Mo, 21:43 Uhr
23.10.2017
Neues aus dem Ellricher Stadtrat
Von Dorferneuerung und Müll am Schwanenteich
Die Tagesordnung war kurz. Trotzdem gab es jede Menge Informationen am Montagabend im Ellricher Stadtrat. Die nnz beobachtete die Sitzung…
Ingrid Reinhardt ist Seniorenbeauftragte in Ellrich. (Foto: Susanne Schedwill)
Nach langer Suche ist für die Einheitsgemeinde Ellrich nun auch eine Senioren- und Behindertenbeauftragte gefunden. Ingrid Reinhardt wird ab sofort diese Funktion ausfüllen. Bürgermeister Matthias Ehrhold (SPD) hat die 65-Jährige am Montagabend in diesen Posten berufen, nachdem alle 17 anwesenden Stadtratsmitglieder in geheimer Wahl für die Ellricherin gestimmt hatten. Frau Reinhardt war bis vor kurzem Baumamtsleiterin in der Stadtverwaltung, seit 1. Juli ist sie in Rente. Ihre jahrzehntelange Berufserfahrung wird ihr nun auch im neuen Einsatzgebiet nutzen. Als Senioren- und Behindertenbeauftragte ist ihre Meinung bei städtischen Bauvorhaben fortan gefragt.
Positive Nachrichten gibt es aus Sülzhayn: Der kleine Ellricher Ortsteil ist vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung (ALF) mit seinem Konzept als Förderschwerpunkt in die Dorfentwicklungsplanung gewählt worden. Am 28. Oktober erhält Ortsteilbürgermeisterin Bärbel Kirchner die Anerkennungsurkunde. Damit kann der kleine Ortsteil ab 2018 geförderte Maßnahmen durchführen.
Weniger gute Nachrichten hatte Ehrhold zur Haushaltslage der Stadt: Demnach sei der Kassenkredit momentan mit über einer halben Million Euro in Anspruch genommen. Ehrhold sprach von einer angespannten, aber noch überschaubaren Lage. Er geht nicht davon aus, dass das Kassenkreditvolumen in Höhe von 1,2 Millionen Euro überzogen wird. Angesichts der Lage halte er trotz Nachtragshaushalt an der Haushaltssperre fest. Der Haushalt für das kommende Jahr soll in diesem Jahr in der letzten Sitzung am 11. Dezember lediglich in erster Lesung behandelt werden. Hintergrund: In der Verwaltung will man auf den Haushalt des Landkreises warten, der wohl auch in diesem Jahr nicht mehr verabschiedet wird. Ohne zu wissen, welchen Prozentsatz Schul- und Kreisumlage wir zahlen müssen, brauchen wir keinen eigenen Haushalt aufzustellen, begründete Ehrhold die Entscheidung. Beide Umlagen zählen zu den größten Ausgabeposten im Ellricher Haushalt.
Einige Bewegung gab es bei Bauarbeiten in der Einheitsgemeinde: Die Sicherungsarbeiten am Haus Engelsburg 5 sind abgeschlossen. Im kommenden Jahr soll das Haus saniert und dann vermietet werden. Abgeschlossen seien auch Arbeiten an den Wegen Zum Holland in Gudersleben, Am Himmelsberg in Woffleben und in Appenrode.
Die Verkehrsfreigabe für die sanierte Landesstraße 2067 zwischen Woffleben und Gudersleben steht laut Ehrhold kurz bevor. Lediglich die Markierung müsse noch aufgebracht werden.
Der Bahnübergang in der Gipsstraße in Ellrich wird die Deutsche Bahn AG im kommenden Frühjahr sanieren. Unklar sei momentan, wie die ansässigen Betriebe während der Vollsperrung erreicht werden können.
Der Ellricher Sportplatz sei übergangsweise wieder für Training und Punktspielbetrieb freigegeben worden. Die Löcher, die sich aus bisher unbekannten Grund aufgetan hatten, wurden wieder verfüllt. Bodenproben wurden entnommen, diese sollen klären, wodurch die Löcher entstanden sind. Erst nach der Probenauswertung soll entschieden werden, wie mit dem Platz weiter verfahren wird. Das Problem ist also noch nicht behoben, so Ehrhold weiter.
In der Bürgerfragestunde äußerte Uta Steiner ihren Unmut über fehlende Hundekottüten und Mülleimer sowie zu viel Unrat und Verkehr am Schwanenteich. Selbst mit Quads werde um den Schwanenteich gefahren, so die Ellricherin. Warum kann man die Wege zum Schwanenteich nicht mit Pollern sperren, wollte sie wissen. Stadtrat Michael Schulze (BBE) stimmte Frau Steiner zu. Er forderte mehr Verkehrskontrollen, um dem gestiegenen Verkehr an und um den Erholungsort entgegenzuwirken. Der Zustand des Schwanenteiches sei generell schlecht, so Schulze. Das Gewässer verwandle sich in eine stinkende Kloake. Bei der Uferbefestigung und dem Damm besteht dringend Handlungsbedarf, nannte Schulze weitere Schwachstellen. Der Anglerverband müsse endlich die vor Jahren versprochene Sanierung des Gewässers umsetzen.
Klaus-Dieter Drick (FDP) erinnerte daran, dass der Stadtrat seit Jahren ein Konzept für den Schwanenteich erarbeiten wolle. Daran müssen wir festhalten, so Drick. Bisher fehlten jedoch die finanziellen Mittel. Auch Ehrhold will eine grundsätzliche Lösung des Problems. Das geht aber nur mit einem Konzept, stimmte der Stadtchef zu. Die Fachausschüsse sollen sich nun noch einmal mit dem Thema auseinander setzen, um kurzfristige Lösungen für das Verkehrs- und Müllproblem zu finden.
Beschlossen wurde auch noch etwas: Der Stadtrat stimmte der Neubesetzung des Sozial- und Finanzausschusses zu. Die linke Stadträtin Barbara Bischoff hatte bereits im August ihr Mandat schriftlich niedergelegt. Ihr Nachfolger Thomas Schulmann (Linke) nimmt nun auch ihren Platz im Ausschuss ein.
Einstimmig entschied der Rat zudem, dass die Besoldungsgruppe des hauptamtlichen Bürgermeisters auch in der kommenden Wahlperiode unverändert bei der A 15 plus 200 Euro monatlicher Dienstaufwandsentschädigung bleibt. Am 15. April 2018 werden in Thüringen neue Bürgermeister gewählt.
Autor: sulIngrid Reinhardt ist Seniorenbeauftragte in Ellrich. (Foto: Susanne Schedwill)
Nach langer Suche ist für die Einheitsgemeinde Ellrich nun auch eine Senioren- und Behindertenbeauftragte gefunden. Ingrid Reinhardt wird ab sofort diese Funktion ausfüllen. Bürgermeister Matthias Ehrhold (SPD) hat die 65-Jährige am Montagabend in diesen Posten berufen, nachdem alle 17 anwesenden Stadtratsmitglieder in geheimer Wahl für die Ellricherin gestimmt hatten. Frau Reinhardt war bis vor kurzem Baumamtsleiterin in der Stadtverwaltung, seit 1. Juli ist sie in Rente. Ihre jahrzehntelange Berufserfahrung wird ihr nun auch im neuen Einsatzgebiet nutzen. Als Senioren- und Behindertenbeauftragte ist ihre Meinung bei städtischen Bauvorhaben fortan gefragt.
Positive Nachrichten gibt es aus Sülzhayn: Der kleine Ellricher Ortsteil ist vom Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung (ALF) mit seinem Konzept als Förderschwerpunkt in die Dorfentwicklungsplanung gewählt worden. Am 28. Oktober erhält Ortsteilbürgermeisterin Bärbel Kirchner die Anerkennungsurkunde. Damit kann der kleine Ortsteil ab 2018 geförderte Maßnahmen durchführen.
Weniger gute Nachrichten hatte Ehrhold zur Haushaltslage der Stadt: Demnach sei der Kassenkredit momentan mit über einer halben Million Euro in Anspruch genommen. Ehrhold sprach von einer angespannten, aber noch überschaubaren Lage. Er geht nicht davon aus, dass das Kassenkreditvolumen in Höhe von 1,2 Millionen Euro überzogen wird. Angesichts der Lage halte er trotz Nachtragshaushalt an der Haushaltssperre fest. Der Haushalt für das kommende Jahr soll in diesem Jahr in der letzten Sitzung am 11. Dezember lediglich in erster Lesung behandelt werden. Hintergrund: In der Verwaltung will man auf den Haushalt des Landkreises warten, der wohl auch in diesem Jahr nicht mehr verabschiedet wird. Ohne zu wissen, welchen Prozentsatz Schul- und Kreisumlage wir zahlen müssen, brauchen wir keinen eigenen Haushalt aufzustellen, begründete Ehrhold die Entscheidung. Beide Umlagen zählen zu den größten Ausgabeposten im Ellricher Haushalt.
Einige Bewegung gab es bei Bauarbeiten in der Einheitsgemeinde: Die Sicherungsarbeiten am Haus Engelsburg 5 sind abgeschlossen. Im kommenden Jahr soll das Haus saniert und dann vermietet werden. Abgeschlossen seien auch Arbeiten an den Wegen Zum Holland in Gudersleben, Am Himmelsberg in Woffleben und in Appenrode.
Die Verkehrsfreigabe für die sanierte Landesstraße 2067 zwischen Woffleben und Gudersleben steht laut Ehrhold kurz bevor. Lediglich die Markierung müsse noch aufgebracht werden.
Der Bahnübergang in der Gipsstraße in Ellrich wird die Deutsche Bahn AG im kommenden Frühjahr sanieren. Unklar sei momentan, wie die ansässigen Betriebe während der Vollsperrung erreicht werden können.
Der Ellricher Sportplatz sei übergangsweise wieder für Training und Punktspielbetrieb freigegeben worden. Die Löcher, die sich aus bisher unbekannten Grund aufgetan hatten, wurden wieder verfüllt. Bodenproben wurden entnommen, diese sollen klären, wodurch die Löcher entstanden sind. Erst nach der Probenauswertung soll entschieden werden, wie mit dem Platz weiter verfahren wird. Das Problem ist also noch nicht behoben, so Ehrhold weiter.
In der Bürgerfragestunde äußerte Uta Steiner ihren Unmut über fehlende Hundekottüten und Mülleimer sowie zu viel Unrat und Verkehr am Schwanenteich. Selbst mit Quads werde um den Schwanenteich gefahren, so die Ellricherin. Warum kann man die Wege zum Schwanenteich nicht mit Pollern sperren, wollte sie wissen. Stadtrat Michael Schulze (BBE) stimmte Frau Steiner zu. Er forderte mehr Verkehrskontrollen, um dem gestiegenen Verkehr an und um den Erholungsort entgegenzuwirken. Der Zustand des Schwanenteiches sei generell schlecht, so Schulze. Das Gewässer verwandle sich in eine stinkende Kloake. Bei der Uferbefestigung und dem Damm besteht dringend Handlungsbedarf, nannte Schulze weitere Schwachstellen. Der Anglerverband müsse endlich die vor Jahren versprochene Sanierung des Gewässers umsetzen.
Klaus-Dieter Drick (FDP) erinnerte daran, dass der Stadtrat seit Jahren ein Konzept für den Schwanenteich erarbeiten wolle. Daran müssen wir festhalten, so Drick. Bisher fehlten jedoch die finanziellen Mittel. Auch Ehrhold will eine grundsätzliche Lösung des Problems. Das geht aber nur mit einem Konzept, stimmte der Stadtchef zu. Die Fachausschüsse sollen sich nun noch einmal mit dem Thema auseinander setzen, um kurzfristige Lösungen für das Verkehrs- und Müllproblem zu finden.
Beschlossen wurde auch noch etwas: Der Stadtrat stimmte der Neubesetzung des Sozial- und Finanzausschusses zu. Die linke Stadträtin Barbara Bischoff hatte bereits im August ihr Mandat schriftlich niedergelegt. Ihr Nachfolger Thomas Schulmann (Linke) nimmt nun auch ihren Platz im Ausschuss ein.
Einstimmig entschied der Rat zudem, dass die Besoldungsgruppe des hauptamtlichen Bürgermeisters auch in der kommenden Wahlperiode unverändert bei der A 15 plus 200 Euro monatlicher Dienstaufwandsentschädigung bleibt. Am 15. April 2018 werden in Thüringen neue Bürgermeister gewählt.
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