So, 21:02 Uhr
13.08.2017
BUND-Einsatz 56
Mahd gegen den Gipsabbau
13 Enthusiasten mähten am Sonnabend auf einem BUND-eigenen Sperrgrundstück gegen die Abbaubestrebungen der Gipsfirma Casea – und für die Erhaltung der Biodiversität im amtlich erklärten Hotspot der Artenvielfalt Südharzer Zechsteinrand. Unter den Teilnehmern war auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Thüringer Landtag, Dirk Adams...
Mit seiner Teilnahme am BUND-Einsatz bekräftigte Dirk Adams die Haltung der Grünen, eine Ausweitung des Gipsabbaus in das FFH-Gebiet zu verhindern. Wenn am Winkelberg in der Rüdigsdorfer Schweiz nicht abgebaut wird, darf es im Raum Himmelsberg keine Winkelbergersatzsteinbrüche geben. Das ist mit der FFH-Richtlinie unvereinbar, aber auch mit vielen anderen Verlautbarungen und Beschlüssen der Politik zur Erhaltung und Förderung des Artenreichtums.
Zumal wir es hier nicht mit irgendeinem Gebiet zu tun haben, sondern mit einem vom Bundesamt für Naturschutz erklärten Hotspot der Biodiversität im Bundes- und europäischen Maßstab.
Dirk Adams interessierte sich auch für die langjährigen Artenschutzaktivitäten von Mitgliedern und Freunden des BUND-Kreisverbandes auf rund 20 Flächen im Gebiet. Nur durch sie kann der Verlust zahlreicher Wuchsorte bemerkenswerter Arten verhindert werden. Auch wurde über mögliche Förderungen dieser ehrenamtlichen Aktivitäten gesprochen.
Seit 2011 mähen Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhausen einmal jährlich den Halbtrockenrasen im (Flora-Fauna-Habitat-) FFH-Gebiet Nr. 4, Kammerforst-Himmelsberg-Mühlberg. Dass dieses Grundstück heute Eigentum des Umweltverbandes ist, kann in seiner Bedeutung nicht hoch genug bewertet werden. Es macht eine Vernichtung dieses wertvollen Landschaftssauschnittes durch den Bergbau nahezu unmöglich.
Unterstützt wurden die Mitstreiter und Freunde des BUND zum wiederholten Male von einigen aktiven Geocachern aus der Region, die großes Interesse an dem Pflegeeinsatz zeigten und mehr über dessen Hintergründe wissen wollten. Es entstand ein reger Gedankenaustausch, in dessen Verlauf wir BUNDler auch viel über die ebenso naturverbundene und zum Teil recht abenteuerlich-spannende Beschäftigung der Geocacher erfuhren.
Und wir konnten ihnen über Erfolge unserer alljährlichen Mahd berichten: So beweisen Fotovergleiche und Untersuchungen am Arteninventar, dass nur eine kontinuierliche und geeignete Landschaftspflege allmählich wieder zu einer Vergrößerung der Artenvielfalt führt. Erst jetzt, nach sechs Jahren regelmäßiger, einschüriger Mahd, gehen Neuverbuschung, Verfilzung und insgesamt der Biomasseaufwuchs so weit zurück, dass sich besonders sensible, bedrohte Magerkeitszeiger beginnen, auszubreiten. So konnten wir das zurückgehende und laut Roter Liste Thüringen stark gefährdete Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) am Sonnabend erstmals in Bereichen des Halbtrockenrasens finden, in denen es 2011 noch undenkbar war. Neben dieser bemerkenswerten Art siedelt auf der Fläche auch ein Bestand der Orchidee Fliegen-Ragwurz mit alljährlich hunderten Pflanzen. Zahlreiche andere bedrohte Arten aus unterschiedlichsten Pflanzen- und Tiergruppen kommen hinzu.
Ein besonders reichhalter, bunter Imbiss sorgte auch für ein lukullisches Vergnügen dieses aktiven Sonnabends. Allen, die dazu beitrugen, sei ebenso herzlich gedankt, wie allen Helfern, ohne die wir die Fläche an nur einem einzigen Tag nicht hätten mähen und beräumen können.
Apropos beräumen: Ein Landwirt aus der Region holte das garantiert biologische Mähgut zur weiteren Verwendung in seinem Betrieb ab. Auch ihm gebührt unser Dank. Wir würden uns freuen, wenn er uns auch im kommenden Jahr unterstützt.
Und wenn ich gerade beim Danken bin: Sofern es einen Wettergott gibt, so scheint er es gut mit uns zu meinen. Wie schon so oft, schloss der Himmel genau zur Zeit eines BUND-Einsatzes für einige Stunden seine Schleusen. Wenn das kein gutes Omen ist?
Bodo Schwarzberg
Autor: redMit seiner Teilnahme am BUND-Einsatz bekräftigte Dirk Adams die Haltung der Grünen, eine Ausweitung des Gipsabbaus in das FFH-Gebiet zu verhindern. Wenn am Winkelberg in der Rüdigsdorfer Schweiz nicht abgebaut wird, darf es im Raum Himmelsberg keine Winkelbergersatzsteinbrüche geben. Das ist mit der FFH-Richtlinie unvereinbar, aber auch mit vielen anderen Verlautbarungen und Beschlüssen der Politik zur Erhaltung und Förderung des Artenreichtums.
Zumal wir es hier nicht mit irgendeinem Gebiet zu tun haben, sondern mit einem vom Bundesamt für Naturschutz erklärten Hotspot der Biodiversität im Bundes- und europäischen Maßstab.
Dirk Adams interessierte sich auch für die langjährigen Artenschutzaktivitäten von Mitgliedern und Freunden des BUND-Kreisverbandes auf rund 20 Flächen im Gebiet. Nur durch sie kann der Verlust zahlreicher Wuchsorte bemerkenswerter Arten verhindert werden. Auch wurde über mögliche Förderungen dieser ehrenamtlichen Aktivitäten gesprochen.
Seit 2011 mähen Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhausen einmal jährlich den Halbtrockenrasen im (Flora-Fauna-Habitat-) FFH-Gebiet Nr. 4, Kammerforst-Himmelsberg-Mühlberg. Dass dieses Grundstück heute Eigentum des Umweltverbandes ist, kann in seiner Bedeutung nicht hoch genug bewertet werden. Es macht eine Vernichtung dieses wertvollen Landschaftssauschnittes durch den Bergbau nahezu unmöglich.
Unterstützt wurden die Mitstreiter und Freunde des BUND zum wiederholten Male von einigen aktiven Geocachern aus der Region, die großes Interesse an dem Pflegeeinsatz zeigten und mehr über dessen Hintergründe wissen wollten. Es entstand ein reger Gedankenaustausch, in dessen Verlauf wir BUNDler auch viel über die ebenso naturverbundene und zum Teil recht abenteuerlich-spannende Beschäftigung der Geocacher erfuhren.
Und wir konnten ihnen über Erfolge unserer alljährlichen Mahd berichten: So beweisen Fotovergleiche und Untersuchungen am Arteninventar, dass nur eine kontinuierliche und geeignete Landschaftspflege allmählich wieder zu einer Vergrößerung der Artenvielfalt führt. Erst jetzt, nach sechs Jahren regelmäßiger, einschüriger Mahd, gehen Neuverbuschung, Verfilzung und insgesamt der Biomasseaufwuchs so weit zurück, dass sich besonders sensible, bedrohte Magerkeitszeiger beginnen, auszubreiten. So konnten wir das zurückgehende und laut Roter Liste Thüringen stark gefährdete Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) am Sonnabend erstmals in Bereichen des Halbtrockenrasens finden, in denen es 2011 noch undenkbar war. Neben dieser bemerkenswerten Art siedelt auf der Fläche auch ein Bestand der Orchidee Fliegen-Ragwurz mit alljährlich hunderten Pflanzen. Zahlreiche andere bedrohte Arten aus unterschiedlichsten Pflanzen- und Tiergruppen kommen hinzu.
Ein besonders reichhalter, bunter Imbiss sorgte auch für ein lukullisches Vergnügen dieses aktiven Sonnabends. Allen, die dazu beitrugen, sei ebenso herzlich gedankt, wie allen Helfern, ohne die wir die Fläche an nur einem einzigen Tag nicht hätten mähen und beräumen können.
Apropos beräumen: Ein Landwirt aus der Region holte das garantiert biologische Mähgut zur weiteren Verwendung in seinem Betrieb ab. Auch ihm gebührt unser Dank. Wir würden uns freuen, wenn er uns auch im kommenden Jahr unterstützt.
Und wenn ich gerade beim Danken bin: Sofern es einen Wettergott gibt, so scheint er es gut mit uns zu meinen. Wie schon so oft, schloss der Himmel genau zur Zeit eines BUND-Einsatzes für einige Stunden seine Schleusen. Wenn das kein gutes Omen ist?
Bodo Schwarzberg
Kommentare
Frankledig
13.08.2017, 23.47 Uhr
Der " Gott" Schwarzberg....
Woher nimmt der Herr Schwarzberg eigentlich seine Erkentnisse wer, wann und wo etwas wachsen darf??? Wenn es nach ihm geht, gäbe es den Darwinismus nicht! Also wären wir immer noch Einzeller und jemand käme und würde immer wieder die Entwicklungen der Evolution rückgängig machen....
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Schnapshäuser
14.08.2017, 09.14 Uhr
An Frankledig
Vielleicht hat Herr Schwarzberg in Biologie aufgepasst und in Staatsbürgerkunde verstanden was Kapitalismus ist, ich weis
es nicht aber Heimatverbundenheit hat noch keinen geschadet.
es nicht aber Heimatverbundenheit hat noch keinen geschadet.
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Wolfi65
14.08.2017, 12.51 Uhr
Richtig Herr Schwarzberg
Arbeit, Familie und Heimat. Das sind die zukünftigen Grundgedanken einer Gesellschaft. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen.
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Leser X
14.08.2017, 14.47 Uhr
Frankledig...
... ich verstehe Ihre Häme nicht. Von so selbstlos engagierten Leuten wie Herrn Schwarzberg und seinen Mitstreitern kann unsere Gesellschaft eigentlich nie genug haben. Sie kritisieren nicht nur, sondern MACHEN auch.
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