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Mi, 19:33 Uhr
28.03.2018
Sinkende Akzeptanz der Bauern in Gesellschaft und Politik

„Uns steht das Wasser bis zum Hals!“

Der Kreisbauernverband Nordhausen hatte heute seine Mitglieder in das Hotel „Werther-Hof“, besser bekannt als „Hotel zur Hoffnung“ nach Werther eingeladen. Unter anderem stand das Thema eines möglichen Biosphärenreservates auf der Tagesordnung…

Blick in den Sitzungssaal (Foto: nnz) Blick in den Sitzungssaal (Foto: nnz)
Nach der obligatorischen Begrüßung der Mitglieder wurden auch einige besondere Gäste willkommen geheißen. Zum Beispiel der Vorstandsvorsitzende des Nordthüringer Unternehmerverbandes, Niels Neu. Der verkündete eine „längst überfällige“ Kooperation des NUV mit dem Kreisbauernverband, denn auch Landwirtschaft sei ein Teil der Wirtschaft und damit Teil der Wertschöpfung im Landkreis Nordhausen.

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Im Bericht des Vorstandes, der vom stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Uwe Kühne, stand unter anderem die Akzeptanz der Landwirtschaft innerhalb der Gesellschaft im Mittelpunkt. Sie müsse wieder den Stellenwert bekommen, den sie verdiene. Kühne erhofft sich hier ein Umlenken in der Bundespolitik. Nicht nur der Milchpreis sei auf ein sehr niedriges Niveau gesunken, auch der des Schweinefleisches. Die Folge: weniger Milchkühe, weniger Mastschweine. Summa summarum seien die Jahre 2016 und 2017 die schwierigsten seit der Wende für die ostdeutschen Landwirtschaftsbetrieben gewesen.

Kühne ging dann auf die Aktivitäten vor Ort, wie die Wahl eines neuen Vorstandes oder die Unterstützung der Aktion „Big Challenge“ im vergangenen Jahr. Als dann noch der Regen auf das Dach des Saales der Hoffnung prasselte, war vom Bericht des Vorstandes nicht mehr viel zu hören. Die Beschallungsanlage des Hotels war hoffnungslos überlastet. Zu erahnen war dann das Thema Biosphärenreservates Südharz Kyffhäuser. Ohne Anlage ging es schließlich besser.

Kühne erinnerte, dass ein solches Vorhaben bereits vor Jahren mit großer Mehrheit von den Landwirten der Region abgelehnt wurde. Warum also jetzt ein neuer Anlauf? Die Bauern befürchten weitere Auflagen oder Restriktionen, deshalb auch aktuelle ein klares „Nein“. Nach der einstimmigen Beschlussfassung zum Bericht des Vorstandes und zu den Verbandsfinanzen, plädierte der LINKE-Landtagsabgeordnete Tilo Kummer für die Ausweisung eines Biosphärenreservates in der Region. Und natürlich soll laut Kummer auch weniger Naturgips im Südharz abgebaut werden. Dafür mehr Reha-Gips und Naturfasern in die Produkte eingebaut werden. Und im Übrigen könne die Politik mehr Gelder für Wirtschaftsförderung der Bauern zur Verfügung stellen.

In der sich anschließenden Diskussion sagte NUV-Chef Niels Neu, dass die Region nicht grundsätzlich gegen die Ausweisung sein, sondern gegen das immer und immer wieder aufflammende Thema. Man solle konstatieren, dass es eine Ablehnung gebe, die auch unter einer anderen Landesregierung nicht anders sei. Und Neu stellte fest, dass immer wieder die gleiche Fehler gemacht werden, zum Beispiel die Nichtnennung der einzelnen Zonen. Es werde kein Klartext geredet, stattdessen gehe Vertrauen in die Politik verloren. Dem schlossen sich weitere Diskutanten an.

Nach dem Thema Reservat gab es seitens des Veterinäramtes Nordhausen Informationen zum Vormarsch der Afrikanischen Schweinepest.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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