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Do, 11:54 Uhr
22.03.2018
Qualitätsoffensive soll Tourismus nach vorn bringen

Startschuss bei Barbarossa

Knapp 100 sich für Tourismus verantwortliche und interessierte Menschen hatten sich am Vormittag im Burghof unterhalb des Kyffhäusers eingefunden. Hier sollte der Startschuss für eine Qualitätsoffensive im Tourismus vollzogen werden…

Blick in den Burghof (Foto: nnz) Blick in den Burghof (Foto: nnz) #
Nach dem ein Vertreter der Thüringer Aufbaubank zehn Minuten lang fast alle Teilnehmer namentlich oder institutionell vorgestellt wurde, berichtete der Mann über seine Odyssee einer „Radbesteigung“ des Kyffhäusers. Und genau das schien eine Facette dessen zu sein, was der Tourismus zwischen der Burgruine bei Neustadt, der Ziegenalm in Sophienhof und Bad Frankenhausen zu bieten oder nicht zu bieten hat.

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Der Begrüßung schloss sich eine Talkrunde an. Und so wurde denn Landrätin Antje Hochwind befragt, welche Kriterien sie einer privaten oder familiären Urlaubsplanung zugrunde legt. Ganz klar, die Priorität liege auf der Qualität, denn immerhin sollte ja eine Qualitätsoffensive gestartet werden.

Weitere Teilnehmer auf der Bühne waren Dr. André Haas, der die Pneumokur in Neustadt etablieren will und immer noch Partner in der Hotellerie sucht, der Inhaber des Thüringer Hofes in Bad Frankenhausen, Gordon Keiling und TAB-Chef Matthias Wirrlacher. Abschließend verwies Landrätin Hochwind auf die gestiegenen Übernachtungszahlen für die Kyffhäuser-Region. Was vergessen wurde ist die Tatsache, dass die Zahlen für den Südharz permanent nach unten gehen. Und das bei einem gemeinsamen Tourismusverband. Aber das kann sich bald ändern, denn die Zukunft des gemeinsamen Verbandes liegt in „S-Ky“. Das ist nicht etwa der Bezahlsender, sondern das Tourismuskonzept Südharz Kyffhäuser, mit dem Clemens Ritter von Kempski seit Monaten bei diversen Veranstaltungen wirbt.

Podiumsrunde zum Aufwärmen (Foto: nnz) Podiumsrunde zum Aufwärmen (Foto: nnz)
Zu seinem Team gehören eigentlich alle, die immer und überall zum Tourismus was zu sagen haben – von Ministerpräsidenten über Minister bis hin zu den unteren kommunalen Ebenen. Die alle sind dabei beim gemeinsamen Spirit, der die Landkreise Nordhausen, Mansfeld-Südharz und den Kyffhäuserkreis beseelen soll.

Das ist auch nötig, das mit der Beseelung, denn mit der Qualität des Tourismus ist das so eine Sache, sie ist eigentlich unterirdisch und muss angehoben werden. Mit Fördergeldern von EU, Bund und den Ländern, denn Wertschöpfung im Tourismus sei zu 56 Prozent Wertschöpfung aus Dienstleistung und Handel und somit eine Pflichtaufgabe im Bereich der Wirtschaftsförderung der Kommunen und der Länder.

Und so kam der Ritter auf die Qualität in Dienstleistung und Handel. Die müsse ihr aktuelles Niveau auf jeden Fall nach oben treiben, denn die gut verdienenden Gäste erwarten keine geschlossenen Gaststätten. Was also hat die S-Ky-Region zu bieten? Wie sieht es mit den Alleinstellungsmerkmalen aus? Und schon war von Kempski bei seinen Weltkulturerbestätten, die in 90 Minuten von Berga aus zu erreichen sind: Es sind ihrer neun und es ist Thomas Müntzer und der Große Deutsche Bauernkrieg.

Clemens Ritter von Kempski (Foto: nnz) Clemens Ritter von Kempski (Foto: nnz)
Aber die Kulturerbe-Traveller müssen ja irgendwann irgendwo übernachten. Allerdings fehle es hier an Qualität und ein Hotel, das ein Doppelzimmer mit Frühstück für knapp 50 Euro anpreist, kann nicht überleben. Für den Ritter läuft der touristische Aufschwung nur über die Steigerung der Qualität. Für den soll der Qualitätsmanager zuständig sein und damit gab es auch die Überleitung für den nächsten Referenten, den Qualitätsmanager für die Region Südharz und Kyffhäuser, Thomas Knorr.

Der erläuterte zunächst die Ziele der Qualitätsinitiative, die da – plakativ gesehen – eine Willkommenskultur für die Gäste sein könnte. Nur zufriedene Gäste kommen wieder und empfehlen die Region weiter. Erreicht werden soll das mit der S-Ky-Partnerschaft.

Also sollen touristische Unternehmen auf ihre Schwachstellen analysiert, ein Mystery-Check durchgeführt und daraufhin ein Maßnahmeplan erstellt werden, um diese Schwachstellen abzustellen. Eventuell müsse hier auch investiert werden, sagte Knorr, der bei der Thüringer Aufbaubank angestellt ist. Fazit: alles kann besser werden, vor allem die Qualität der touristischen Angebote.

Zu guter Letzt erläuterte Sandra Czerniak vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband in Thüringen, dass die Qualität der wichtigste Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg sei und die müsse aus Sicht des Gastes definiert werden.

Es war heute die Auftaktveranstaltung zu einer Qualitätsoffensive. Es gibt also viel zu tun und es gibt zwei Möglichkeiten: packen wir es an oder belassen wir es beim Status Quo? Die Zeit wird zeigen, in wieweit die Region Südharz-Kyffhäuser nicht nur punktuell in der Lage ist, sich touristisch lukrativer zu präsentieren. Der Scharfrichter wird dafür die Statistik sein. Zu gönnen wäre es der Region, dass es funktioniert.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Kilian Baltres
24.03.2018, 08.12 Uhr
Kein Interesse bei der Stadt NDH für Tourismus?
War die Stadt Nordhausen wieder nicht präsent durch OB oder Stellvertreter? Ein Trauerspiel. Zu viele verpasste Gelegenheiten und schlimmes Desinteresse. Man ist sprachlos. K. Baltres
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