler Form vorgelegt werden müssen, dürfte diese Entscheidung aber wohl noch eine Weile auf sich warten lassen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Eckenblitz
17.04.2018, 12.38 Uhr
Erstaunlich
Wenn es um Menschen mit Migrationshintergrund,da bildet man Ausschüsse und weiß ich nicht alles. Da stellt man den öffentlich geförderter Islamunterricht unter die Fittiche des Staates. Alles gut und schön, aber wer kümmert sich um die deutschen Kinder? Die vielen Stundenausfälle wegen fehlender oder erkrankter Lehrer? Wer kümmer sich um die Altersarmut deutscher Rentner? Wer unternimmt etwas gegen die Kinderarmut? Da tut man eher so, als gäbe es so etwas nicht.
N. Baxter
17.04.2018, 13.32 Uhr
wie passend
den Beirat "NIMM" zu nennen. Fragt sich dann nur, wie viel mancher so nimmt...
G.Auer
17.04.2018, 13.41 Uhr
Da frag ich mich auch,
haben die alle Langeweile, dass die sich mit so Zeugs befassen. Es gibt wohl wichtigere Dinge als ein Integrationsbeirat. Hier will sich doch keiner integrieren, sondern die wollen ihr Ding in einem fremden Land durchziehen ohne sich an dessen Kultur, Tradition und Lebensform anzupassen. Wer Islamunterricht will, muss in die Türkei ziehen!
Blueman
17.04.2018, 16.20 Uhr
Nukular
Hier sammelt sich mal wieder die geballte Expertenmeinung. Ich habe den Eindruck, dass SIE sich nicht integrieren wollen.

Würde es keinen Integrationsbeirat geben, wäre das Gejammer groß.

@ Overhead: Es ist absolut schwachsinnig hier einzelne Gruppen gegen einander aufzuwiegen. Kaputte Straßen, Rentner, Kinder und Menschen mit Migrationshintergrund haben in diesem Kontext nichts miteinander zu tun.

@Baxter: Ich frage mich wieviel sie sich so nehmen?

@ G.Auer: Find ich gut das sie sich persönlich mit Flüchtlingen, Migranten und der Türkei befassen.

Erstmal gegen alles sein.

Meckern ist scheinbar des DEUTSCHEN oberste Tugend!
Trüffelschokolade
17.04.2018, 16.29 Uhr
Erstaunlich
Ich finde es erstaunlich wie sich hier darüber aufgeregt wird, dass versucht wird Integration voranzutreiben.

Wird Integration abgelehnt ist es falsch, werden Ansätze vorgeschlagen wie es gelingen kann, ist es auch wieder falsch.

Wenn es christlichen Religionsunterricht an Schulen gibt, muss es natürlich auch islamischen Religionsunterricht geben. Dann können die noch Lernenden den Kontext der eigenen religiösen Sozialisation viel besser verstehen und sind hierfür nicht immer nur auf das eigene Umfeld angewiesen.
Zumal ja immer wieder kritisiert wird, dass dieses ja eben nur zu schlimmem Fundamentalismus erziehe...

Zumal gelungene Integration eben auch für all die anderen Sachen wichtig ist, die hier angesprochen werden.
Auch 'deutsche' Kinder sind mitunter muslimisch, ein gelungenes Zusammenleben kommt allen Kindern (und Erwachsenen) zugute. Die Altersarmut deutscher Rentner muss mit den Steuern auch jener erwirtschaftet werden, die vor langer Zeit von gelungener Integration profitiert haben.

Wer hingegen nur Ablehnung und Diskriminierung erfährt wird auch wesentlich wahrscheinlicher weniger erfolgreich in Bildung und Beruf sein, weniger Steuern zahlen, selbst eher angewiesen sein, etc.

Wer sich wirklich um deutsche Kinder und um deutsche Rentner sorgt, sollte besonders stark mithelfen dafür zu sorgen, dass Integration aller Beteiligten gelingt.
Alles Andere sind nur hohle Phrasen, Heuchlerei und Ressentiments.
Mueller13
17.04.2018, 17.22 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
Herr Taft
17.04.2018, 18.10 Uhr
@Trüffelschokolade... Nicht aufregen
... Es sind die immer gleichen "Patrioten", die den immer gleichen Mist abgeben, sobald es in einem Artikel um Flüchtlinge, Integration oder ähnliches geht.

Ich bin absolut bei Ihnen, was die Notwendigkeit von Zuwanderung in Deutschland angeht. Wenn wir unsere Sozialsysteme so aufrecht erhalten wollen, brauchen wir einfach mehr Einzahler. Vielleicht wird das nicht die erste Generation der Zugewanderten sein, aber ganz sicher die nächsten.... sofern die Integration gelingt. Ich halte es für essentiell wichtig, dass es Menschen gibt, die sich genau darüber Gedanken machen.
altmeister
17.04.2018, 19.09 Uhr
Hab ich da was verpasst?
Sehr geehrte Befürworter der illegalen Zuwanderung, es ist allgemein bekannt, dass selbst die zu integrierenden und vor 2015 in Deutschland anwesenden Menschen noch immer nicht so integriert sind, dass dabei von einem Erfolg gesprochen werden könnte.

Wo nehmen Sie den Optimismus her, dass es mit der Masse der unkontrolliert und bzw. oder vielfach von unbekannter oder fehlerhaft angegebener Herkunft seit 2015 Angekommener besser funktionieren sollte, wenn über Jahrzehnte so etwas nicht möglich war, die Integrationsbemühungen praktisch gescheitert sind?

Wieso ignorieren Sie die vorhandenen "No-Go-Areas" mit all den bekannten Problemen, verkennen Sie die Probleme des Antisemitismus und der Frauenfeindlichkeit im Zusammenhang mit diesen Menschen?
Worauf begründen Sie Ihre Meinung, dass es jetzt funktionieren sollte?
henry12
17.04.2018, 19.13 Uhr
Integrationsquark
Schon mal was von Arbeitnehmerfreizügigkeit in der sog. EU
gehört ? Wenn es wirklich um den sog. Fachkräftemangel ginge, könnte der auf einen Schlag mit entsprechendem Personal aus der EU gelöst werden. Ohne Kopftuch-und Islamdiskussion, die niemand in Wirklichkeit braucht. Millionen Analphabeten auch nicht, nicht mal in der nächsten oder übernächsten Generation .
eduf
17.04.2018, 19.19 Uhr
Multikulti ist gescheitert
Auch nach zweimaligen Lesen des Beitrages sind mir außer der Ablehnung der Schaffung eines interkulturellen Zentrums, der Suche nach einem Dialog mit der Verwaltung, Islamunterricht an Schulen und der Unterbringung von Asylsuchenden keine wesentlichen Inhalte aufgefallen.

Was die Beteiligten im Einzelnen wollen geht aus dem Bericht nicht hervor. Mich würden die konkreten Ziele des Integrationsbeirates, deren Realisierung und die Kosten interessieren. Auch, wie wollen sich die Menschen mit Migrationshintergrund einbringen. Es sollte eine erfolgreiche Integration nicht nur aus Nehmen, sondern auch aus Geben bestehen. Soweit zu den frommen Wünschen meinerseits.

Meinen Wünschen gegenüber steht aber die Erfahrung aus Aufenthalten in muslimischen Ländern. Es waren keine Urlaube in abgeschirmten Hotelressorts, sondern ich war dort, wo es dreckig ist und stinkt. Nicht nur mir ist aufgefallen, dass einem dort kein Respekt entgegengebracht wird. Gespräche werden unterbrochen, es wird lautstark ohne Rücksicht auf andere telefoniert, man muss wichtige Sachen ewig warten und so weiter und so fort …
Da wird auch schon mal der Teppich ausgerollt und lautstark gebetet und dann geht nichts mehr.
Nach dem Koran sind wir ja eh nur Hunde oder schlimmeres.

Die Sozialisation eines Menschen ist mit 10, 14 Jahren abgeschlossen und er ist somit geprägt. Wie sollen sich Menschen in ein westlich, also christlich und aufgeklärtes Deutschland integrieren, deren Denken in patriarchischen Bahnen verläuft und denen die Scharia und Blutsbande wichtiger sind, als bestehende hiesige Gesetze und Normen? Wenn wie kürzlich in Süddeutschland geschehen, ein Singen für Flüchtlinge mit Flüchtlingen an deren Teilnahme scheitert und sich dann auch noch der Veranstalter die Schuld daran gibt, ist für mich Hopfen und Malz verloren.
Entgegen aller Integrationsbemühungen unsererseits, in meinen Augen ist Multikulti gescheitert und irgendwann kommt dann das böse Erwachen.

Schönen Abend noch
eduf
Blueman
17.04.2018, 20.48 Uhr
auch hier...
trifft das Urteil des ehemaligen Justizministers auf die letzten drei Kommentatoren zu!
Andreas Dittmar
17.04.2018, 22.13 Uhr
Disskusionen an der Realität vorbei...
Was das Grundgesetz zum Thema Religion sagt steht hier https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_4.html
Zitat : "Weiterer Streitpunkt: öffentlich geförderter Islamunterricht unter den Fittichen des Staates"
Das ist kein Streitpunkt, sondern vom Gesetzgeber unmissverständlich geregelt. Vielleicht sollte man dem Integrationsbeirat mal einen Satz aktueller Gesetzbücher zum Studium zukommen lassen.
Wenn man im Rahmen des Ethikunterricht auch die Religionen näher betrachtet dann gehört es zum Bildungsauftrag. Wie aktuelle Beispiele zeigen, ist der Staat schon mit der Gewährleistung der allgemeinen Schulpflicht überfordert.
Mueller13
18.04.2018, 00.16 Uhr
@ Spätzle: Es wird auch durch Wiederholung nicht wahrer
Zitat: "Vielleicht wird das nicht die erste Generation der Zugewanderten sein, aber ganz sicher die nächsten.... sofern die Integration gelingt. "
-> Das hatten wir doch schon 10x. Nur weil Sie es immer wieder wiederholen wird es doch nicht wahr.

Quelle: http://www.taz.de/!5176721/
"Vor allem die zweite und dritte Generation der Migranten ist laut Brenke auf die Hilfe des Staates angewiesen."

Quelle: https://www.welt.de/politik/article3088721/Warum-Tuerken-bei-der-Integration-nicht-mitspielen.html
"Viele türkischstämmige Migranten in Deutschland wollen sich nicht integrieren. Sie isolieren sich in ihren Wohnbezirken und verweigern sich der Eingliederung in die deutsche Gesellschaft. "

Quelle: "https://www.welt.de/politik/deutschland/article156269271/Islam-Gebote-stehen-ueber-dem-Gesetz-findet-fast-die-Haelfte.html
"Jeder dritte Türkischstämmige in Deutschland hat eine positive Vorstellung von den Zeiten Mohammeds. Die junge Generation hält kulturelle Anpassung für weniger wichtig als die Älteren."
Günther Hetzer
18.04.2018, 09.56 Uhr
Rückführungskoordinationsrat
Was ich auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene vermisse, sind Abschiebebeiräte...Ja...auch das gehört dazu. Wir müssen es ja nicht Abschiebebeirat nennen, Rückführungskoordinationsrat ist passender, schließlich geht das Thema Rückführung ja nicht nur die Ausreisepflichtigen mit abgelehnten Asylantrag an, sondern auch jene, welche in die bald befriedeten Heimatgebiete zurückkehren können. Rückführung geht uns alle an, schließlich vermissen die abertausenden "Flüchtlinge" ihre Familien und heimatlichen Bräuche und Riten, somit wäre es fahrlässig wenn nicht jeder Bürger seinen Teil zur Rückführung der "Schutzsuchenden" beiträgt und sich, sei es durch das Kreuz bei der Wahl oder dem melden zum Freiwilligendienst, aktiv beteiligt. Jeder kann durch eine kleine Tat, große Massen bewegen. Sei es der Kleinbusbesitzer, der Binnenschifffahrtskapitän oder die Hausfrau die die Schnittchen für die Verpflegungspakete schmiert. Nicht nur meckern, anpacken....den schließlich: schaffen wir das!
Blueman
18.04.2018, 12.00 Uhr
@Mueller13
Mensch Mueller13, das hatten wir doch auch schon 10x, nur weil sie die teilweise knapp 10 Jahre alten Artikel immer und immer wieder falsch wiederholen, treffen sie in diesem Kontext nicht auf einmal zu.

Einfach die Artikel ganz lesen und vor allem verstehen!
Psychoanalytiker
18.04.2018, 15.11 Uhr
Liebe Kommentatoren ...
... es ist für mich wieder einmal interessant, wie gegensätzlich Meinungen sein können und wie fundamentiert diese dann sind. Jeder glaubt, die Weisheit "mit Löffeln gefressen zu haben", ich auch.

Es ist doch eigentlich so einfach. Wir haben Gesetze, Verordnungen, Satzungen und Regeln, die zu beachten sind. Ganz oben steht das Grundgesetz, und da steht zum Beispiel, dass Asylsuchende hier Schutz bekommen können. Eingeschränkt wird dies jedoch dann, wenn der Asylsuchende aus einem sicheren EU-Land einreist, dann hat er keinen Anspruch. Das heißt jedoch nicht, dass er dann keinen Schutz bekommen darf.

Ein Einwanderungsgesetz haben wir nicht und daher sind andere Flüchtlinge, insbesondere Wirtschaftsflüchtlinge, weder geschützt, noch haben sie hier etwas zu suchen. Genau das haben unsere Gutmenschen nicht verstanden. Ich kann ja verstehen, dass aus humanitären Gründen geholfen werden soll, rechtlich ist dies aber weder vorgesehen, noch gestattet. Humanität ist aller Ehren wert, aber nicht in ein Gesetz gefasst. Also, es muss ein Einwanderungsgesetz her. Erst dann könnt Ihr wirklich mitreden, erst dann habt Ihr unter Umständen Recht.

Wenn hier von Integration gesprochen wird, auch das ist gesetzlich nicht vorgesehen. Asyl bedeutet, dass es nach Wegfall der Asylgründe wieder Richtung Heimatland zurück gehen müsste. Da wäre Integration sogar schädlich. Wer hier ist und sogar integriert werden möchte, auch dem fehlt derzeit das festgeschriebene Recht dazu. Auch das "Hierbleiben dürfen " ist nur Humanität, noch kein Recht.

Und bedenkt bitte ... zur Integration gehören immer zwei, der Integriert werden will und der, der Integration akzeptiert. Und akzeptieren tun es immer weniger Menschen in diesem Land, bestes Beispiel ist Herr Seehofer höchst persönlich. Das ist in Gänze sehr traurig, aber demokratisch legitimiert. Also lasst bitte Eure verbalen Angriffe auf die, die derzeit (noch) Recht haben.......
Trüffelschokolade
18.04.2018, 15.21 Uhr
Resistenz
Ich bin immer wieder etwas baff wie hier regelmäßig sozialwissenschaftliche Forschung verdrängt wird nur weil es nicht ins eigenen Ressentiment passt.

Fun Fact 1: Welche Einwanderungsgruppe war gesamtgesellschaftlich am meisten abgehängt und am schlechtestens integriert? Richtig, Kinder deren Familien aus Italien stammen.
Welche Gruppe hingegen hat mit die stärksten Bildungsaspirationen (=wollen Bildungsaufstieg)? Eltern türkischer Kinder, mehr als die "herkunftsdeutsche" Vergleichsgruppe bei gleichem sozialen Status.

Fun Fact 2:
Soziale Herkunft ist entscheidend, nicht die geographische Herkunft. Nicht "Ausländer" sind kriminell, sondern v.a. Menschen aus schlechteren sozialen Lagen. Ganz egal welcher Herkunft. Gleichzeitig werden aber Leute, die als vermeintlich "ausländisch" angesehen werden, immer noch immer und immer wieder diskriminiert, so dass selbst der Versuch mobil und aktiv zu sein konsequent torpediert wird. Sehr anschaulich machen das ja Bewerbungsstudien, wo der selbst Lebenslauf mit unterschiedlichen Namen und teilweise unterschiedlichem Bild verschickt werden. Hier wird immer wieder deutlich, dass Menschen, die nicht "herkunftsdeutsch" sind, es oftmals viel schwerer haben. Ein Grund warum einige Freunde von mir am Ende ihren Namen änderten - sie hatten keinen Bock mehr allein schon nur wegen ihres Namens diskriminiert zu werden.

Fun Fact 3:
Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie, etc. sind schon seit jeher ein starkes Problem in der deutschen Gesellschaft. In Erfurt läuft im Moment die Ausstellung "Lesbisch - Jüdisch - Schwul" in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, da kann man sich wunderbar damit auseinandersetzen wie deutsch all das eigentlich ist. Und wie es auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin ein großer Bestandteil der deutschen Gesellschaft war und bis heute ist. Heute halt teilweise unter etwas anderem Gewand, aber im Kern oftmals noch das Gleiche.
Wobei es dann teilweise zu den absurdesten Sachen kommt. Frauenverachter in der AfD oder Sexisten in der Union, die auf einmal so tun als würden sie sich auch nur ein Iota für Frauen interessieren, nur damit sie andere Teile der Bevölkerung diskriminieren können.

Jeder aufrechten Person schüttelt es da doch nur noch vor Entsetzen über diese Heuchlerei.
tannhäuser
18.04.2018, 16.06 Uhr
Ja, die Heuchelei!
Die haben ja heute auch wieder 2 Kippaträger im weltoffenen Szeneviertel Prenzlauer Berg kennenlernen dürfen!

Antisemitismus ist in Deutschland kein importiertes Problem, weil er schon immer NUR hier beheimatet war, niemals in der friedliebensden Religion mit dem pazifistischsten Propheten aller Zeiten.

Alles klar, wieder etwas gelernt. Und die französischen Juden sind auch übertrieben paranoid oder haben einfach die Armlänge Abstand nicht eingehalten, wenn sie plötzlich wegen dauernder verbaler und körperlicher Verletzungen nach Israel auswandern wollen.
Herr Taft
18.04.2018, 18.57 Uhr
Klasse @tannhäuser...
... Könnte es sein, dass Sie hier anderes gläubige instrumentalisieren? Sowohl die einen, als auch die anderen....
tannhäuser
18.04.2018, 19.52 Uhr
Solange Sie nichts von Missionieren schreiben...
Nein, Spätzlevernichter. Ich habe noch nie davon gehört, dass Agnostiker instrumentalisieren...

Ist das nicht eher so eine Sache zwischen den einzelnen Religionen...Oder bin ich wieder nukular?

Wofür sollte ich hier jemanden instrumentalisieren wollen? Ich gehöre weder einer bestimmten Partei noch Richtung an.

Nun gut, von Menschenverstand schreibe ich nichts, da ich ja hier den "Üblichen Verdächtigen" angehöre, würde seine Gesundheit (Die des Menschenverstandes) sowieso von einigen angezweifelt werden.

Denken Sie, dass sich Antisemetismus in folgenden Generationen genauso verflüchtigen wird wie das Fallen in die Sozialfalle?

Das interessiert mich jetzt wirklich, ohne Zynismus. Bezogen auf Ihre Generationenantwort an Mueller13 und Ihre Frage zu meinem Kommentar.

Denn die Angreifer in Berlin waren wohl keine Deutschen. Da stirbt der Antisemetismus scheinbar langsam aber sicher aus.
Andreas Dittmar
19.04.2018, 10.22 Uhr
Aufgaben aus meiner Sicht
Wenn selbst Jendricke deutliche Worte zur Arbeit des IB findet dann scheint das einen Grund zu haben. Aus meiner Sicht sollten die Aufgaben klar abgesteckt sein.

- Unterbringungsmöglichkeiten schaffen, welche das leidige Problem der Kasernierung in Massenunterkünften und die damit verbundenen Probleme aus der Welt schaffen
- Der Fall Ellrich hat eine inakzeptable Baustelle auf dem Bildungssektor aufgezeigt. Die Kinder der Asylbewerber zusätzlich in dieses ich sag es mal kaputte Schulsystem zu stecken wird die Situation noch verschärfen. Der Beirat kann diesen Zustand zwar nicht ändern, sollte aber bei seiner Arbeit in Betracht ziehen, das es so nicht funktioniert. Forderungen wie Zitat: "öffentlich geförderter Islamunterricht unter den Fittichen des Staates" sind da äußerst bedenklich.
- Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen als Grundlage, das die Leute ihren Lebensunterhalt in Deutschland ohne staatliche Hilfe bestreiten können
-Unterstützung bei der Rückführung im Falle einer Ablehnung, bzw. die Asylbewerber überhaupt erst mal auch auf dieses Thema aufmerksam zu machen und mit Ihnen darüber zu diskutieren.

Es wäre auch nicht schlecht wenn man die Arbeit des Beirates für alle transparent macht und die ausgearbeiteten Entwürfe zur Einsichtnahme bereitstellt. Konzepte welche eine weitere Einwanderung fördern, Islamischer Religionsunterricht, Bau von Moscheen, Einführen von islamischen Feiertagen und Integration der Religion in unseren Alltag sind hier aus meiner Sicht fehl am Platz weil sie das Problem nicht lösen. Die Entscheidungsträger in solchen Fragen sitzen auch nicht in Nordhausen sondern in Karlsruhe und in Berlin.
Röhrich2
19.04.2018, 23.49 Uhr
@ blueman
Überheblich, arrogant, und vor Allem, als ignorant empfinde ich Ihre Beiträge. Sie wissen wahrscheinlich mehr als alle Anderen. Vor dem Kommentieren bitte immer Gehirn einschalten.
MfG
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