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Di, 09:45 Uhr
23.01.2018
Nordhausen auf der Grünen Woche

286 Jahre Südharzer Tradition

Zur Internationalen Grünen Woche in Berlin präsentieren sich dieser Tage neben Branchengrößen auch kleine und Kleinstunternehmen aus der Region, darunter Enthusiasten, Traditionalisten, alte Hasen und Anfänger. Die nnz wird die Nordhäuser auf der Grünen Woche in loser Reihenfolge vorstellen. Heute geht es um eine Mühle die seit fast 300 Jahren in Familienbesitz ist...

Über 280 Jahre Südharzer Tradition auf der Grünen Woche in Berlin: v.l. - Markus Mund, Claudia Mund, Dagmar Goldhorn und Mathias Mund (Foto: Angelo Glashagel) Über 280 Jahre Südharzer Tradition auf der Grünen Woche in Berlin: v.l. - Markus Mund, Claudia Mund, Dagmar Goldhorn und Mathias Mund (Foto: Angelo Glashagel)

"Mund's Mühle", bei so einem Namen freut sich jeder Werbetexter. Aber die elegant einfache Alliteration ist keine Kopfgeburt modernen Marketings, sonden beste Südharzer Tradition. Seit 1732 befindet sich die Mühle in Kleinwechsungen im Besitz der Familie Mund, ein kurzes sozialistisches Intermezzo zwischen 1961 und 1984 blieb nur eine Episode dieser langen Geschichte.

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Gemahlen wird bis heute, allerdings versorgen die Munds heute nicht mehr die Nachbarschaft mit frischen Mehl, sondern mit Futtermitteln für die Haustiere. Vom Schwein bis zum Kanarienvogel hat man das passende Angebot, erklärt Markus Mund, außerdem vertreibt man Dünger, Grassamen und anderes Saatgut, Pflanzkartoffeln, Blumenerde und was sonst noch die Herzen von Bauer und Gärtner höher schlagen lässt.

Auf der Grünen Woche hätte auch das seinen Platz, neben allerlei internationalen Leckereien präsentieren sich auf der Messe schließlich auch Landwirtschaft und Tierzucht. Aber Mund's Mühle hat mehr zu bieten. "Wir haben unsere eigene Kreislaufwirtschaft aufgebaut", sagt Markus Mund, eine Seltenheit, heutzutage. Konkret heißt das: die 200 Schweine und 50 Rinder des Betriebes werden nur mit Futter versorgt, das auf den eigenen Feldern gewachsen ist, frei von Gentechnik und Antibiotika, garantieren die Gebrüder Mund. Futter wird nicht zugekauft, versichert Mathias Mund, die Tiere liegen noch auf Stroh, geschlachtet wird erst dann, wenn aus Ferkeln ordentliche Schweine geworden sind und mindestens 180, eher noch 200, Kilogramm wiegen. "Das gibt gut ausgereiftes Fleisch, aus dem man schöne, traditionell verarbeitete Dauerwurst machen kann", sagt Mathias Mund. Am Stand des kleinen Südharzer Betriebes auf der Berliner Messe geht es denn auch vor allem "um die Wurst".

Am Messestand von Mund's Mühle geht es vor allem "um die Wurst" (Foto: Angelo Glashagel) Am Messestand von Mund's Mühle geht es vor allem "um die Wurst" (Foto: Angelo Glashagel)

Und über das Geschäft mag man sich im Hause Mund nicht beklagen, 16 Mitarbeiter kümmern sich um Tiere, um Produktion und Vermarktung im Hofladen in Kleinwechsungen und die Bewirtschaftung von 200 Hektar Land. Nach der Wende fing man an zu expandieren, kaufte eine alte LPG Anlage in der man bis 2002 Milch produzierte, danach kamen die ersten Schweine, 2011 folgte der Landhandel.

Sehr viel weiter wollen die Munds nicht gehen, der Auftritt auf der Messe ist schon ein kleiner Kraftakt und dient auch dem Landhandel eher dazu die Netzwerke in der Region zu pflegen und "im Mund zu bleiben", als neue Märkte zu erschließen. "Wir wollen unsere Qualität halten und sie auch weiter garantieren können", erklärt Mathias Mund und das bedeute das man auch in Zukunft weder Futter noch Fleisch aus anderen Regionen zukaufen werde sondern nur mit dem arbeitet, was das eigene Land hergibt.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Fönix
23.01.2018, 11.11 Uhr
So funktioniert praktischer Umwelt- und Naturschutz !
Die Kunden können sich daran ganz einfach beteiligen, indem Sie die Nachfrage weiter erhöhen und so weitere Anbieter ermuntern, den gleichen Weg zu gehen. Die Preise liegen naturgemäß höher als bei den Diskountern und Supermarktanbietern, aber so extrem sind die Unterschiede nun auch nicht. Dafür ist die Qualität ein Vielfaches besser, das merken insbesondere auch die, die die Rohware in der eigenen Küche (bzw. auf dem eigenen Grill) selber verarbeiten. Ein Steak aus Argentinien sollte man grundsätzlich nicht kaufen (jeder schwerölsaufende Containerriese ist eine globale ökologische Katastrophe), ein's aus Irland sollte als Delikatesse auch eher die Ausnahme als die Regel sein. Eine Alternative wäre hier zum Beispiel die Ziegenalm in Sophienhof oder auch der Wildhandel Bauer, das Aufkommen an leckerem Wildschweinfleisch wird demnächst rasant steigen ;-).

Kleine, möglichst geschlossene Warenkreisläufe in der Region wo immer möglich (beileibe nicht nur bei Lebensmitteln), sollten wieder mehr in den Focus rücken. Natürlich braucht das politische Unterstützung, das setzt aber (auch bundesweit) andere Wahlergebnisse voraus. Wenn sich dieses Selbstverständnis bei immer mehr Menschen durchsetzen würde, könnten Millionen Tonnenkilometer auf der Autobahn wegfallen und es würden wieder mehr Arbeitsplätze in der Region entstehen. Vielleicht reduziert sich dann als weiterer Effekt auch der Gestank von der Darre und Seelano kann tatsächlich ein vergleichsweise naturnahes Erhohlungsparadies werden ...

PS.
Meistens kann ich meinen Unmut über das Treiben unserer Verwaltungen nicht verhehlen. In diesem Punkt muss ich mal ein Lob aussprechen, bei der Präsentation des Landkreises die regionalen Erzeuger so in den Mittelpunkt zu rücken verdient Respekt. Als wichtigen Nebeneffekt bekommen auch viele Bürger in unserer Heimat aus den regionalen Medien im Rahmen der Berichterstattung über die Grüne Woche interessante Informationen zu unseren heimischen Erzeugern und ihren Produkten. Wenn das keinen Appetit macht ...
Bodo Bagger
23.01.2018, 12.13 Uhr
Moralinsaure Salonkommunisten...
wie Fönix tragen dann gern die marginalen Preisunterschiede und ermöglichen es denen, die sich moralisch, ethisch saubere Ware nicht so leisten können, dass sich diese auch gesund ernähren können.

Um wieviel besser der Markenschwindel ÖKO genau ist, konnte man gestern wieder sehen, als veröffentlicht wurde, dass die Mehrheit der sogenannten Eier aus ökologisch unbedenklicher Haltung einfach nur umettikettierte Ware aus dem Hühner KZ war.

Also am besten den erhobenen, moralischen Zeigefinger mal gaaaanz tief in die eigene Nase schieben.
Fönix
23.01.2018, 13.04 Uhr
@ Herrn Thümmel: Immer wieder ein Rätsel, wie sich Menschen so bloß stellen können, wenn
jemand Meinungen kundtut, die sie nicht teilen. Sie dürfen selbstverständlich denken und äußern was Sie wollen. Aber bei Ihrem Kommentar fällt schon auf, dass sie persönlich werden und beleidigend dummes Zeugs schwafeln, weil Ihnen die sachlichen Argumente offenbar fehlen. Wer einen Familienbetrieb aus der Region, dessen Rinder man auf der Weide grasen sehen kann gleichsetzt mit Betrügern im Großhandel und mit dieser verqueren Sicht dann auch noch die Ökolüge bestätigt sieht, darf gerne weiter american Burger und Hot Dog aus der Tiefkühltruhe futtern.

Übrigens:
Wenn Sie mal Zeit haben und frühere Beiträge von mir lesen, könnte Ihnen auffallen, dass ich mit der Politik wenig am Hut habe und es dafür auch handfeste Gründe gibt. Eine kommunistische Weltanschauung hatte ich nie, ich verstehe mich eher als konservativer Humanist. Was daran scheinheilig sein soll, lasse ich mir gerne noch einmal von Ihnen erklären.
Bodo Bagger
23.01.2018, 13.55 Uhr
den an der Grünen Woche beteiligten Betrieben und Firmen
wünsche ich vorab natürlich alles Gute.

Für, oder besser über Sie Fönix bleibt noch eins zu sagen.

Die beiden von Ihnen genannten Betriebe aus der Region dienten allenfalls als Staffage um Ihre selbstgerechten grünlinken Phrasen vom bösen Containerschiff und dem noch bösereren LKW an den Mann zu bringen.
Das ganze noch gewürzt mit etwas Sozialarroganz auf die im Vergleich zum Einzel- und Discounthandel höheren Preise und dem erhobenen Zeigefinger, dass wir doch alle um Gottes Willen etwas dagegen tun müssen und fertig ist die heile Welt des Fönix.

Ganz zu schweigen von der allfälligen Belehrung, wie pidderphöse die Großbauern doch sind und gewürzt mit etwas Sozialneid, weil der immer geht und fertig ist der ökopopulistische, konservative Humanist, welcher leider in der Realität meist nix anderes ist, als ein Jackwolfskin tragendender Kleingeist, der es sich in seinem miefigen, kleinbürgerlichen Milieu gemütlich gemacht hat.

Von daher muss ich mich noch mal unbekannterweise bei Ihnen bedanken, dass Sie so gnädig sind und mir das Recht zugestehen, meine Meinung zu äußern.
Fönix
23.01.2018, 15.37 Uhr
Naja Herr Thümmel, der Versuch war's wert !
Sachliche Argumente fehlen in Ihren "Ausführungen" nach wie vor, selbst bei den gehetzten Mutmaßungen liegen sie meilenweit daneben. Wenigstens das Zählen sollten sie üben. Meine Kommentare zu diesem Artikel beziehen sich (auch in den Ausführungen) auf Mund's Mühle, zusammen mit der Ziegenalm und dem Wildhandel macht das schon drei Unternehmen aus der Region. Aber glauben Sie mir, ich habe vollstes Verständnis, offenbar können Sie nicht besser ...
Vogelfänger
23.01.2018, 15.39 Uhr
Was sich einer alleine so alles zusammen spinnen ...
Mein sehr verehrter Herr Thümmel, anstatt kleine regionale Betriebe, die ihre Schweinchen noch selbst füttern, unterschwellig der "Ökolüge" zu verdächtigen, sollten Sie Ihre viel vorhandene Zeit lieber mit dem Basteln von Alumützen verbringen. Das schützt vor der "Strahlenlüge".
Fönix
23.01.2018, 16.14 Uhr
Schade, dass so ein informativer Artikel ...
in den Kommentaren durch einen einzelnen Geiferer so in Misskredit gezogen wird. Für meinen Teil ziehe ich daraus die Lehre und gehe auf solche niveaulosen Kommentare wie ansonsten bisher auch einfach nicht mehr ein. bei Bestimmten Typen hat es schlicht und einfach keinen Zweck.
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