In einem torreichen und dramatischen Pokalspiel zog die U19 des FSV Wacker 90 Nordhausen nach einem 5:4-Auswärtserfolg beim FC Einheit Rudolstadt in das Viertelfinale des Thüringen-Pokals ein...

Im saisonübergreifend bereits 9.Pokalauswärtsspiel hintereinander (letztmalig spielte Wacker Nordhausen im März 2015 zuhause) wartete mit dem Gastgeber eine Spitzenmannschaft der Verbandsliga Staffel 1 auf die Wackeraner und das wurde auch über die gesamte Spielzeit deutlich.

Rudolstadt begann konzentriert und hatte in den ersten 15 Minuten optische Vorteile. Insbesondere über die linke Seite wurden gefährliche Angriffe vorgetragen, die aber von der Wacker -Defensive um die Innenverteidiger Lars Gurniak und Vincent Backhaus vereitelt wurden. Selbst konnten die Nordhäuser mehrfach über Ludwig Meyer und Gino Dörnte über die linke Angriffsseite durchbrechen, den Flanken fehlte aber zunächst noch die Präzision.

Nach einem Grundlinienbruch von Nils Mema in der 21.Minute erreichte seine Rückgabe an der Strafraumgrenze Ludwig Meyer, dessen haltbar erscheinender Schuss vom Rudolstädter Keeper jedoch nicht pariert werden konnte. Der Gast bekam nun das Spiel zunehmend unter Kontrolle und Fabian Stix nutzte eine Unstimmigkeit der Rudolstädter Innenverteidigung in der 34.Minute, überlief mit einem Antritt die gegnerische Abwehr, legte quer zum völlig freistehenden Leonard Meitzner, der mühelos zum 2:0 erhöhte. Als derselbe Spieler in der 44. Minute nach einer schönen Einzelleistung zum 3:0 erhöhte, schien das Spiel gelaufen. Doch postwendend erzielte Rudolstadt gegen eine unabgestimmte Nordhäuser Abwehr den 1:3 Anschlusstreffer.

Wie erwartet kam der Gastgeber neu motiviert aus der Kabine und erzielte nach schöner Kombination in der 52. Minute das 2:3. Trainer Jens Penzler reagierte und wechselte Torjäger Moritz Penzler ein, der wieder für mehr Kontrolle und Stabilität in der Mannschaft sorgte. In der 64. Minute bediente er links im Strafraum Gino Dörnte, dessen Eingabe verwertete erneut der nun dreifache Torschütze Leonard Meitzner zum 4:2. Doch erneut währte diese Führung nicht lange.

Nur 5 Minuten später sah die Nordhäuser Defensive bei einem hoch in den Strafraum geschlagenen Freistoß nicht gut aus und Carl Werner Kaldeborn verkürzte per Kopf ins leere Tor zum 3:4. Das Spiel stand auf Messers Schneide, doch Moritz Penzler konnte in der 77. Minute nach einem vom Torwart nach vorn abgeklatschten Freistoß von Vincent Backhaus zur 5:3-Führung abstauben. Spannend wurde es nochmal, als Backhaus, mit Gelb bereits vorbelastet, zu ungestüm an der Mittellinie den gegnerischen Stürmer foulte und mit Gelb-Rot vom Platz musste. Die Hausherren witterten nochmal ihre Chance und konnten in der Nachspielzeit auf 4:5 verkürzen, aber kurze Zeit darauf pfiff der Schiedsrichter ab und der Einzug ins Viertelfinale war perfekt.

Für dieses wünschen sich die Nordhäuser endlich mal wieder Losglück (Können 9 Auswärtsspiele hintereinander wirklich nur Lospech sein?) und keine weitere Auswärtsfahrt nach Gera, Schleiz oder Buttlar.
Jens Penzler