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Fr, 18:20 Uhr
19.01.2018
Rettungshundestaffel probte am Krankenhaus

Mit dem richtigen Riecher

Zwei Menschen werden seit den Morgenstunden am Südharzklinikum vermisst, wo sie geblieben sein könnten weiß niemand. Wo der Mensch in einem solchen Fall nicht weiterkommt, da kann der Hund helfen. Die Such- und Rettungshundestaffel probte heute am Südharzklinikum den Ernstfall und stellte ihre Expertenteams auf die Probe...

Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel) Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)

Bijou zieht kräftig an der Leine, Hundführerin Diana Söllner folgt im Stechschritt. Es geht zügig voran, erst aus der Empfangshalle hinaus, die Straße entlang, dann die Kreuzung zum Rosengarten gequert. Ist die "abgängige" Person hier entlang gekommen? Bijou reckt die Nase in die Höhe, gibt deutlich Laut und zeigt an das hier etwas nicht stimmt. Der Wind hat die Spur verweht.

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Also zurück zur Kreuzung und weiter geschnüffelt. Bald klebt die Nase wieder am Boden und es geht weiter. Plötzliche Windzüge von sich öffnenden Türen oder die eine oder andere Duftmarke der tierischen Kollegen lenken zwar ab, aber nur kurz. Nah am Ziel wird es noch einmal schwer, halten sich gesuchte Personen länger an einem Ort auf konzentrieren sich die Gerüche wie eine Glocke um das Ziel, für den Hund wird es schwerer, erklärt Ingo Nießen von der "Rettungshundestaffel Teamdogs".

Insgesamt 33 mal war die Staffel im vergangenen Jahr im Einsatz, häufig wird man zu Altersheimen, gelegentlich auch zu Krankenhäusern gerufen. Die Spezialität des Teams: Menschen finden. Doch das will gelernt sein, drei Jahre dauere die Ausbildung sowohl von Mensch und Tier, erklärte Frank Rudolf, danach müssten die Teams alle 18 Monate Tauglichkeitsprüfungen bestehen. Zwischendurch wird geübt und das nicht zu knapp. Für gewöhnlich trifft man sich zwei mal die Woche, sagt der Hundeführer, möglichst in wechselndem Umfeld und mit verschiedenen Menschen als "Abgängige", also vermisste Personen. Am Krankenhaus stellten sich heute Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Nordhausen Mitte und der Sundhäuser Feuerwehr sowie eine Mitarbeiterin des Klinikums als Testobjekte zur Verfügung.

Vier Menschen, fünf Hunde und jede Menge Freiwillige - suchen und finden will gelernt sein (Foto: Angelo Glashagel) Vier Menschen, fünf Hunde und jede Menge Freiwillige - suchen und finden will gelernt sein (Foto: Angelo Glashagel)

Insgesamt traten am Nachmittag fünf Hunde mit vier Menschen zum Training an. Die vielen verschiedenen Gerüche eines Krankenhauses seien eine gute Herausforderung für die Tiere, erzählen die Retter, mit dem Südharz-Klinikum ist das alles abgesprochen. Start und Zielpunkt ist jeweils der Eingangsbereich des Klinikums, weiter kommen die Tiere aus hygienischen Gründen nicht, erklärte Dr. Kromann, der Hygienechef des Hauses, der die Übung von Seiten des Krankenhauses mit organisierte. Im Ernstfall würden Suchhunde auch über die Lobby hinaus zum Einsatz kommen können, für das Training war die Schnupperrunde im Eingangsbereich ausreichend.

Die Konditionierung der Tiere beginnt im Idealfall schon im Welpenalter, so hat es auch Hundeführerin Diana mit ihrer Bijou gehalten. Drei Jahre ist die Hündin inzwischen alt und voller Arbeitseifer. Kaum eine Sekunde riecht Bijou am "Geruchsträger", am besten "Leibwäsche" oder andere Dinge die nah mit dem Menschen in Kontakt gekommen sind, wie Zahnbürsten oder ähnlich persönliche Gegenstände, dann geht es auch schon los. Was die Hunde genau riechen weiß dabei niemand so genau, lange Zeit habe man vermutet das die Tiere Kleinstpartikel wie Hautschuppen registrieren würden, jüngste Versuche hätten aber gezeigt das die Tiere auch bei reinen Speichel- oder Blutproben ihre Ziele finden, erklärt Söllner.

Am Ende gab es viel Lob von Chefin Diana Söllner (links), ihre "Bijou" hat alles richtig gemacht (Foto: Angelo Glashagel) Am Ende gab es viel Lob von Chefin Diana Söllner (links), ihre "Bijou" hat alles richtig gemacht (Foto: Angelo Glashagel)

Die kleine Truppe besteht aus Hundeliebhabern, hauptamtlich ist hier keiner tätig, man geht verschiedensten Berufen nach, vom Unternehmer bis zum Feuerwehrmann. Aber die Ehrenamtler sind immer auf Abruf, 365 Tage im Jahr, zum Hobby taugt die Rettungshundestaffel da nur bedingt, meinen die Retter.

Suchhündin Bijou hat ihre Sache am Ende richtig gut gemacht. Die kleine Französin, Bijou ist eine "Griffon bleu de Gascogne", gehöre zu den schnellsten Tieren im Trupp, sagt Ingo Nießen. Und so dauert es auch nur knappe 13 Minuten und 930 Meter Laufweg bis sie ihr Ziel gefunden hat. Der Lohn der Arbeit: ein "geretter" Mensch und jede Menge Lob von Chefin Diana und den Kollegen, Streicheleinheiten und natürlich auch ein paar Leckerlis für die gute Arbeit.
Angelo Glashagel
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Rettungshundestaffel im Einsatz am Südharz-Klinikum (Foto: Angelo Glashagel)
Autor: red

Kommentare
Wolfi65
19.01.2018, 19.24 Uhr
Man sollte das Kind doch beim Namen nennen
Es geht doch in erster Linie um Ausbrecher der Klinikum Psychiatrie. Diese werden dann mit Hunden gesucht und erschnüffelt. Es ist immer wieder eine Show, wie die heutigen Veranwortlichen, ihre Maßnahmen in Geschenkpapier einwickeln, um diese der Öffentlichkeit als Probeläufe für den eventuellen Ernstfall zu verkaufen. Ein Panzer war früher auch nur eine Friedenstaube und keine Kriegswaffe. Eine Mine ist auch nur eine Installation zur Feindabwehr und kein Mordinstrument.
Herr Schröder
19.01.2018, 19.54 Uhr
Wolfi65
Genau! Alles Faschisten!

@Wolfi65
Glauben Sie eigentlich den Müll den sie da schreiben?
Wolfi65
19.01.2018, 20.35 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Inhalt
emmerssen
19.01.2018, 21.44 Uhr
Ganz traurig ist...
das sich diese Rettungshundestaffeln selbst finazieren müssen.
So stehen, wie im vorigem Jahr in Goslar auf dem Weihnachtsmarkt, die Rettungshunde mit Ihren Herrchen/Frauchen einen ganzen Tag mit der Sammelbüchse um Spenden für Ihre wichtige Aufgabe zu sammeln. Wofür in unserem doch so reichen Land alles Geld verschwendet wird. Diese Leute opfern um Leben zu retten Ihre Freizeit und müssen dafür auch noch um Almosen bitten.....
Peter59
20.01.2018, 09.38 Uhr
Bin bereit......
monatlich 300 Euro zu spenden, die Tiere haben es verdient, und die Besitzer auch. Werde mich mit den Besitzern in Verbindung setzen..... Traurig, dass dafür kein Geld vorhanden ist....... Armseliger Staat....
easy091981
20.01.2018, 12.32 Uhr
Kontaktdaten...
...falls sie wirklich Spenden wollen finden Sie alle Informationen dazu unter folgendem Link.
http://www.drv-teamdogs.de/spenden
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