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Mo, 06:46 Uhr
30.10.2017
Neues aus dem Falkennest

Zurück in der Spur

Dem souveränen Heimsieg am Freitag gegen den EHC Timmendorfer Strand 06, den man vor 717 begeisterten Zuschauern mit 6:2 (2:0; 0:1; 4:1) besiegen konnte, folgte zwar eine Auswärtsniederlage gegen die EC Hannover Indians. Doch was man beim 5:3 (0:1; 2:1: 3:1) von den Harzer Falken zu sehen bekam, knüpfte nahtlos an die sehr gute Leistung von vor zwei Tagen an...


Dabei scheint es, dass Interimstrainer Bernd Wohlmann nach dem glanzlosen Saisonstart die richtigen Worte gefunden und der Mannschaft das Selbstvertrauen und den Teamgeist wieder gegeben hat. Denn wenn man wie gegen Timmendorf bereits nach 47 Sekunden mit Trevor Hendrikx eine wichtige Säule der Defensive aufgrund einer mehr als fragwürdigen Spieldauerdisziplinarstrafe verliert und man der Mannschaft kaum anmerkt, dass Hendrikx fehlt, dann ist genau dieser Teamgeist intakt.

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Zumal der kanadische Verteidiger aufgrund der Spielsperre auch in Hannover nicht mitspielen durfte. Wieder dabei war allerdings Hauptschiedsrichter Fynn-Marek Falten, der erneut eine schwache Leistung darbot und zeitweise gerade in den sehr körperbetonten und harten Phasen des Spieles nicht Herr des selbigen wurde. Aber auch das schien die Falken nicht sonderlich zu beeindrucken. Weder am Freitag noch im heutigen Spiel in einem mit 3.046 Zuschauern prall gefüllten Eisstadion am Pferdeturm. Eine Tugend, die man unbedingt beibehalten sollte. Denn nur sehr selten zahlt es sich aus, sich mit den Entscheidungen des Schiedsrichters unnötig und über Gebühr zu belasten.

So spielte man gegen Timmendorf sehr souverän mit einem überragenden Erik Pipp als Leader sein Spiel gegen erschreckend schwache Beach Boys herunter. Und auch die zwei Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 2:2 sollten nicht wie in der Vergangenheit zu einem Einbruch einer bis dahin ganz starken Leistung führen. Schnell kam man weder ins Spiel und Alex Engel belohnte sich für sein sehr gutes Spiel auf der blauen Linie mit einem schönen flachen Blueliner ins lange Eck, der die Verhältnisse wieder zurecht rückte. Doch auch wenn man in den vier Minuten rund um die beiden Gegentore kurzzeitig an die katastrophale Niederlage in der Vorsaison nach 4:0-Führung denken musste, hatte man angesichts des sicheren Aufbau- und Passspieles, des konsequenten Nachsetzens vor dem gegnerischen Tor und der soliden Defensivarbeit nie das Gefühl, dieses Spiel könne verloren gehen. Sinnbildlich für das gute Zusammenspiel das zweite Tor, bei dem Patrik Franz und Lukas Brückner den Puck derart durch die gegnerischen Reihen laufen ließen, dass Richard Zerbst freie Bahn hatte und den Puck volley versenken konnte. Oder in puncto Selbstvertrauen, wie der junge Tim Lucca Krüger von Erik Pipp großartig bedient seinen Alleingang derart souverän abschließt, als würde er schon ewig genau nichts anderes in der dritthöchsten Liga tun.

Natürlich waren die Vorzeichen am Hannoveraner Pferdeturm ganz andere. Denn hatte man es zwei Tage zuvor mit einem Team zu tun, das kaum einen geordneten Aufbau hinbekam und nur sehr selten wirklich gefährlich vor dem Harzer Kasten auftauchte, traf man nunmehr auf eine Mannschaft, die ganz klar das Potenzial hat, in dieser Liga ganz oben mitzumischen. Doch mit ordentlich Selbstvertrauen im Gepäck musste man zwar resümieren, dass die Hannoveraner über das gesamte Spiel durchaus die größeren Spielanteile hatten und das Spiel mit schnellen Spielzügen und vielen Torchancen dominierten.

Aber die Harzer kämpften von der ersten bis zur letzten Sekunde stark an und sollten sogar durch Tore von Erik Pipp in der 4. Minute und Artjom Kostyrev, der in der 24. Minute gar in Unterzahl traf, mit 0:2 in Führung gehen. Was folgte war eine logische Entwicklung. Denn von da an wurde es immer härter und die Angriffe der Hausherren immer wütender, was den Ausgleich durch Pohl und Schwab noch vor der zweiten Drittelpause zur Folge hatte. Zwischendurch musste man gar auf Thomas Schmid verzichten, der nach einem harten Einsteigen von Roman Pfennings in der Kabine behandelt werden musste. Pfennings durfte ihm folgen und mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig duschen gehen. Zum Glück konnte Schmid weitermachen, denn nachdem Morczinietz und Pohanka mit ihren Treffern im Schlussdrittel die vermeintliche Vorentscheidung besorgten, war es Thomas Schmid, der zwei Minuten vor Schluss mit seinem 4:3-Anschlusstreffer nochmal für Spannung sorgte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Fritz Hessel das Eis bereits zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlassen. Und das tat er auch nach diesem Treffer, was jedoch dieses Mal nicht klappen und den Indians ein Empty-Net-Goal durch Morczinietz zum 5:3-Endstand bescheren sollte.

Alles in allem eine starke Leistung des Harzer Teams, das offensiv immer wieder für gefährliche Situationen sorgte und hinten rund um die starken Torleute Dennis Korff am Freitag und Fritz Hessel am Sonntag einen sehr soliden Defensivverbund abgaben. Leistungen, die unbedingt Lust auf mehr machen. Zumal bereits in zwei Tagen mit dem ECC Preussen Berlin der nächste direkte Konkurrent seine Visitenkarte im Braunlager Wurmbergstadion abgeben wird. Und auch in der Hauptstadt hat man auf den enttäuschenden Saisonstart reagiert und mit Marvin Tepper und Joe Timm zwei Spieler reaktiviert, die zunächst nicht mehr im Kader stehen sollten. Dazu gesellt sich mit Tobias Maeter ein Verteidiger, der zwar auch schon über Oberliga-Erfahrung verfügt, aber die letzten Jahre in der 5. und 4. Liga spielte.

Alle drei werden bis zur Deutschlandcup-Pause die Chance bekommen, sich in das Team zu spielen. Und so ganz zufällig wird es sicherlich nicht sein, dass man vor dem Spiel gegen wiedererstarkte Harzer zu dieser Maßnahme greift. So ist man gewarnt. Nicht nur durch das Aufrüsten des Gegners, sondern auch durch die Vorbereitungsspiele, in denen die Preussen ein sehr unangenehmer Gegner waren, dem man aber jetzt mit vollständiger Mannschaft und etwas breiterer Brust entgegentreten kann. Denn immer noch gilt, alles andere als drei Punkte wären ein herber Rückschlag beim Gang aus dem Tabellenkeller.
Steffen Heister
Autor: red

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