Mi, 12:00 Uhr
11.10.2017
nnz nachgehakt
Wie weiter am Weidenhof?
Es ist ein Streit, der seit Jahren schwelt und sich schon bis in den Stadtrat gezogen hat: am Bleicheröder Weidenhof senken hohe Bäume Ast und Laub über die Grundstücke mehrerer Anwohner, man sorgt sich um Hab, Gut und Unversehrtheit. Das Problem nur: die Bäume stehen auf dem Grundstück der Helios-Klinik. Die hat die Anwohner immer wieder vertröstet, nun hofft man auf den neuen Klinikleiter...
Horst Gröhne steht vor einer grünen Wand. Am Rande seines fein gepflegten Geländes am Bleicheröder Weidenhof ragt großes und kleines Gehölz, vor allem aber mehrere Birken in die Höhe. "Die Wurzeln stehen auf dem Grund der Klinik, die Kronen hängen über unseren Grundstücken", sagt Gröhne. Als er vor gut vierzig Jahren hier einzog, da waren die Bäume noch klein und übersichtlich, heute schwanken die obersten Äste in 30 Metern Höhe, schätzt Gröhne.
Das Laub ist dabei das kleinste Problem, ein Ärgernis, mehr nicht, sagt eine weitere Anwohnerin. Wirkliche Probleme gibt es immer dann, wenn der Wind auffrischt. Große Äste sind schon auf ihrem Hausdach gelandet, haben Schindeln zertrümmert, bei einem Nachbarn hat es das Auto erwischt. Das alles haben die Anwohner akribisch doumentiert, seit Jahren schon. Irgendwann könnten Menschen zu Schaden kommen, die eigenen Enkel, oder die Nachbarskinder, fürchtet die Anwohnerin.
An die Klinik auf deren Grund und Boden die Bäume stehen haben sie sich gewandt. Immer wieder. Zehn Jahre lang. Der direkten Konfrontation, den Nachbarschaftsstreit am Gartenzaun, dem habe man immer aus dem Weg gehen wollen.
Man sei vertröstet und hingehalten worden. Es gab gemeinsame Termine, Begehungen mit der Klinikleitung, immer wieder lange Gespräche. Zwischenzeitlich schaltete sich auch die Stadtverwaltung ein, die Klinikleitung stellte Veränderungen in Aussicht, man müsse nur die Vogelbrut abwarten. Das war im Frühjahr. "Inzwischen ist das Jahr hingegangen und es ist wieder nichts passiert", sagt Gröhne.
Einen Rückschnitt halte er für nötig, mindestens. Die Nachbarin würde es am liebsten sehen wenn die Bäume ganz verschwänden. Die Klinikleiterin, mit der man zuletzt über das Baumproblem am Weidenhof gesprochen hatte, arbeitet anderswo. Der neue Chef am Bleicheröder Klinikum ist Florian Lendholt.
Und der scheint das Problem zu kennen. Auf Anfrage der nnz teilte die Klinik mit das die neue Klinikleitung von Frau Naumann über die Situation insgesamt und die Dringlichkeit informiert worden sei.
"Auf Grund dieser Information wurde eine externe Firma mit einer Begehung und Begutachtung beauftragt. Im Ergebnis dieser Analyse wurde bei vereinzelten Bäumen bzw. Baumgruppen Handlungsbedarf festgestellt.", erklärte Andrea Polzer, Verantwortliche für die Unternehmenskommunikation an der Bleicheröder Helios-Klinik.
Um den Sorgen der Anwohner Rechnung zu tragen, werde man dieses Vorgehen auch künftig beibehalten. Die entsprechenden Aufträge für Baumschnitt- und Baumfällarbeiten seien bereits ausgelöst worden und würden zeitnah ausgeführt. Bis die Arbeiten an der grünen Wand beginnen, sind auch das erst einmal nur Ankündigungen, wenn auch sehr konkrete. Die nnz wird das Thema weiter verfolgen.
Angelo Glashagel
Autor: redHorst Gröhne steht vor einer grünen Wand. Am Rande seines fein gepflegten Geländes am Bleicheröder Weidenhof ragt großes und kleines Gehölz, vor allem aber mehrere Birken in die Höhe. "Die Wurzeln stehen auf dem Grund der Klinik, die Kronen hängen über unseren Grundstücken", sagt Gröhne. Als er vor gut vierzig Jahren hier einzog, da waren die Bäume noch klein und übersichtlich, heute schwanken die obersten Äste in 30 Metern Höhe, schätzt Gröhne.
Das Laub ist dabei das kleinste Problem, ein Ärgernis, mehr nicht, sagt eine weitere Anwohnerin. Wirkliche Probleme gibt es immer dann, wenn der Wind auffrischt. Große Äste sind schon auf ihrem Hausdach gelandet, haben Schindeln zertrümmert, bei einem Nachbarn hat es das Auto erwischt. Das alles haben die Anwohner akribisch doumentiert, seit Jahren schon. Irgendwann könnten Menschen zu Schaden kommen, die eigenen Enkel, oder die Nachbarskinder, fürchtet die Anwohnerin.
An die Klinik auf deren Grund und Boden die Bäume stehen haben sie sich gewandt. Immer wieder. Zehn Jahre lang. Der direkten Konfrontation, den Nachbarschaftsstreit am Gartenzaun, dem habe man immer aus dem Weg gehen wollen.
Man sei vertröstet und hingehalten worden. Es gab gemeinsame Termine, Begehungen mit der Klinikleitung, immer wieder lange Gespräche. Zwischenzeitlich schaltete sich auch die Stadtverwaltung ein, die Klinikleitung stellte Veränderungen in Aussicht, man müsse nur die Vogelbrut abwarten. Das war im Frühjahr. "Inzwischen ist das Jahr hingegangen und es ist wieder nichts passiert", sagt Gröhne.
Einen Rückschnitt halte er für nötig, mindestens. Die Nachbarin würde es am liebsten sehen wenn die Bäume ganz verschwänden. Die Klinikleiterin, mit der man zuletzt über das Baumproblem am Weidenhof gesprochen hatte, arbeitet anderswo. Der neue Chef am Bleicheröder Klinikum ist Florian Lendholt.
Und der scheint das Problem zu kennen. Auf Anfrage der nnz teilte die Klinik mit das die neue Klinikleitung von Frau Naumann über die Situation insgesamt und die Dringlichkeit informiert worden sei.
"Auf Grund dieser Information wurde eine externe Firma mit einer Begehung und Begutachtung beauftragt. Im Ergebnis dieser Analyse wurde bei vereinzelten Bäumen bzw. Baumgruppen Handlungsbedarf festgestellt.", erklärte Andrea Polzer, Verantwortliche für die Unternehmenskommunikation an der Bleicheröder Helios-Klinik.
Um den Sorgen der Anwohner Rechnung zu tragen, werde man dieses Vorgehen auch künftig beibehalten. Die entsprechenden Aufträge für Baumschnitt- und Baumfällarbeiten seien bereits ausgelöst worden und würden zeitnah ausgeführt. Bis die Arbeiten an der grünen Wand beginnen, sind auch das erst einmal nur Ankündigungen, wenn auch sehr konkrete. Die nnz wird das Thema weiter verfolgen.
Angelo Glashagel
Kommentare
Andreas Dittmar
11.10.2017, 15.27 Uhr
Ein wenig mehr Druck aufbauen
Wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat, sollte man eine angemessene Frist setzen und mit Klage drohen. Wurden durch herabfallende Äste Dach bzw. Auto beschädigt, kann man das auch beim Eigentümer, auf dessem Grund die Bäume stehen geltend machen. Der hat eine Sicherungspflicht welcher er regelmäßig nachkommen muß. Hat man keine RSV, kann das natürlich ein zermürbender Rechtsstreit werden.
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Marco Müller-John
11.10.2017, 20.52 Uhr
Gegendarstellung mangelhafte Baumpflege
Die Bäume im Park der Helios Klinik werden jährlich zwei mal begutachtet. Die erforderlichen Massnahmen wurden immer zeitnah durchgeführt. Der hier Beschwerde führende Nachbar war Zeuge meherer Rückschnitte von Birken entlang seiner Grundstücksgrenze. Desweiteren wurde der Birkenbestand mehrfach ausgedünnt. Unter anderem wurde auch von seinem Grundstück aus gearbeitet. Ich verweise ausdrücklich auf die biologische Wichtigkeit von Birken für die heimische Fauna. Sollte nach den Starkstürmen vom 04./05.10. lediglich der im Foto herangezoomte trockene Schwachast einer Birke der einzige aufgetretene Windbruch gewesen sein, hat der Eigentümer seiner Verkehrssicherungspflicht genüge getan. Der Baumbestand der Helios Klinik ist ein Refugium für Vogelbrut. So manch angrenzendes Grundstück ist da eher ornitologisch kahl und leer.
Marco Müller-John
Gärtnermeister
0171 6975256
Marco Müller-John
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aikido
12.10.2017, 01.00 Uhr
Ein Baum hat auch eine Seele und möchte nicht verletzt werden!
Ich habe die Sachlage nicht selbst am Ort des Geschehens gesehen und finde das sie auch anhand der Bildern hier in der nnz schwer zu beurteilen ist, aber ich finde, auch wenn ich z.b. irgendwo in Deutschland in einem Park spazieren gehe, kann mir ein Ast auf den Kopf fallen.
Es ist doch nicht so, das von Bäumen permanent eine Gefahr ausgeht, weil mehrmals täglich große Äste abfallen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn es z.b. zu Schäden am eigenen Auto kommt und das kann man dann auch melden/ den Schaden in Rechnung stellen, aber ich finde, wir sollten froh sein, dass es bei den vielen starken Eingriffen in die Natur noch so schöne große Bäume gibt. Es dauert ewig lange bis ein Baum so groß ist.
Die Bäume machen ganz viel für unser Ökosysthem. Der Sauerstoff den sie herstellen, dient uns zum überleben.
Natur kennt keine Grenzen. Natur wächst frei und hält sich nicht an Regeln.
Ich vermute die Anwohner die in den Bäumen so einen starken Konflikt sehen, sind vielleicht Menschen, die viel Zeit haben und diese in Ihren Garten investieren und dieser deswegen wie aus dem Ei gepellt ausschaut, ohne eine welkes Blatt weit und breit auf der Wiese.
Aber ein Garten muss nicht wie aus dem Bilderbuch aussehen, Gras darf auch mal lang sein und Unkraut darf auch mal das Beet schmücken. Finde ich zumindest.
Ein Baum hat auch eine Seele und möchte nicht verletzt werden.
Es ist doch nicht so, das von Bäumen permanent eine Gefahr ausgeht, weil mehrmals täglich große Äste abfallen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn es z.b. zu Schäden am eigenen Auto kommt und das kann man dann auch melden/ den Schaden in Rechnung stellen, aber ich finde, wir sollten froh sein, dass es bei den vielen starken Eingriffen in die Natur noch so schöne große Bäume gibt. Es dauert ewig lange bis ein Baum so groß ist.
Die Bäume machen ganz viel für unser Ökosysthem. Der Sauerstoff den sie herstellen, dient uns zum überleben.
Natur kennt keine Grenzen. Natur wächst frei und hält sich nicht an Regeln.
Ich vermute die Anwohner die in den Bäumen so einen starken Konflikt sehen, sind vielleicht Menschen, die viel Zeit haben und diese in Ihren Garten investieren und dieser deswegen wie aus dem Ei gepellt ausschaut, ohne eine welkes Blatt weit und breit auf der Wiese.
Aber ein Garten muss nicht wie aus dem Bilderbuch aussehen, Gras darf auch mal lang sein und Unkraut darf auch mal das Beet schmücken. Finde ich zumindest.
Ein Baum hat auch eine Seele und möchte nicht verletzt werden.
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Andreas Dittmar
12.10.2017, 10.46 Uhr
Einen Weg finden
Die Bäume komplett umzulegen, ist natürlich keine Lösung. Auch die Vögel brauchen einen gewissen Lebensraum, gerade in der Stadt. Wenn schon eine Gartenbaufirma hier im Einsatz ist, kann man davon ausgehen, das die ihre Arbeiten fachgerecht ausführt. Vielleicht kann man sich bei der Entsorgung des Laubs einigen. Die anliegenden Grundstückseigentümer kehren es auf einen Haufen und die Stadt oder die Klinik sorgt für die Abfuhr und die Entsorgung. Bei dieser grünen Wand fallen bestimmt Mengen an, die man weder kompostieren, noch über die Biotonne entsorgen kann.
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